Europa

Deutsche Verbraucherpreise wie erwartet +1,6%, Nahrungsmittel +3,1%

Die deutschen Verbraucherpreise sind im Januar wie erwartet um 1,6% gestiegen (Dezember noch 1,7%, November 1,8%). Dabei steigen im Januar die Nahrungsmittelpreise wie auch in den Vormonaten deutlich stärker an, nämlich...

FMW-Redaktion

Die deutschen Verbraucherpreise sind im Januar wie erwartet um 1,6% gestiegen (Dezember noch 1,7%, November 1,8%). Dabei steigen im Januar die Nahrungsmittelpreise wie auch in den Vormonaten deutlich stärker an, nämlich mit 3,1% im Jahresvergleich. Wichtig: Der für EZB-Zwecke wichtigere „Harmonisierte Verbraucherpreisindex“ (HVPI) liegt nicht bei 1,6%, sondern nur bei 1,4%. Also ist es noch ein verdammt langer Weg bis zum Inflationsziel der EZB bei 2,0% oder nahe 2,0%. Diese Grafik des HVPI zeigt den nachlassenden Preisanstieg in den letzten Monaten. Ein Traum für alle EZB-Direktoren, die eine Zinsanhebung gerne bis in alle Ewigkeit verschieben möchten.

Hier mehr Details vom Statistischen Bundesamt, und in den folgenden Grafiken mehr Detailpreise.

Im Januar 2018 lagen die Energiepreise um 0,9 % über dem Vorjahresniveau und wirkten damit dämpfend auf die Gesamtteuerung. Der Preisanstieg bei Energie hat sich zudem weiter verringert (Dezember 2017: + 1,3 %; November 2017: + 3,7 %). Von Januar 2017 bis Januar 2018 verteuerte sich vor allem leichtes Heizöl (+ 5,5 %). Preiserhöhungen gab es auch bei Strom (+ 1,6 %) sowie Umlagen von Zentralheizung und Fernwärme (+ 1,5 %). Gas (− 1,3 %) und Kraftstoffe (− 0,5 %) verbilligten sich hingegen im Vergleich zum Vorjahresmonat. Ohne Berücksichtigung der Preise für Energie hätte die Inflationsrate im Januar 2018 etwas höher bei + 1,7 % gelegen.

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im Januar 2018 mit + 3,1 % gegenüber Januar 2017 deutlich. Der Preisanstieg zum Vorjahr bei Nahrungsmitteln liegt nunmehr seit einem halben Jahr bei drei Prozent und mehr (August 2017: + 3,0 %) und wirkte damit auch im Januar 2018 erhöhend auf die Gesamtteuerung. Teurer als ein Jahr zuvor waren im Januar 2018 vor allem Speisefette und Speiseöle (+ 15,2 %) sowie Molkereiprodukte (+ 10,3 %). Auch für Obst (+ 8,3 %) mussten die Verbraucher erheblich mehr bezahlen. Hingegen gingen binnen Jahresfrist die Preise für Gemüse (− 5,7 %) deutlich zurück. Ohne Berücksichtigung der Preise für Energie und Nahrungsmittel hätte die Inflationsrate im Januar 2018 etwas niedriger bei + 1,5 % gelegen.

Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich im Januar 2018 im Vergleich zum Januar 2017 um 1,5 %. Unter den Waren verteuerten sich neben Energieprodukten und Nahrungsmitteln unter anderem Zeitungen und Zeitschriften (+ 5,1 %) sowie Tabakwaren (+ 4,5 %) deutlich. Einige Waren wurden hingegen billiger, zum Beispiel Informationsverarbeitungsgeräte (− 2,0 %), Geräte der Unterhaltungselektronik (− 1,4 %) sowie Bekleidungsartikel (− 0,9 %).

Die Preise für Dienstleistungen insgesamt erhöhten sich im Januar 2018 im Vergleich zum Januar 2017 um 1,6 %. Bedeutsam für die Preiserhöhung bei Dienstleistungen waren die Nettokaltmieten (+ 1,7 % gegenüber Januar 2017), da private Haushalte einen großen Teil ihrer Konsumausgaben dafür aufwenden. Stärker verteuerten sich zum Beispiel Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+ 4,0 %), stationäre Gesundheitsdienstleistungen (+ 2,5 %) sowie Dienstleistungen für Verpflegung (+ 2,1%). Hingegen waren binnen Jahresfrist unter anderem Telekommunikationsdienstleistungen (− 0,8 %) günstiger.



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