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Bankenkrise Panik vorbei? Deutsche Bank erholt sich – Analysten mit warmen Worten

Ist die Panik vorbei? Die Deutsche Bank erholt sich heute. Es gibt von einigen Analysten warme Worte zur Aufstellung der Bank.

Am Freitag herrschte eine kleine Panik rund um die Deutsche Bank. In der Nacht zuvor waren die Kosten für Kreditausfallversicherungen für Anleihen der Bank sehr stark angestiegen. Das ist normalerweise an Anzeichen für Probleme rund um eine Bank. Aber in diesem Fall, so munkelt man es, könnten Spekulanten versucht haben schlechte Laune herbeizuführen. Denn immerhin – der Aktienkurs der Bank litt am Freitag. Aber heute sieht die Lage schon wieder entspannter aus. War es also nur eine unbegründete Ein-Tages-Panik?

Panik vorbei? Deutsche Bank wieder in ruhigem Fahrwasser?

Die Aufregung um die Deutsche Bank am Markt legt sich heute wieder. Die Aktienkurs steigt, und die Risikoprämien für Kreditausfallversicherungen fallen. Bloomberg sagt: Laut Analysten steht die Bank auf festen Beinen, die Bilanz des größten deutschen Instituts sei gesund. Die Aktie der Deutschen Bank notierte um 14:41 Uhr bei Tradegate mit 4,4 % im Plus. Commerzbank, Barclays und Banco Santander gehörten ebenfalls zu den Gewinnern. Obwohl es keinen eindeutigen Auslöser für den Absturz am Freitag gab, hatten einige Hedgefonds nach dem Zusammenbruch der Credit Suisse und dreier regionaler US-Banken offenbar ihr Augenmerk auf die Deutsche Bank gerichtet.

Verlauf der Deutsche Bank-Aktie

Prämien für Kreditausfallversicherungen wieder rückläufig

“Die Deutsche Bank ist nicht das ‘schwache Glied’ in der europäischen Bankenlandschaft”, so schreibt es Nicolas Payen, Bankenanalyst bei Kepler Cheuvreux, und weist darauf hin, dass die Bank “sehr solide” Fundamentaldaten habe. Die Erleichterung spiegelte sich auch am Montag in den Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps) wider, mit denen Anleger sich gegen Ausfall fünfjähriger Anleihen der Bank absichern können. Die Prämie für diese Instrumente fiel am Montag auf 198,6 Basispunkte, nach bis zu 226,9 Basispunkten am Freitag.

Kredithebel im Vergleich zur Total Equity bei der Deutschen Bank

Blick auf Geschäftsmodell und Bewertung

“Die Deutsche Bank hat ihr Geschäftsmodell in den letzten Jahren risikoärmer gestaltet und sich neu ausgerichtet, was der Bank helfen sollte, weniger volatile und höhere Gewinne zu erwirtschaften”, so sagt es Roland Pfaender, Analyst bei Oddo BHF, der er sein Outperform-Rating bekräftigte.

Andrew Coombs von der Citigroup gibt zu bedenken, dass die Deutsche Bank und die Commerzbank ein “viel geringeres” Engagement im gewerblichen Immobiliensektor haben – einer der anderen Gründe, die für die Talfahrt vom Freitag genannt wurden. Coombs fügte hinzu, dass das Segment 7 % der gesamten Kredite der Bank ausmacht.

Die Bewertungen der Bank deuten auf ein Aufholpotenzial gegenüber anderen Bankaktien hin. Die Aktien der Deutschen Bank werden mit einem Abschlag von 25 % gegenüber dem europäischen Bankenindex auf 12-Monats-Basis gehandelt, und sind mit dem 0,28-fachen ihres Buchwerts bewertet.

UPDATE 17:16 Uhr:

In den letzten Minuten wurde laut dem Analysedienst ORTEX bekannt, dass „Marshall Wace“ eine Short-Position von 12,43 Millionen Aktien (0,71% des Free Float) in der Deutsche Bank-Aktie gemeldet hat. Dies ist die einzige offiziell gemeldete Position. Auf der Grundlage der Daten zur Wertpapierleihe, d.h. wie viele DBK-Aktien derzeit ausgeliehen und vermutlich geshortet sind, zeigen die neuesten Daten, dass bei der Deutschen Bank wahrscheinlich 3,28 % (57,2 Mio. Aktien) der im Streubesitz befindlichen Aktien geshortet sind. Dies ist ein deutlicher Anstieg gegenüber Freitag, als die Zahl bei 2,3 % (40,16 Mio.) des FF lag (ein Anstieg von 42 %).

FMW/Bloomberg

Deutsche Bank-Logo
DB-Logo. Photographer: Bloomberg/Bloomberg


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3 Kommentare

  1. Mit den Hedgefonds ist das eben so eine Sache. Einerseits stehen sie für Wetten auf dem Finanzmarkt ohne realwirtschaftlichen Bezug, also für reine Zockerei. Auf der anderen Seite aber sind sie für Rohstoffsicherungsgeschäfte, ein Finanzprodukt, welches beispielsweise die Deutsche Bank AG anbietet, unverzichtbar.

  2. Wo Rauch ist könnte auch Feuer sein oder noch kommen.Die Rezession ist wohl noch nicht eingepreist. Und wie M.Krall sagte, eine Stressituation mit stark steigenden Zinsen kann nicht simuliert werden. Hat denn jemand von den Tausenden von Gurus das Szenario des SVB Verfalls sehen kommen und war nicht die Bilanz der CS eine Woche vor der Notrettung noch in bester Ordnung?
    Niemand weiss Nichts und wenn sie es wüssten würden sie es trotzdem schönreden.

  3. Diese Welt ist krank. Da schaffen es geldgeile Zocker aus Spaß am spielen die gesamte Wirtschaft um Milliarden zu schädigen. Ehrliche Anleger werden von diesen skrupellosen Spinnern um ihr schwer erarbeitetes Geld gebracht.

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