FMW-Redaktion
Die deutschen Erzeugerpreise ziehen weiter stark an. Im Mai 2017 lagen sie 2,8% höher als im Mai 2016 (April 2017 +3,4%). Ohne Berücksichtigung von Energie-Erzeugerpreisen, die um 3,0% stiegen, waren die Erzeugerpreise um 2,7% höher als im Mai des Vorjahres. Wichtige Komponenten steigen noch stärker als der Schnitt von 2,8%. Vorleistungsgüter waren im Mai 2017 um 3,7% teurer als im Mai 2016. Die sehr wichtigen Verbrauchsgüter lagen im Mai 2017 um 3,5% höher als im Mai 2016.
Was lernt man daraus? Die Inflation schwächelt zwar momentan etwas. Aber die vorlaufenden Preise wie beispielsweise die Erzeugerpreise zeigen Monat für Monat konstant kräftig steigende Preise, die irgendwann auf das Ende der Preiskette (Verbraucherpreise) durchschlagen sollten. Es sei denn der Konkurrenzdruck im Einzelhandel ist so groß, dass man auf seine Gewinnmarge verzichtet, und steigenden Preise überhaupt nicht an die Endkunden weitergibt. Das ist sehr unwahrscheinlich, auch wenn gewisse Teile der höheren Preise natürlich gerade wegen dem Druck durch Amazon und Co nicht weitergereicht werden.
Zitat Statistisches Bundesamt:
Die Preise für Verbrauchsgüter waren im Mai 2017 um 3,5 % höher als im Mai 2016 und um 0,4 % höher als im Vormonat April. Nahrungsmittel kosteten im Jahresvergleich 5,4 % mehr, gegenüber dem Vormonat April stiegen die Preise hier um 0,5 %. Einen besonders starken Preisanstieg gegenüber dem Vorjahresmonat wies weiterhin Butter mit einem Plus von 76,4 % auf, allein gegenüber April stiegen die Preise um 7,3 %. Milch kostete 15,8 % mehr als im Vorjahresmonat, Fleisch ohne Geflügel 14,0 % mehr. Zucker war um 11,6 % teurer als im Mai 2016, Kaffee um 5,3 %. Nur wenige Verbrauchsgüter waren billiger als ein Jahr zuvor. Hierzu gehörten Teigwaren, deren Preise um 1,4 % niedriger lagen als vor einem Jahr.
Die Preisentwicklung bei Vorleistungsgütern (Güter, die im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden), die einen Anteil von gut 31 % am Gesamtindex haben, wirkte sich im Mai 2017 am stärksten auf die Entwicklung des Gesamtindex aus. Vorleistungsgüter waren im Mai 2017 um 3,7 % teurer als im Mai 2016. Gegenüber dem Vormonat April fielen diese Preise jedoch geringfügig um 0,1 %. Metalle insgesamt kosteten 11,2 % mehr als im Mai 2016 (– 0,8 % gegenüber April 2017). Dabei war Walzstahl im Vorjahresvergleich um 15,5 % teurer. Die Preise für chemische Grundstoffe lagen um 7,1 % höher als im Mai 2016. Dagegen waren Düngemittel und Stickstoffverbindungen um 2,6 % billiger. Mehl kostete 3,4 % weniger als im Vorjahr.
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