FMW-Redaktion
Die Deutsche Börse will mit ihrer Plattform „Venture Network“ tatsächlich, Zitat, die „führende Plattform für Start-ups in Europa“ werden. Dies hat man offiziell mitgeteilt. Man öffne sich jetzt auch für Start-ups in der Frühphase, die bereits eine erste Seed-Finanzierung abgeschlossen haben. Der Service Venture Match, mit dem Start-ups bei Finanzierungsrunden gezielt mit Investoren zusammengebracht werden, sei damit künftig bereits ab einer Finanzierungssumme von 1 Million Euro verfügbar, so die Deutsche Börse.
Die Zentrale der Deutschen Börse. Foto: Deutsche Börse.
Nach Aussage der Deutschen Börse nutzen bereits mehr als 130 Unternehmen mit mehr als 240 Investoren aus aller Welt diese Plattform. Sie ist, um es mal in einfachen Worten auszudrücken, eine Art Online-Kontaktbörse für Gründer die Geldbedarf haben, und Investoren die gezielt nach Investitionsmöglichkeiten suchen. Diese dann entstehenden Online-Bekanntschaften werden dann offline vertieft mit Workshops, Meetins usw. Um auch international weiter zu wachsen, wird der Vertrieb auf Österreich, die Niederlande, Frankreich und Polen ausgeweitet. Eric Leupold von der Deutschen Börse sagt dazu Zitat:
„Das Deutsche Börse Venture Network soll die führende Plattform für Start-ups in Europa werden. In einem nächsten Entwicklungsschritt fokussieren wir uns jetzt auf jüngere Firmen und Start-ups aus dem benachbarten Ausland. Bei diesen Unternehmen sehen wir einen erheblichen Bedarf, gezielt mit nationalen und internationalen Investoren in Kontakt treten zu wollen“.
Hier mehr Details dazu von der Deutschen Börse:
In Zuge des Ausbaus wurden auch die Mitglieds-Modelle im Deutsche Börse Venture Network angepasst: Start-ups mit einer abgeschlossen Seed-Runde werden dem Modell „Early Select“ zugeordnet, das Modell „Prime Select“ richtet sich an Unternehmen mit abgeschlossener Series-B-Finanzierung. Um in das Venture Network aufgenommen zu werden, müssen auch die „Early Select“-Kandidaten einen Bewerbungsprozess durchlaufen und verschiedene Kriterien erfüllen: Dazu zählen u.a. ein jährlicher Umsatz und eine abgeschlossene Finanzierung von jeweils mindestens einer Million Euro und die Nominierung durch einen Lead-Investor.
Die drei inhaltlichen Schwerpunkte des Programms – Finanzierungs-Services, Netzwerk-Events und Executive Trainings – bleiben bestehen, wurden aber gerade im Hinblick auf die jüngeren Unternehmen ausgebaut. Das gilt sowohl für die Trainings in Kooperation mit UnternehmerTUM aus München als auch für das Veranstaltungsportfolio. Die exklusive Event-Reihe „Investor Talks“, bei denen die Start-ups ausgewählte Investoren im kleinen Kreis kennenlernen, werden in diesem Jahr nicht wie bisher dreimal, sondern insgesamt neunmal stattfinden – u.a. in Monaco, Paris, Frankfurt, Palo Alto und New York sowie London und München. Weitere Partner-Meetings mit etablierten Unternehmen und Investoren sowie regionale Community-Stammtische ergänzen das umfangreiche Netzwerkangebot.
Unsere Meinung dazu: Ein „gammliges kleines Startup“ wie sagen wir mal Facebook, das in einer Garage oder in einer Uni-WG eine Webseite bastelt und gerade mal ein paar tausend Euro benötigt um in die nächste „Wachstumsphase“ zu kommen, ist schlicht und einfach viel zu klein für diese „führende Venture Capital-Plattform“. Viele, sehr viele junge neue Ideen werden wohl also unter dem Radar dieser Plattform durchschlüpfen, weil sie einfach zu klein sind und nicht die Zeit, die Ressourcen, Manpower oder die Lust haben dort „mitzumachen“. Aber von der Sache her ist diese Einrichtung der Deutschen Börse generell eine gute Sache, denn mal ehrlich: Jemand, der investieren will, wo findet der mal eben das passende Startup? So eine Art geordneter Marktplatz zum Kennenlernen kann da eine sinnvolle Möglichkeit sein, beide Seiten zusammenzuführen.
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