Zuletzt richteten sich die Aussichten für 2025 eher Richtung Stagnation! Aber nach zwei Jahren der Schrumpfung wird die deutsche Wirtschaft laut einer Umfrage von Bloomberg unter Analysten, die die kurzfristigen Aussichten des Landes etwas optimistischer einschätzen als andere Prognostiker, im Jahr 2025 doch bereits wieder wachsen.
Die Befragten gehen davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland in diesem Jahr um 0,2 % steigen wird – eine optimistischere Prognose als die Stagnation, die sie in der Umfrage vom Mai vorhergesagt hatten. Für 2026 und 2027 rechnen sie aufgrund der deutlich höheren Staatsausgaben für Infrastruktur und Verteidigung mit einem Wachstum der Wirtschaft von 1,1 % bzw. 1,7 %.
„Einige Maßnahmen des Notprogramms der neuen Bundesregierung weisen in die richtige Richtung“, sagte Dennis Huchzermeier, Senior Economist beim Handelsblatt Research Institute. Gleichzeitig gebe es „erhebliche Belastungen“ wie den Sprung beim Mindestlohn und eine „drohende Explosion“ der Sozialabgaben, sagte er.
Deutschland ist mit einem stärker als erwarteten Wachstum gut in das Jahr 2025 gestartet, was jedoch teilweise darauf zurückzuführen ist, dass Unternehmen und Exporteure versuchen, den erwarteten US-Zöllen zuvorzukommen. Dies könnte sich jedoch noch umkehren. Die Bundesbank prognostizierte für das Gesamtjahr eine Stagnation der Wirtschaft, und senkte ihre Prognose vom Dezember von einem Anstieg des BIP um 0,2 %, da die Unternehmen mit der Unsicherheit im Handel zu kämpfen haben. Die Einschätzung der Bundesbank deckt sich mit der vieler nationaler Prognostiker und globaler Institutionen, darunter der Internationale Währungsfonds.
Das ifo-Institut hat letzte Woche seine Wachstumsprognose für das nächste Jahr um 0,7 Prozentpunkte auf 1,5 % angehoben und verwies dabei auf höhere Staatsausgaben. Das IfW in Kiel rechnet mit einem Wachstum von 1,6 %. ifo-Präsident Clemens Fuest sagte am Freitag, dass ein Wachstum der Wirtschaft von 2 % – ein Ziel, das Bundeskanzler Friedrich Merz diskutiert hat – erreichbar sei, sofern die Politik Reformen umsetzt. „Geld allein reicht nicht aus“, sagte Fuest. „Es gibt zu viele Stolpersteine. Deutschland braucht Reformbereitschaft in mehreren Bereichen.“
FMW/Bloomberg
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Inflationsbereinigt?
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
eine „drohende Explosion“ der Sozialabgaben
Davon konnte man in den letzten Tagen viel lesen. Die Regierung hat mMn geplant Kürzungen in die nächste Legislatur zu verschieben. Bis dahin wird man sich mit „Investitionen“ in die soziale Infrastruktur über die Zeit retten. Aus Sicht der aktuellen Regierung ist das eine nachvollziehbare Strategie.
Hallo Robert.
Das schlägt die OECD für Steuererhöhungen in Deutschland vor.
Eine Steuerberaterkanzlei klärt auf.
Schau dir „Mega Steuererhöhung FÜR ALLE? Das steht im 10-Punkte-Plan der OECD!“ auf YouTube an
https://youtu.be/qm0FN1-uQQA?si=3a28vjpOsUgPB0cK
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
Sinnvoll wäre das, genau wie auch eine Steuererhöhung in der USA sinnvoll wäre (Zölle sind nichts anderes als Steuern auf Importe), aber dann würde die Wirtschaft noch schneller davon laufen.
Das tieferliegende Problem ist, dass wir eine rechts – links Regierung haben, weshalb die Union nicht die Sozialausgaben kürzen und die SPD nicht die Steuern erhöhen kann. Entweder blockiert man sich dann gegenseitig oder man einigt sich zu Lasten der Steuerzahler.