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Deutsche Industriedaten im freien Fall – Börsen sehen aber Licht am Ende des Tunnels

Die gestrigen Zahlen haben viele Konjunkturoptimisten wachgerüttelt!

Die deutsche Industrie musste im Februar einen Auftragseinbruch von minus 4,2 Prozent hinnehmen. Gegenüber dem Vorjahresmonat betrug das Minus bei den Bestellungen sogar 8,4 Prozent. Damit befindet sich die Industrie gewissermaßen im freien Fall!

Selbst der Chef des Ifo-Institutes, Clemens Fuest, sprach vom signifikanten Risiko einer Rezession. In einem Interview mit dem Handelsblatt blieb er zwar noch bei einem Wachstum von 0,6% in Deutschland 2019, aber „dafür dürfe es keinen harten Brexit oder eine Fortsetzung des Handelsstreits geben“.

In einer Unternehmensumfrage des am Gemeinschaftsgutachten beteiligten Ifo-Instituts und nach einer Umfrage von Einkaufsmanagern durch IHS-Markit für März wurden die Geschäftsaussichten der Industrie tief im Rezessionsbereich angezeigt. Hauptursache sei die aktuelle Konjunkturschwäche in China, einem der wichtigsten deutschen Handelspartner.

Aber man rechnet allgemein nur mit einer Delle im Wachstum Deutschland, das ist irgendwie Konsensus und spiegelt sich auch in der Börsenentwicklung wider, schließlich stieg der Dax gestern auf ein Jahreshoch von über 12000 Punkten. Ist man hier aber nicht zu optimistisch, nach einem langen Aufschwung von 10 Jahren, zu glauben, dass man in diesem Zyklus ohne substanzielle Wirtschaftsschrumpfung davonkommen kann?

 

Die USA immer „noch“ auf Wachstumskurs

Das Rezessionsszenario für 2019 ist in den USA vorläufig vom Tisch. Immer mehr Unternehmer und Ökonomen scheinen davon überzeugt zu sein, dass die Binnenkräfte für dieses Jahr einfach noch zu stark sind. Allerdings will man auf breiter Front eine Rezession für 2020/21 nicht mehr ausschließen. Die Q1-Zahlen werden sehnsüchtig erwartet, vor allem wegen der Ausblicke.

Einen wichtigen Fingerzeig ergab gestern ein langes Interview mit dem Vorstandschef von Walmart, Doug McMillion. Dieser wollte noch keine Aussichten für das Gesamtjahr abgeben. Aber für das erste Quartal 2019 verkündete er Erstaunliches. Er sehe einen stabilen US-Verbraucher und das erste Quartal 2019 solle sich aus der Sicht des Handels nicht allzu sehr vom vierten Quartal 2018 unterscheiden.

Bedenkt man, dass die US-Konjunktur zu 70% von ihren Verbrauchern abhängig ist, so sind die Worte des Chefs des größten Einzelhändlers der Welt mit 1,2 Mio. Beschäftigten und einem Umsatz von weit über 500 Milliarden Dollar schon ein Fingerzeig. Zumindest für die erste Hälfte des Jahres 2019 in den USA.

 

Kurzfristiger Ausblick

Der S&P 500 schloss gestern auf dem höchsten Stand des Jahres, es ist nicht mehr weit zum Allzeithoch und die Signale deuten auf eine starke Überkauftheit des Marktes hin. Heute kommen die sehr beachteten monatlichen US-Arbeitslosenzahlen. Ich bin gespannt, welche Meldung die Kurskorrektur an den Märkten auslösen wird..

 

Von Froth82 – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16667945



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1 Kommentar

  1. So wie ich das sehe, ist die gesamte Entwicklung der Industrie in der EU, vorallem in D, ein „Elfmeter“ für Trump. Wenn er tatsächlich im Sinn hat die EU und D nachhaltig zu schädigen müßte er nun Strafzölle auf Autos aus der EU einführen (die steigenden Absatzzahlen deutscher Automobile in Verbindung mit dem Handelsbilanzdefizit sind ihm ohnehin ein Dorn im Auge). Seinen Wahlkampfslogan „Amerika first“ würde er damit wieder auf die Spitze treiben UND er hat aus Sicht der Konjunkturlage in USA, eihergehend mit einem gewissen „Zinspuffer“, sogar noch die Möglichkeit durch Senkung der Zinsen stimulierend einzuwirken. Dass die FED hier nicht mitspielt halte ich für ausgeschlossen.
    Wenn dann noch der Brexit eintritt, einhergehend mit den sonstigen „Problemchen“ innerhalb der EU (Stichwort Italien, Frankreich, Spanien, Bankenerosion, etc.) ist die EU und D nachhaltig auf wahrscheinlich Jahre hinaus geschädigt. USA hat einen Gegenspieler (Feind) weniger und kann sich vollends auf China konzentrieren.
    Das fatale daran ist, dass sich die EU im Zusammenspiel mit der EZB alles selbst zuzuschreiben hat und dafür müssen wir doch Hr. Drahgi, Fr. Merkel und den EU-Granden sehr herzlich gratulieren!
    TRUMP kann dann ganz entspannt seine 2. Präsidentschaft einfahren!
    Bin schon sehr neugierig ob meine Prognose eintreffen wird.

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