Die Marktzinsen in Deutschland fallen gerade spürbar! Und das, obwohl Deutschland gerade damit beginnt über „Sondervermögen„, mehr Verteidigungsschulden und neue Schuldenfreiräume der Bundesländer deutlich mehr Schulden am Anleihemarkt aufzunehmen. Eigentlich müssten die Marktzinsen (Anleiherenditen) deswegen nämlich eher steigen – was sie im März auch taten. Aber durch Donald Trump hat sich alles geändert.
Deutsche Marktzinsen fallen – US-Renditen steigen
Was für ein Traumumfeld für den deutschen Staat: Durch die kurz bevorstehende deutlich höhere Schuldennachfrage des Bundes müsste die Verschuldung eigentlich teurer werden (steigende Marktzinsen), aber man erlebt das Gegenteil. Im ersten Chart sehen wir als Vergleich seit Ende März: Die Rendite für zehnjährige deutsche Bundesanleihen (rote Linie) sinkt von 2,77 % auf jetzt 2,45 % – während die Rendite für US-Staatsanleihen von 4,35 % Ende März bis jetzt auf 4,43 % angestiegen ist. Im Tief am 4. April lag sie aber bei 3,87 % – von diesem Tiefpunkt aus gesehen ist das ein enormer Anstieg auf 4,43 % (blaue Linie)
Im folgenden Chart der selbe Vergleich, diesmal nur für die zweijährigen Staatsanleihen: Die deutschen Marktzinsen sinken seit Ende März von 2,06 % auf 1,66 %. Die amerikanische Marktzinsen fallen seit Ende März zwar von 3,96 % auf 3,81 %. Aber seit dem Tiefpunkt am 7. April von 3,46 % aus gesehen ist es bis jetzt ein steiler Anstieg. Was ist hier los?
Zentralbanken und Trump
Zwei Gründe kann man für diese Bewegung der Marktzinsen identifizieren. Zum einen senkt die EZB ihre Zinsen weiter – erst letzte Woche zum siebten Mal in Folge, was auch auf weitere Zinssenkungen hoffen lässt (Ausblick für weiter sinkende deutsche Anleiherenditen). Der Einlagensatz sank von 4,0 % im Hoch auf jetzt 2,25 %. Gleichzeitig zeigt sich die Federal Reserve bei weiteren Zinssenkungen sehr zögerlich, weswegen Donald Trump wütet und pöbelt über die Fed und ihren Chef Jerome Powell. Dieser „Loser“ solle endlich wie die EZB die Zinsen senken, da es in den USA gar keine Inflation mehr gebe, so Trump gestern.
Deutlich wichtiger als die Aktionen der Zentralbanken Fed und EZB dürfte derzeit eher eine grundsätzliche Fluchtbewegung sein. Anleger verkaufen US-Aktien, US-Staatsanleihen und den US-Dollar, so sah man es die letzten Tage und Wochen, explizit auch gestern. Alle drei fallen im Einlang. Durch Trumps Handelskrieg und zuletzt seine destabilisierenden Aussagen gegen die US-Notenbank untergräbt er das internationale Vertrauen in den US-Kapitalmarkt, weshalb US-Anleihen verkauft werden, wodurch die US-Marktzinsen automatisch steigen. Gleichzeitig scheinen Anleger vermehrt deutsche Bundesanleihen als „Sicheren Hafen“ zu identifizieren. Mehr Kaufdruck lässt die Kurse der deutschen Staatsanleihen steigen, was die Marktzinsen automatisch fallen lässt. Eigentlich wäre das jetzt der goldene Zeitpunkt für den Bund, zu niedrigen Anleiherenditen (Marktzinsen) schon mal zügig zu beginnen mit einer höheren Schuldenaufnahme?
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Na also. Stellt ihm eine Statue auf. Danke Donald!
in den meisten Ländern scheiden Manager, Vorstandsvorsitzende und Finanzvorstände in diesem Alter aus, sie können dem Unternehmen nicht weiterhelfen. Das „Unternehmen“ USA hat es mit Trump ganz anders gemacht.
Finde den Fehler…..
Das sind doch die Zinsennivaus aus 2023?
Was haben die mit der aktuellen Marktentwicklung zu tun?
Oder ist die Zeit Achse falsch?
In beiden Fällen kein Qualitätsmerkmal für die obige „Analyse“… 🤨🤔