Europa

Energiekrise, Rezessionsängste, steigende Zinsen Deutsche Wirtschaft: Talfahrt beschleunigt – Einkaufsmanagerindex

"Die Talfahrt der deutschen Wirtschaft hat sich im Oktober weiter beschleunigt"

Deutsche Wirtschaft: Einkaufsmanagerindex

Soeben wurde der Einkaufsmanagerindex für die deutsche Wirtschaft (Markit PMI; erste Veröffentlichung für Oktober) veröffentlicht:

Verarbeitendes Gewerbe: 45,7 (Prognose war 47,0; Vormonat war 49,3)

Dienstleistung: 44,9 (Prognose war 47,0; Vormonat war 47,8)

Gesamtindex: 44,1 (Prognose war 45,3; Vormonat war 45,7)

Kurz zuvor waren die Einkaufsmanagerindizes aus Frankreich veröffentlicht worden mit 47,4 für Gewerbe (Prognose war 47,1) und 51,3, für Dienstleistungen (Prognose war 51,5).

Zu den deutschen Daten schreibt S&P Global:

„Die Talfahrt der deutschen Wirtschaft hat sich im Oktober weiter beschleunigt. Ausschlaggebend für den vierten Rückgang der Wirtschaftsleistung in Folge waren den Umfrageteilnehmern zufolge die negativen Auswirkungen der hohen Energiepreise auf die Kosten und die Nachfrage. Dass die Erwartungen ausgesprochen pessimistisch blieben, war auf die Sorge über den anhaltend starken Inflationsdruck, die steigenden Zinsen und Rezessionsängste zurückzuführen“.

Und Phil Smith von S&P Global kommentiert:

„Die Composite-PMI-Flashes zeigen, dass sich die Talfahrt der deutschen Wirtschaft zu Beginn des vierten Quartals 2022 beschleunigt hat und die Anzeichen für eine bevorstehende Rezession in der größten Volkswirtschaft der Eurozone zugenommen haben. Angesichts beschleunigter Schrumpfungsraten sowohl bei der Industrieproduktion als auch bei der Geschäftstätigkeit im Servicesektor und rapide sinkender Neuaufträge zeigte sich die Schwäche auf breiter Front. Laut Umfrageteilnehmern hat die Ausgabenbereitschaft der Kunden wegen der zunehmenden Kostenbelastung und unsicherer Konjunkturaussichten immer stärker abgenommen. Dabei verschärften die hohen Energiekosten die Situation noch zusätzlich, da sie den Inflationsdruck anheizten und sich bei einigen Unternehmen direkt auf die Produktion ausgewirkt haben. Trotz des Wachstumsrückgangs und der ausgesprochen düsteren Geschäftsaussichten ist das Beschäftigungsniveau noch nicht gesunken, was auf die Widerstandsfähigkeit des deutschen Arbeitsmarktes hindeutet. So waren die Firmen bereit, ihre Personalstärken beizubehalten und in einigen Fällen wurden sogar freie Stellen neu besetzt, obwohl die Unternehmen mit explodierenden Kosten – einschließlich der Löhne – und einer immer wahrscheinlicher werdenden Rezession konfrontiert waren.“



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5 Kommentare

  1. Langsam aber sicher wird es eng. Jetzt warte ich nur noch auf die Reaktion der Chinesen auf die Halbleiter Sanktion

  2. Jetzt war ich fasst mein ganzes Berufsleben nur als kleiner selbstständiger Handwerksmeister auch im Bereich Heizungsbau tätig.
    Eigentlich sollte ja nun die Energiewende gerade diesem Handwerk „goldene Zeiten“ prophezeien. Und natürlich auch den Herstellern von Wärmepumpen.
    Ich würde keinen Euro dahingehend investieren, dass es zu einem großflächigen Einbau von Wärmepumpen kommen wird. Es werden eher die drohenden Einbauverbote von Ölheizungen aufgehoben.
    Wir werden durch ein tiefes Tal gehen müssen, und wer weiß, wie es dann aussehen wird, wenn eine realistische „Energiewende“ ins Auge gefasst werden kann.
    Solange aber mit einer sektenartigen Vorgehensweise der Grünen versucht wird etwas zu erzwingen, was ganz einfach nicht möglich ist, werden wir in diesem Tal verharren, und wieder Zug um Zug zu den bisherigen Energieträgern zurückkehren.
    Ist das so gewollt, dann werden die grünen Ideologen allerdings in kürzester Zeit ihr Ziel erreicht haben, und tatsächlich auch viel Energie einsparen.
    Und wenn dann das Volk es auch so in der Mehrheit möchte, dann soll es so sein.
    Auch 1978 hatte ich (damals 26) ein sehr schönes Leben.
    zusammenfassend: Wer wird sein Geld noch in Deutschland anlegen?
    Es wird alles auf Verschleiß laufen, und nur die allernotwendigsten Reparaturen werden gemacht.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. @Helmut

      Ja, Jugend und Gesundheit gleichen vieles aus.

      Ich erinnere mich an die zahlreichen Kriegsversehrten. An die Kriegswitwen, die vereinsamten, da sie aus Liebe nicht wieder heiraten wollten oder wegen der fehlenden Männer nicht erneut heiraten konnten. Wenn sie Glück hatten, so hat wenigstens ein Kind den Krieg überlebt bzw. wurde in den Fronturlauben gezeugt.

      1. Hallo Chris,
        glücklicherweise habe ich keinen Krieg erleben müssen.
        Aber manche Menschen meinen, 1978 war das Elend. Ich hatte gerade meine Berufsausbildung soweit beendet, dass ich mich selbständig machen konnte, meine Frau und ich hatten ein Einfamilienhaus gebaut, und unser Sohn war unterwegs.
        Auch in meinem Alter jetzt, würde ich ohne Probleme nach 1978 zurückkehren.
        Nur nicht nach Deutschland mit einer Regierung wie heute.
        Wir leben heute in Spanien auf dem Land mit weniger Energieverbrauch und weniger Geldausgaben als 1978 in Deutschland.

  3. Tja, die Briten machen jetzt ernst. Mit Sunak kommt der nächste Bänker in Position.
    So langsam dämmerts ,so langsam nimmt das Gesicht des Brexits Form an.Und zwar alles im Zeitplan.

    Und in der EU?
    HaHa, da wird es noch mehr Druck geben .
    Die deutschen 10Y Bund rentiert im September über den 30YBunds.Never ever in history passierte das ,es
    ist das erste Mal.
    Die Kreditwürdigkeit von DE ,das ist die letzte Brandmauer. Erst die Energie ,dann die devisenbeschaffende Industrie und dann die Kreditwürdigkeit. Deshalb auch Lindner letztens, DE Bunds sind AAA++++++ !!
    Die EZB ist die grösste BadBank in history ,am Ende kann sie das nichtmal wegdrucken ,weil der Euro nicht Weltwährung ist.Das wird ein Spaß. Importpreise ,Importpreise,Importpreise ! Sagt nicht ,ihr wurdet nicht gewarnt.

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