FMW-Redaktion
Heute steigt der Kurs der Deutschen Bank um 2,5%, aber die Aktie liegt noch deutlich unter der 12 Euro-Marke:
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Die Optimisten müssen nun hoffen, dass der Spike gestern knapp über die 11er-Marke ein fake nach unten war und die Aktie jetzt durchstartet. Aber andere Investoren sind da weniger zuversichtlich. Es handelt sich dabei um den Markt für Credit Default Swaps, also für Kreditausfallversicherungen. Mithin also um einen Markt, der sich um nichts anderes kümmert als um – Risiken.
Und glaubt man den Risiko-Profis, liegt die Wahrscheinlickeit, dass die Deutsche Bank in den nächsten fünf Jahren pleite geht, bei 19%. Und damit so hoch wie noch nie!
Markets price Deutsche Bank already as junk. CDS implied rating now 'BB+' as 5y default probability rises to 19%. pic.twitter.com/CgP9k9SKD7
— Holger Zschaepitz (@Schuldensuehner) July 8, 2016
Gemäß dieser hohen Ausfallwahrscheinlichkeit wäre also das normalerweise angemessene Raring für die Deutsche Bank schlichtweg: junk! Also hochspekulativ, wer Anleihen der Deutschen Bank hat, muß demgemäß eigentlich mit der Möglichkeit rechnen, herbste Verluste einzustecken. Damit zeigt sich ein klarer Widerspruch zwischen den Ratingagenturen, die die Deutsche deutlich über „junk“ einstufen, und dem Markt für Credit Default Swaps. Nun haben die Ratingagenturen bekanntlich in der Finanzkrise nicht gerade geglänzt, als sie viel zu spät die Ratings für viele Unternehmen gesenkt hatten..
Die Deutsche Bank ist also die große Baustelle Deutschlands, von den Landesbanken wie HSH Nordbank oder Bremer Landesbank wird kaum gesprochen, obwohl die Institute wegen ihrer Schiff-Kredite in schwerer Schieflage sind (dazu später mehr). Und bei der Deutschen Bank sind es nicht faule Kredite, sondern die Risiken im Derivate-Portfolio, die die Preise für CDS in die Höhe schießen lassen.
A propos faule Kredite – hier noch eine gute Übersicht über die Verteilung derselben im italienischen Bankensektor:
#ECB Visco: #Italy NPLs must be reduced; public backstops needed to safeguard mkt confidence. (MNI) pic.twitter.com/2GYEQpmDXa
— Holger Zschaepitz (@Schuldensuehner) July 8, 2016
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