Europa

Erzeugerpreise erneut schwach, aber Butter +19%, Zucker -23%, Betonstahl +17%

Neben den Großhandelspreise und Importpreisen sind die Erzeugerpreise der wichtigste Frühindikator, wie sich in den folgenden Monaten die am Ende der Preiskette stehenden Verbraucherpreise...

FMW-Redaktion

Neben den Großhandelspreise und Importpreisen sind die Erzeugerpreise der wichtigste Frühindikator, wie sich in den folgenden Monaten die am Ende der Preiskette stehenden Verbraucherpreise (Inflation) entwickeln werden. Zuletzt lagen die Verbraucherpreise in Deutschland bei 1,6%, in der Eurozone bei 1,3%.

Die heute für März veröffentlichten Erzeugerpreise, die seit mehr als einem Jahr immer über 2% und mehrmals sogar über 3% lagen, sind zum ersten Mal im Februar unter die 2% gefallen mit +1,8% im Jahresvergleich. Jetzt für März liegen sie bei +1,9%. Auffällig ist, dass vor allem Stahl deutlich teurer wird. Zucker wird drastisch billiger, während Butter sich drastisch verteuert. Zitat Statistisches Bundesamt zu den Details:

Die Preisentwicklung bei Vorleistungsgütern wirkte sich im März 2018 am stärksten auf die Entwicklung der Erzeugerpreise insgesamt aus. Vorleistungsgüter waren im März 2018 um 2,3 % teurer als im März 2017. Gegenüber dem Vormonat Februar stiegen diese Preise um 0,1 %. Metalle kosteten 4,0 % mehr als im März 2017, gegenüber dem Vormonat blieben diese Preise unverändert. Dabei war Walzstahl im Vorjahresvergleich um 6,4 % teurer (+ 0,5 % gegenüber Februar 2018), Betonstahl verteuerte sich sogar um 17,4 % (+ 0,3 % gegenüber Februar 2018). Chemische Grundstoffe kosteten 1,8 % mehr als ein Jahr zuvor, gegenüber dem Vormonat stiegen die Preise um 0,2 %. Nur wenige Vorleistungsgüter waren billiger als ein Jahr zuvor. Hierzu gehörten Edelmetalle und deren Halbzeug, die 9,3 % weniger kosteten als im März 2017. Energie war im März 2018 um 2,4 % teurer als ein Jahr zuvor. Gegenüber Februar 2018 blieben die Energiepreise unverändert. Die Erzeugerpreise ohne Berücksichtigung von Energie waren um 1,7 % höher als im März des Vorjahres. Gegenüber Februar 2018 stiegen sie um 0,1 %.

Die Preise für Verbrauchsgüter waren im März 2018 um 1,4 % höher als im März 2017, im Vergleich zum Vormonat Februar stiegen sie um 0,2 %. Nahrungsmittel kosteten im Jahresvergleich 1,8 % mehr. Gegenüber dem Vormonat Februar stiegen hier die Preise um 0,3 %. Milch kostete 8,3 % mehr als im Vorjahresmonat (– 1,5 % gegenüber Februar 2018). Die Preise für Butter waren 19,4 % höher als im März 2017, sie stiegen gegenüber dem Vormonat Februar um 7,2 %. Fleisch (ohne Geflügel) war 2,1 % teurer als ein Jahr zuvor (+ 2,6 % gegenüber Februar 2018). Zucker war hingegen 23,4 % billiger als im März 2017 (– 2,9 % gegenüber Februar 2018). Investitionsgüter waren im März 2018 um 1,2 % teurer als im März 2017 (+ 0,2 % gegenüber Februar 2018), Gebrauchsgüter kosteten 1,3 % mehr als im Vorjahresmonat (+ 0,1 % gegenüber Februar 2018).

Die Grafik zeigt klar, dass die Erzeugerpreise in ihrer Steigerungsrate in den letzten Monaten immer mehr nachglassen haben von ihrem Höhepunkt bei +3,1% letzten September. Die aktuellen Zahlen deuten auf schwächelnde Verbraucherpreise in den nächsten Monaten, die wohl kaum an das 2,0%-Inflationsziel der EZB heran reichen werden.

Erzeugerpreise



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