Die Krise der deutschen Wirtschaft dürfte sich noch weiter verschlechtern. Abwanderung von Industrieproduktion und Firmenpleiten sind bereits an der Tagesordnung. Dazu hohe Energiepreise, Bürokratie, und die Ungewissheit über die politische Zukunft in Deutschland. Die höchstwahrscheinlich bevorstehende neue GroKo aus CDU und SPD – oder alternativ Schwarz-Grün – lassen erahnen, dass ein weiterer politischer Stillstand das Land lähmen dürfte, da konservative und links-grüne Positionen sich in der neuen Bundesregierung gegenseitig blockieren dürften. Heute hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Umfragedaten unter Wirtschaftsverbänden verkündet die die schlechte Lage der Wirtschaft und auch die schlechte Aussicht zeigen.
Blick auf schlechter laufende Wirtschaft
Die deutsche Wirtschaft steckt laut Aussage des IW tief in der Krise. 31 von 49 Verbänden beschreiben die aktuelle Lage der deutschen Wirtschaft schlechter als noch vor einem Jahr. Die Gründe seien vielfältig, als da wären hohe Kosten für Energie, Arbeit, Material und überbordende Bürokratie, die die Unternehmen belasten und dafür sorgen würden, dass die Unternehmen im internationalen Vergleich kaum noch mithalten könnten. Die unsichere Weltlage hemmt Exporte, das politische Chaos im eigenen Land die Investitionen – wer nicht weiß, wohin die Politik die nächsten Jahre steuert, investiert laut IW-Aussage seltener in neue Maschinen, Technologien oder Fahrzeuge.
Beim Blick auf das kommende Jahr bleiben die Verbände pessimistisch. 20 von 49 befragten Branchenvertretern rechnen mit einer geringeren Produktion, nur 16 mit einem Anstieg. Unter den Optimisten sind Unternehmen aus der Energie- und Wasserwirtschaft, aus der Pharmaindustrie, die Papierfabriken und die Logistik. Das IW schreibt weiter: Die schlechte Stimmung dürfte sich vor allem auf den Arbeitsmarkt auswirken: 25 Verbände erwarten in ihren Branchen für das kommende Jahr einen Stellenabbau, nur sieben Branchenverbände rechnen mit mehr Beschäftigten. Dazu zählen etwa die Pharmaindustrie, der Luft- und Raumfahrzeugbau oder der Investmentbranche. Weniger Jobs dürfte es vor allem in der Industrie geben, beispielsweise im Eisen- und Stahlbereich, im Maschinenbau oder im Baubereich.
Die deutsche Wirtschaft kommt auch 2025 nicht von Stelle, so das IW. Besonders besorgniserregend sei die Vielzahl der Probleme, mit der die Unternehmen konfrontiert sind. Frühere Krisen hätten oft direkte Auslöser, waren weniger raumgreifend und dadurch einfacher zu bewältigen – jetzt sei die Lage im Inland wie im Ausland ungewiss. „Die kommende Bundesregierung müsse wieder eine nachhaltige wirtschaftliche Perspektive schaffen.
ifo
Auch der letzte Woche gemeldete ifo-Geschäftsklimaindex zeigt die Schwäche der deutschen Wirtschaft. Der Index wurde so schwach vermeldet wie seit Frühling 2020 nicht mehr, also direkt zum Ausbruch der Corona-Pandemie. Die Unternehmen zeigten sich unzufriedener mit den laufenden Geschäften, auch trübten sich ihre Erwartungen deutlich ein. Die Auftragslage verschlechterte sich erneut, auch Produktionskürzungen seien angekündigt.
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Wenn die Exporte nach und Verkäufe in China nachlassen, was irgendwann kommen musste, dann ist die Sonderkonjunktur vorbei. USA Industrie schwächelt auch zunehmend. Somit ist klar, dass die Überkapazitäten abgebaut werden müssen. Vor einigen Jahren konnte man noch mit „Made in Germany“ den Kostennachteil kompensieren. Diese Zeiten sind vorbei. Bei uns werden die Aufträge, die früher in D produziert wurden, über Auslandsstandorte geroutet. Nach dem Motto besser einen Auftrag im Ausland gewonnen, als keinen. An Energiepreise würde ich das primär nicht festmachen, sondern Preis und Liefertreue. Die anderen Standort machen es einfach besser…