Europa

Deutsche Verbraucherpreise im November: In allen wichtigen Alltagsbereichen deutliche Preisanstiege!

Die deutschen Verbraucherpreise steigen im November im Jahresvergleich um 1,8%. Damit trifft man die Erwartungen aus der Vorabmeldung vom Anfang des Monats. Der für europäische Zwecke...

FMW-Redaktion

Die deutschen Verbraucherpreise steigen im November im Jahresvergleich um 1,8%. Damit trifft man die Erwartungen aus der Vorabmeldung vom Anfang des Monats. Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) lag im November ebenfalls bei +1,8%. In der ersten der drei folgenden Grafiken kann man gut sehen, dass die Prozentzahl (zumindest in Deutschland) seit Dezember 2016 das Ziel der EZB (2% oder nahe bei 2%) bereits erreicht hat. Seit einem Jahr also hängen wir dort oben, und für uns ist die derzeitige EZB-Geldpolitik völlig unpassend.

Die Energiepreise steigen überdurchschnittlich um 3,7%.

Die Nahrungsmittelpreise steigen ebenfalls stärker als der Schnitt mit +3,2%.

Wohnungsmieten steigen um 1,7%.

Butter verteuert sich um 34%, Milch um 16%.

Und ohhh Wunder, Dekorationsartikel für Feste steigen im Monat vor Weihnachten im Preis um 30%.

Und was drückt den Schnitt? Nun, hoch wichtige Bereiche (Ironie) wie Versicherungsdienstleistungen für Verkehr drücken mit -8,9% mächtig nach unten. Aber auch Dienstleistungen sozialer Einrichtungen dämpfen mit -7,4%. Telekommunikationsdienstleistungen liegen bei -0,6%.

Hier weitere Details im Wortlaut vom Statistischen Bundesamt:

Auch die Preise für Nahrungsmittel insgesamt lagen im November 2017 mit + 3,2 % deutlich höher als im November 2016. Der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln hat sich jedoch abgeschwächt (Oktober 2017: + 4,3 %). Teurer als ein Jahr zuvor waren im November 2017 vor allem Speisefette und Speiseöle (+ 17,8 %) sowie Molkereiprodukte (+ 11,1 %). Auch für Obst (+ 4,1 %), Fisch und Fischwaren (+ 4,0 %) sowie Fleisch und Fleischwaren (+ 3,0 %) mussten die Verbraucher deutlich mehr bezahlen. Hingegen gingen binnen Jahresfrist die Preise für Gemüse (− 3,2 %) zurück. Ohne Berücksichtigung der Preise für Energie und Nahrungsmittel hätte die Inflationsrate im November 2017 bei + 1,5 % gelegen.

Gemessen an der Gesamtteuerung erhöhten sich die Preise für Waren insgesamt von November 2016 bis November 2017 mit + 2,1 % überdurchschnittlich. Neben Energieprodukten und Nahrungsmitteln verteuerten sich unter anderem Zeitungen und Zeitschriften (+ 4,9 %), Tabakwaren (+ 4,6 %) sowie pharmazeutische Erzeugnisse (+ 2,6 %) deutlich. Einige Waren wurden hingegen auch billiger, zum Beispiel Informationsverarbeitungsgeräte (− 1,9 %) und Geräte der Unterhaltungselektronik (− 1,5 %).

Die Preise für Dienstleistungen insgesamt stiegen im November 2017 gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,5 % und damit weniger stark als die Preise für Waren. Bedeutsam für die Preiserhöhung der Dienstleistungen waren die Nettokaltmieten (+ 1,7 % gegenüber November 2016), da private Haushalte einen großen Teil ihrer Konsumausgaben dafür aufwenden. Noch stärker verteuerten sich zum Beispiel Pauschalreisen (+ 4,9 %), Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+ 3,7 %) sowie stationäre Gesundheitsdienstleistungen (+ 3,5 %). Hingegen waren binnen Jahresfrist Versicherungsdienstleistungen für Verkehr (− 8,9 %) und Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (− 7,4 %) erheblich günstiger. Verbraucherfreundlich war die Preisentwicklung auch bei Telekommunikationsdienstleistungen (− 0,6 %).



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1 Kommentar

  1. Ein paar aktuelle empirische Daten aus der Realität:
    Meine Krankenversicherung hat die Preise für 2018 um etwa 30% erhöht.
    Die Strompreise, selbst auf allen Vergleichsportalen, wurden für 2018 um etwa 30% erhöht.
    Das sind Posten, die sich wirklich auswirken, 1.000 bis 1.200 EUR p.a.
    35% bei Butter und Sahne klingen dramatisch, doch welche finanziell spürbare Menge verbraucht man davon schon (außer Amis mit 250 kg Eigengewicht und einem Kalorienbadarf von 10.000 pro Tag)?
    Es ist nun langsam Zeit für den Maestro. Zeit zu verstehen, dass man die Hand, die einen füttert, nicht beißen soll. Zeit für das Angie, zu verstehen, was die Bürger wollen: An der prosperierenden Wirtschaft zu partizipieren, anstatt Melkkuh zu sein. Zeit, die Schere wieder zu schließen, statt sie ständig zu erweitern. Zeit, die wahren Schuldigen für die Misere dort zu suchen, wo sie herkommen: Aus dem Pool staatlich geförderter Finanzverbrecher, Steuerbetrüger und Ausbeuter von Arbeitskraft.

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