Europa

Deutsche Inflationsdaten: Offenbarungseid für die EZB-Politik

Aktuelle Inflationsdaten aus Deutschland liegen vor

Das Statistische Bundesamt hat heute früh die Inflationsdaten (Verbraucherpreise) für das Gesamtjahr 2019 und für Dezember 2019 in der zweiten endgültigen Fassung veröffentlicht. Kurz gesagt: Einmal mehr ist es ein deutlicher Offenbarungseid für die Politik der EZB. Denn sie sagt ja, dass nur dank ihres beherzten Eingreifens (Zinsen auf Null und 2,6 Billionen Euro drucken) die Verbraucherpreise nicht deflationär wurden, sondern sogar über 1% liegen. Vereinfacht gesagt ist das die Botschaft der EZB.

Wir begleiten dieses Thema schon seit Jahren. Hat die ganze große Sause der EZB überhaupt eine Wirkung? Die Inflationsdaten zeigen auch aktuell ziemlich klar, dass die Energiepreise die Inflationsdaten maßgeblich beeinflussen, und eben nicht die Politik der EZB! Waren die Steigerungsraten der Preise eher mau, konnte man zuletzt parallel dazu beobachten, dass die Energiepreise stark deflationär waren, vor allem dank dem schwachen Ölpreis.

Doch in den letzten Monaten (abgesehen von den letzten Tagen) ist der Ölpreis stark gestiegen, und das dicke Minus bei den Energiepreisen (-3,7% noch im November im Vergleich zu November 2018) hat sich laut aktueller Meldung im Dezember verwandelt in ein Minus von nur noch -0,1%. Der Ölpreis strahlt über wirtschaftliche Verbindungen auf alle Bereiche des Lebens aus, und damit auf einen Großteil der Preiskette! Der Anstieg im Ölpreis verursacht, dass die Verbraucherpreise im Jahresvergleich nur von November auf Dezember einen gewaltigen Sprung machen von +1,1% auf +1,5%. Werden sie im Januar schon wieder schwächeln, weil der Ölpreis ja zuletzt wieder zurückgekommen ist? Wir werden sehen! Zu den aktuellen Daten zitieren wir heutige Aussagen der Statistiker:

Maßgeblich verantwortlich für die im Vergleich zu den Vormonaten höhere Inflationsrate war die Preisentwicklung bei Energie, die im Dezember 2019 nur noch um 0,1 % unter dem Vorjahresmonatsniveau lag (November 2019: -3,7 % gegenüber November 2018). Von Dezember 2018 bis Dezember 2019 verbilligten sich vor allem leichtes Heizöl (-6,2 %) und Kraftstoffe (-4,5 %). Einige Energieprodukte verteuerten sich hingegen deutlich, zum Beispiel Erdgas (+5,2 %) und Strom (+4,1 %). Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die Inflationsrate im Dezember 2019 bei 1,8 % gelegen.

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich von Dezember 2018 bis Dezember 2019 um 2,1 %. Deutlich teurer waren Fleisch und Fleischwaren (+5,5 %).



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1 Kommentar

  1. Nur mal zum Vergleich: HPVI Inflation auf Jahresbasis November 19:

    Deutschland 1,152%
    Österreich 1,2%
    Italien 0,193%
    (Südtirol ca. 0,8%)

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