Europa

Deutscher Einkaufsmanagerindex: Dämpfer – schwächster Wert seit Februar, Preisdruck läßt nach

Die Produktion brummt, aber die Dienstleister schwächeln - was ist da los? Klare Abkühlung des Binnenkonsums voraus?

FMW-Redaktion

Man hatte sich an die Siegesmeldungen der deutschen Konjunktur schon irgendwie gewöhnt, aber die heutigen Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland sorgen nun für einen gewissen Dämpfer der Euphorie.

Hier die wichtigsten Fakten:

– Schwäche vor allem im Dienstleistungssektor, der Index fällt von 55,4 im Vormonat auf nun 53,7 (Prognose war 55,5); das ist der schlechteste Wert seit Januar

– robuster dagegen der Index im Bereich Herstellung, hier fällt der Index von 59,5 auf 59,3 (Prognose war 59,0); dennoch ist das der zweitbeste Wert seit April 2011

– der Preisdruck so gering wie seit November 2016 nicht mehr, der Preisdruck läßt damit nun den dritten Monat in Folge nach. Die Input-Preise fallen auf den niedrigsten Stand seit November 2016

– der Auftragseingang im Dienstleistungssektor so schwach wie seit September 2016 nicht mehr

– Exportaufträge weiter robust, aber mit der schwächsten Dynamik seit vier Monaten

– Beschäftigungsaufbau so schwach wie seit sechs Monaten nicht mehr, vor allem im Dienstleistungssektor, bei dem die Komponente Beschäftigung so schwach ist wie seit 13 Monaten nicht mehr

– Lieferzeiten so lange wie seit April 2011 nicht mehr

Ähnlich übrigens auch das Bild in der Eurozone: schwacher Dienstleistungssektor (schlechtester Wert seit fünf Monaten mit 54,7 (Vormonat war 56,3; Prognose war 56,6). Dagegen der Bereich Herstellung stark mit 58,3 (bester Wert seit 74 Monaten, Prognose war 56,8, Vormonat war 57,0). Insgesamt die Auftragseingänge so schwach wie seit vier Monaten nicht mehr im Dienstleistungssektor, währen der Bereich Herstellung beim Ordereingang den besten Wert seit Februar 2011 erreicht. Beschäftigungsaufbau im Bereich Herstellung nur knapp unter dem im Mai erreichten Allzeithoch.

Insgesamt also ein auffälliges Auseinanderdriften nicht nur in Deutschland, sondern in der gesamten Eurozone zwischen Herstellungssektor und Dienstleistungssektor. Warum das so ist, erschließt sich noch nicht, aber die Schwäche bei Dienstleistungen deutet nach unserer Auffassung auf Schwäche beim Binnenkonsum!



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2 Kommentare

  1. Bernhard Zimmermann

    Diese Zahlen nicht überbewerten. Ausnahmen bestätigen die Regel. Es läuft bestens!

  2. Ich mag gar nicht versuchen alle Dienstleistungen aufzuzählen, die durch die Zuwanderung neu geschaffen oder aufgestockt wurden.
    Vorübergehend hat man dahingehend ausreichend Kapazitäten geschaffen und ungefähr auf dem Niveau wie es gerade ist, hält es sich bzw. steigt vergleichsweise nur noch langsam.
    Das könnte zumindest e i n Grund sein.

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