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Deutsche Bank-Quartalszahlen: Vorsteuergewinn 1,85 Milliarden Euro

Deutsche Bank-Hochhäuser

Die Deutsche Bank hat vor wenigen Minuten ihre Quartalszahlen veröffentlicht. Hier die wichtigsten Details.

Der Umsatz (Ertrag) liegt bei 7,68 Milliarden Euro (Vorjahresquartal 7,32). Unternehmensbank und Privatkundenbank legen zu, Investmentbanking und Asset Management verlieren an Ertrag.

Der Netto-Zinsertrag stieg im Jahresvergleich von 2,88 auf 3,42 Milliarden Euro.

Der Gewinn (vor Steuern) liegt bei 1,85 Milliarden Euro (Vorjahresquartal 1,66).

Nettozuflüsse von 12 Milliarden Euro Euro in der Privatkundenbank und in der Vermögensverwaltung. Die Einlagen insgesamt sinken von 604 auf 592 Milliarden Euro.

Die Harte Kernkapitalquote steigt im Jahresvergleich von 12,8 % auf 13,6 %.

Hier der erste Teil der aktuellen Rede von CEO Christian Sewing zu den Zahlen: Mit dem Abschluss unserer intensiven Transformation Ende vergangenen Jahres sind wir in eine neue Phase unserer Strategie der Globalen Hausbank eingetreten. Wie gut wir dabei unterwegs sind, bestätigen die Zahlen für das erste Quartal, die wir heute veröffentlicht haben. In einer Zeit, die erneut von hoher Volatilität und auch von negativen Schlagzeilen rund um die Bankenbranche geprägt war, haben Sie sich nicht verunsichern lassen, sondern einmal mehr Großes geleistet.

Ausdruck dessen ist der beste Jahresstart seit langem: Wir haben mit 7,7 Milliarden Euro die höchsten Erträge in einem Quartal seit 2016 erreicht, der Vorsteuergewinn von 1,9 Milliarden Euro war das beste Ergebnis seit 2013. Unsere Nachsteuerrendite auf das materielle Eigenkapital läge bei 10 Prozent, wenn die jährlichen Bankenabgaben anteilig über das Jahr verbucht würden. Sie wäre damit bereits heute auf dem Niveau unseres Ziels für 2025. Dabei sind wir so diversifiziert aufgestellt wie lange nicht: Rund zwei Drittel der Erträge und des Ergebnisses stammen aus unseren stabileren Geschäftsfeldern.

Dies sind Zahlen, auf die wir stolz sein können – und ich freue mich besonders darüber, weil sie das untermauern, was einige während der Marktverwerfungen im März versucht hatten in Zweifel zu ziehen: die Stabilität und Widerstandskraft unserer Bank. Heute haben wir ein klares Zeichen gesetzt, wie stark die Deutsche Bank ist. Dies wird besonders deutlich, wenn man auf die Kennziffern schaut, die sonst weniger im Fokus stehen: So übertraf unsere harte Kernkapitalquote Ende März mit 13,6 Prozent deutlich die Zielmarke von 13 Prozent, unsere Liquiditätsdeckungsquote (LCR) lag stabil bei 143 Prozent, und unser Kreditbuch zeigt sich in einem schwierigen konjunkturellen Umfeld weiterhin robust. Angesichts unserer wachsenden Profitabilität und unserer sehr soliden Kapitalausstattung haben wir nun Gespräche mit den Aufsichtsbehörden über Aktienrückkäufe im zweiten Halbjahr aufgenommen.

HIER finden Sie seine komplette Rede.

Deutsche Bank will Kosten stärker senken – Händler schwächeln

Bloomberg schreibt aktuell zu den veröffentlichten Quartalszahlen: Die Deutsche Bank will die Kosten noch stärker als zuvor geplant senken. Mit Personalabbau und Rationalisierung sollen eine halbe Milliarde Euro an zusätzlichen Einschnitten erreicht werden. Während das Geschäft mit den Firmenkunden brummt, schwächelten die zuletzt erfolgsverwöhnten Bondhändler im ersten Quartal.

Der Handel mit festverzinslichen Wertpapieren ging im Vergleich zum Vorjahr um 17% zurück und fiel damit stärker als der durchschnittlichen Rückgang von 1% bei den größten Wall-Street-Banken. Der Einbruch wurde durch einen Ertragssprung von 35% bei der Unternehmensbank ausgeglichen, die ihr bestes Quartal seit Beginn des Restrukturierungsprogramms verzeichnete.

Chief Executive Officer Christian Sewing stützt sich zunehmend auf das Geschäft mit Firmen- und Privatkunden, da der Handelsboom der letzten Jahre abebbt und die Zinsen steigen. Er kündigte am Donnerstag an, das mittelfristige Ertragsziel zu übertreffen, indem er gezielt Einstellungen im Firmenkundengeschäft und in der Investmentbank vornimmt.

Um die Kostenreduzierung zu unterstützen, verkleinert die Deutsche Bank ihren Vorstand von derzeit zehn auf neun Mitglieder. Die Leiterin des Amerika-Geschäfts, Christiana Riley, verlässt das Gremium. Die Maßnahme ist Teil einer umfassenden Neuaufstellung, die auch die Verantwortung für den Fondsmanager DWS an Finanzvorstand James von Moltke überträgt.

Die größten Investmentbanken hatten sehr unterschiedliche Handelsergebnisse in dem volatilen ersten Quartal, das durch den Zusammenbruch der Silicon Valley Bank und den Ansturm auf die Credit Suisse Group AG geprägt war. Die Deutsche Bank wurde Ende März sogar selbst zur Zielscheibe von Spekulanten, was deutlich machte, wie anfällig das Unternehmen trotz des erfolgreichen Turnarounds bleibt.

Die kurze Schrecksekunde unterstrich auch, warum die Bank nur zögerlich Kapital ausschüttet. Sewing hat zwar versprochen, in den kommenden Jahren bis zu 8 Milliarden Euro auszuzahlen, unter anderem durch Aktienrückkäufe, doch hat sie noch keinen konkreten Plan angekündigt. Er stellte nun aber in Aussicht, in der zweiten Jahreshälfte damit zu beginnen.

FMW/Bloomberg



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