FMW-Redaktion
Die deutschen Verbraucherpreise sind im Oktober im Jahresvergleich um 1,6% gestiegen. Die Vorabschätzung vom Monatsanfang wird damit bestätigt. Die Erwartung lag bei 1,6%. Im September lag die Steigerung noch bei bei 1,8%.
Der „Harmonisierte Verbraucherpreisindex“ (HVPI), der für EU-Statistikzweckse und die EZB entscheidend ist, liegt im Jahresvergleich bei 1,5%. (Erwartung und Vormonatswert 1,5%).
Besonders hervorstechen tut das von Monat zu Monat kräftig steigende Plus bei den Nahrungsmittelpreisen, die inzwischen im Jahresvergleich um 4,3% steigen. Sie sind wohl mit Abstand der interessanteste Wert für die breite Masse der Konsumenten. Oder wie oft kaufen Sie Fernseher, oder buchen Urlaubsreisen? Hier mehr Details zu dem Bereich Nahrungsmittel:
Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich von Oktober 2016 bis Oktober 2017 um 4,3 % und wirkten deutlich preistreibend auf die Gesamtteuerung. Der Preisanstieg für Nahrungsmittel im Vorjahresvergleich hat sich seit Juli 2017 kontinuierlich verstärkt (Juli 2017: + 2,7 %; August 2017: + 3,0 %; September 2017: + 3,6 %). Teurer als ein Jahr zuvor waren im Oktober 2017 vor allem Speisefette und Speiseöle (+ 27,9 %), insbesondere kostete Butter (+ 54,0 %) erheblich mehr. Auch für Molkereiprodukte (+ 15,2 %) mussten die Verbraucher durchweg spürbar mehr bezahlen. Deutliche Preiserhöhungen gab es auch bei Obst (+ 4,1 %, darunter Äpfel: + 18,8 %), Fisch und Fischwaren (+ 3,0 %) sowie Fleisch und Fleischwaren (+ 2,6 %). Nur die Preise für Süßwaren gingen binnen Jahresfrist leicht zurück (− 0,2 %). Ohne Berücksichtigung der Preise für Energie und Nahrungsmittel hätte die Inflationsrate im Oktober 2017 bei + 1,2 % gelegen.
Laut den Statistikern stiegen die Energiepreise nur um 1,2%, und fallen damit als preistreibender Faktor immer mehr aus.
Und was wirkt nun preisdämpfend, damit die Inflation letztlich doch nur bei 1,6% landen konnte? Die Dienstleistungen! Hier im Wortlaut von den Statistikern:
Die Preise für Dienstleistungen insgesamt stiegen im Oktober 2017 gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,2 % und damit weniger stark als die Preise für Waren. Bedeutsam für die Preiserhöhung der Dienstleistungen waren die Nettokaltmieten (+ 1,6 % gegenüber Oktober 2016), da private Haushalte einen großen Teil ihrer Konsumausgaben dafür aufwenden. Noch stärker verteuerten sich zum Beispiel Verpflegungsdienstleistungen (+ 2,2 %), Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+ 3,3 %) und stationäre Gesundheitsdienstleistungen (+ 3,5 %). Einige Dienstleistungen waren hingegen erheblich günstiger, beispielsweise Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (− 7,6 %) in Folge der Umsetzung des Pflegestärkungsgesetzes II im Januar 2017. Zudem gingen die Preise binnen Jahresfrist für Pauschalreisen (− 1,0 %) und Telekommunikationsdienstleistungen (− 0,7 %) zurück.
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