Deutschlands Arbeitskosten waren letztes Jahr mit durchschnittlich 34,50 Euro 31% teurer als im Durchschnitt aller EU-Mitgliedsstaaten. Damit liegt man aber immer noch hinter Frankreich mit 36,80 Euro und den Skandinaviern. Sie sind wie immer die Teuersten bei den Arbeitskosten – Dänemark ist Spitzenreiter mit 44,10 Euro die Stunde, Schweden liegt mit Belgien gleich auf bei 41,70 Euro. Der EU-Schnitt liegt bei 26,30 Euro. Spanien und Italien liegen noch bei 21,30 und 27,30 Euro.
Aber hinter Spanien (Grafik) beginnt das Gefälle, und de facto komplett Osteuropa als „Block“ liegt mit den Arbeitskosten dramatisch unter denen von West- und Nordeuropa. Das ist natürlich begründet in dem Abstand, der durch den jahrzehntelang vorhandenen Eisernen Vorhang entstand. Man holt zwar kräftig auf, aber der Abstand ist nun mal immer noch groß. Osteuropa liegt mit den Arbeitskosten zwischen 16,90 und 4,90 Euro. Griechenland liegt bei 14,30 Euro. Wichtig ist, dass Industriearbeit in Deutschland teuer ist. Dazu das Statistische Bundesamt aktuell im Wortlaut:
Im Verarbeitenden Gewerbe, das besonders stark im internationalen Wettbewerb steht, kostete eine Arbeitsstunde in Deutschland 2017 durchschnittlich 40,20 Euro. Hier lag Deutschland im EU-Vergleich auf Rang vier. Eine Stunde Arbeit in der deutschen Industrie war damit 49 % teurer als im EU-Durchschnitt (27,00 Euro) und kostete gut 6 % mehr als in Frankreich (38,10 Euro).
EU-Flaggen in Brüssel. Foto: © European Union, 2015 / Source: EC – Audiovisual Service / Photo: Etienne Ansotte
Mit Material vom Statistischen Bundesamt
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Ein reiner Vergleich der Arbeitskosten ist irreführend, man muss schon mit einbeziehen, wie groß die zugehörige Wertschöpfung pro Arbeitsstunde ist.
Erst dann läßt sich beurteilen, wie teuer die Produktion im internationalen Vergleich ist.