FMW-Redaktion
Die deutsche Konjunktur läuft aktuell noch prächtig. Für Januar stiegen die Exporte im Vergleich zum Vorjahresmonat um 11,8%, die Importe um 11,7%. Der Außenhandelsüberschuss, der auf Jahresbasis für Dezember noch bei 18,3 Milliarden Euro lag und für Januar mit grob geschätzt ebenfalls 18 Milliarden Euro erwartet wurde, liegt bei 18,5 Milliarden Euro. Soweit alles gut, dazu hier das Statistische Bundesamt im Wortlaut:
Im Januar 2017 wurden von Deutschland Waren im Wert von 98,9 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 84,0 Milliarden Euro importiert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, waren damit die deutschen Exporte im Januar 2017 um 11,8 % und die Importe um 11,7 % höher als im Januar 2016. Kalender- und saisonbereinigt nahmen die Exporte gegenüber dem Vormonat Dezember 2016 um 2,7 % zu, die Importe stiegen um 3,0 %. Die Außenhandelsbilanz schloss im Januar 2017 mit einem Überschuss von 14,8 Milliarden Euro ab. Im Januar 2016 hatte der Saldo in der Außenhandelsbilanz + 13,2 Milliarden Euro betragen. Kalender- und saisonbereinigt lag der Außenhandelsbilanzüberschuss im Januar 2017 bei 18,5 Milliarden Euro.
Auch die Großhandelspreise, die natürlich den Einzelhandelspreisen als Frühindikator vorlaufen, sehen gut aus im Sinne einer guten Konjunktur und ordentlichen Preissteigerung für die EZB. Nach +4,0% auf Jahresbasis für Januar liegen sie bei +5,0% für Februar. Damit liegt die Preisentwicklung so hoch wie seit 6 Jahren nicht mehr! Was das für die Folgemonate für die Endverbraucherpreise (Inflation) bedeutet, ist leicht nachvollziehbar. Hier Detailangaben vom Statistischen Bundesamt, die Mario Draghi wohl lieber ignoriert:
Den größten Einfluss auf die Gesamtentwicklung hatte im Februar 2017 die Preissteigerung im Großhandel mit festen Brennstoffen und Mineralölerzeugnissen um 20,7 % gegenüber Februar 2016. Einen höheren Anstieg gegenüber dem Vorjahr hatte es hier zuletzt im Mai 2010 gegeben (+ 21,3 %). Auch die Preissteigerungen im Großhandel mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug (+ 14,2 %) sowie mit Altmaterial und Reststoffen (+ 32,0 %) spielten eine große Rolle für die Gesamtentwicklung. Hohe Preisveränderungen gegenüber dem Vorjahr gab es außerdem im Großhandel mit lebenden Tieren (+ 14,9 %) sowie mit Milch, Milcherzeugnissen, Eiern, Speiseölen und Nahrungsfetten (+ 5,5 %). Auch für die meisten Gebrauchs- und Verbrauchsgüter stiegen die Preise gegenüber dem Vorjahr, insgesamt um 0,7 %.
Dagegen waren elektronische Bauteile und Telekommunikationsgeräte um 1,8 % billiger als im Februar 2016.
Und die Aussichten? Die sehen weniger rosig aus. Wir erinnern an dieser Stelle an unseren Bericht vom Dienstag dieser Woche. Die Auftragseingänge der Industrie fallen nämlich aktuell so stark wie seit 8 Jahren nicht mehr, also dem Ende der Finanzkrise. Alle Teilbereiche zeigen deutliche Rückgänge. Lag der gesamte Auftragseingang im Dezember noch im Plus bei 5,2%, ging es im Januar um satte 7,4% zurück. Man darf also für die nächsten Monate keine so starken Zahlen mehr erwarten!
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