Europa

Deutsche Exporte nach Russland um 58 Prozent gesunken

Russland-Fahne

Die deutschen Exporte nach Russland sanken im März 2022 gegenüber März 2021 infolge der wegen des Kriegs in der Ukraine gegen Russland getroffenen Sanktionen, anderer Maßnahmen zur Exportbeschränkung und nicht sanktioniertem Verhalten der Marktteilnehmer um 57,5 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro – das zeigen heute veröffentlichte Daten des Statistischen Bundesamts. Damit lag Russland im März 2022 nur noch auf Rang 12 der wichtigsten Bestimmungsländer für deutsche Exporte außerhalb der EU. Im Februar 2022 hatte Russland noch Rang 5 belegt.

Exporte nach Russland weiter bergab?

Man sieht es am Volumen: Auch vor den Sanktionen war Russland für Deutschland kein essenziell wichtiger Exportmarkt wie China oder die USA, sondern vor allem ein wichtiger Importmarkt wegen Rohstoffen wie Kohle, Öl und Gas. So bedauerlich es für jeden einzelnen deutschen Produzenten ist, der jetzt keine Exporte mehr nach Russland vornehmen kann, und womöglich bedeutende Teile seines Geschäfts verliert – die deutsche Volkswirtschaft als Ganzes betrachtet wird das fehlende Exportvolumen Richtung Russland wohl gut verkraften können. Man kann wohl davon ausgehen, dass die April-Zahlen weiter sinkende Exporte Richtung Russland anzeigen werden.

Exporte in Staaten außerhalb der EU rückläufig

Auch abgesehen von Russland sind die deutschen Exporte in Staaten außerhalb der EU rückläufig. Im Jahresvergleich zu März 2021 sind sie um 7,2 Prozent gesunken. Im März 2022 wurden kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 52,8 Milliarden Euro exportiert – im Februar waren es noch 56,9 Milliarden Euro. Die Grafik zeigt die deutschen Exporte in Nicht-EU-Staaten seit Anfang 2020. Übrigens liegt das Exportvolumen mit aktuell 52,8 Milliarden Euro exakt auf dem Niveau von Februar 2020, also dem Monat vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie.

Wichtigster Handelspartner für die deutschen Exporteure waren im März 2022 die USA. Dorthin wurden Waren im Wert von 13,5 Milliarden Euro exportiert. Damit stiegen die Exporte in die USA gegenüber März 2021 um 21,0 Prozent. Nach China wurden Waren im Wert von 10,2 Milliarden Euro exportiert, das waren 1,0 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Exporte nach Großbritannien sanken im Vorjahresvergleich um 0,3 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro.

Grafik zeigt Exporte in Drittstaaten außerhalb der EU seit Anfang 2020



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