Zahlreiche Indikatoren zeigen derzeit, wie sehr sich Deutschland im wirtschaftlichen Niedergang befindet. Top-Ökonomen haben heute eine Analyse veröffentlicht, die zeigen, wie massiv sich die deutsche Exportwirtschaft seit Jahren tatsächlich schon im Niedergang befindet. Eine dramatische Entwicklung – denn die hohen Exporte haben jahrzehntelang den Wohlstand nach Deutschland „hineingespült“. Von diesem Wohlstands-Lieferanten muss man sich hierzulande offenkundig nach und nach verabschieden. Denn wirklich große Strukturreformen sind nicht in Sicht.
Deutschland schon seit Jahren im Absturz bei Exporten
Seit 2018 gibt es bereits einen Rückgang in der deutschen Industrie, und auch bei den Exporten. Es liegt also nicht an Corona, auch nicht an Putin oder der Inflation. Es sind tief sitzende Probleme in der deutschen Volkswirtschaft, Gesellschaft, Politik, Bürokratie. Aber auch externe Faktoren sind schuld, denn die Konkurrenz (in China) schläft nicht. Die Grafik zeigt die dramatische Entwicklung der Exporte aus Deutschland im Vergleich zu anderen Exportnationen. Seit 2018 entwickeln sich die Linien klar abweichend.
Die deutschen Warenexporte befinden sich in einem kontinuierlichen Abwärtstrend, so sagen es die Ökonomen der Commerzbank heute in einer Analyse. Exportweltmeister sei Deutschland schon lange nicht mehr. Verantwortlich dafür dürften China und Deutschlands sinkende Wettbewerbsfähigkeit sein. Trumps Zollpolitik und ein langsameres Wachstum in Europa trüben den Ausblick sogar noch. Der Trend zu höheren Investitionen im Ausland und einer Deindustrialisierung im Inland dürfte sich fortsetzen, so die Ökonomen.
Mittlerweile müsse sich Deutschland mit dem dritten Platz hinter China und den USA abfinden. Die Analyse zeigt, dass hinter dem Abstieg im Exportranking ein bedrohlicher Trend liegt, so die Ökonomen. Zwar seien die Exporte in aktuellen Preisen (nominal) in den Jahren 2021 und 2022 stark gestiegen, dies liegt aber nur an der hohen Inflation. Preisbereinigt (real) sind die Exporte bereits seit 2018 gefallen.
Die wichtigsten Importeure von deutschen Produkten haben im Zeitraum von 2019 bis 2024 sogar insgesamt mehr Waren eingeführt – nur eben nicht aus Deutschland. Besonders eklatant ist dieser Verlust laut den Commerzbank-Ökonomen von Marktanteilen in Asien. Deutschlands Exporte nach China sanken in dem Zeitraum von fünf Jahren preisbereinigt um mehr als ein Viertel. Chinas gesamte Importe stiegen hingegen. Auch die asiatischen Entwicklungsländer steigerten ihre Importe aus der Welt insgesamt um mehr als 20%. Die deutschen Exporte in diese Länder sanken aber um etwa 8%.
Ein wichtiger Grund für Deutschlands sinkende Exporte ist die fallende preisliche Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland. In den 2000er Jahren haben deutsche Firmen noch stark von einem sehr langsamen Lohnwachstum profitiert, was ihnen eine kostengünstige Produktion erlaubte. Auch der Euro hatte im Zuge der Staatsschuldenkrise ab 2010 deutlich an Wert gegenüber anderen Währungen verloren, sodass die deutschen Waren aus der Perspektive von ausländischen Importeuren günstiger wurden.
Beide Trends haben sich seitdem aber umgekehrt, so die Ökonomen. Ab 2012 haben sich die Lohnkosten je Arbeitnehmer um jährlich mindestens 2% erhöht. Der Wert des Euro hat sich seit 2015 stabilisiert und ist in der Tendenz sogar gestiegen. Insbesondere gegenüber den asiatischen Exporteuren wie China, Südkorea und Japan verliert Deutschland damit Wettbewerbsfähigkeit. Allerdings dürfte sich der Trend der Wettbewerbsfähigkeit aufgrund der gemeinsamen Währung und einer vergleichbaren Inflation in den anderen Euro-Ländern seit 2015 ähnlich entwickelt haben und dennoch sinken die deutschen Exporte schneller als die anderer Länder des Euroraums.
Der chinesische Markt ist für deutsche Exporteure wichtiger gewesen als für die anderen großen Euroländer. Im Vergleich zu den europäischen Nachbarn belastet ein sinkender Handel mit China die deutsche Volkswirtschaft damit besonders stark. Und Der technologische Fortschritt in China hat dazu geführt, dass chinesische Unternehmen viele Waren – auch komplexere Maschinen – kostengünstiger produzieren können, so die Ökonomen der Commerzbank.
Die zunehmende Konkurrenz durch China sei besonders im Autosektor zu beobachten: Viele Industriestaaten wie Großbritannien, Japan, Italien und Spanien importieren deutlich weniger Autos und Autoteile aus Deutschland, haben aber die Importe in diesem Sektor aus China spürbar erhöht. Insgesamt könnte die sich wandelnde Rolle Chinas für knapp die Hälfte der deutschen Exportschwäche verantwortlich sein.
Eine Besserung zeichnet sich nicht ab, so die Ökonomen. Ein Lichtblick für die deutschen Exporteure stelle die Geldpolitik dar. Denn die fallenden Leitzinsen in Europa und Amerika dürften dazu führen, dass Unternehmen weltweit deutsche Investitionsgüter wie Maschinen leichter finanzieren können und daher mehr davon nachfragen. Dieser positive Effekt der Geldpolitik dürfte aber durch eine Reihe belastender Faktoren überlagert werden. Höhere US-Zölle würden Exporte aus Deutschland Richtung USA erschweren. Trumps Zölle dürften die Ausfuhren aus der EU in die USA in den kommenden zwei Jahren um 20 bis 25% reduzieren.
Darüber hinaus dürfte die Nachfrage aus europäischen Partnerländern wie Frankreich und Italien in den kommenden Quartalen nachlassen, weil deren Volkswirtschaft durch geringere Staatsausgaben langsamer wachsen könnte als zuvor. Und die deutschen Standortbedingungen verteuern die Exporte. In den kommenden Jahren dürfte die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter spürbar sinken und die Lohnkosten damit weiter steigen. Auch ein Neustart im Kampf gegen Bürokratie sei unter der neuen Regierung nicht erkennbar. Somit bleiben die Aussichten für das Exportgeschäft für die kommenden Jahre trübe, so die Ökonomen. Der Wandel hin zu weniger Industrie und mehr Dienstleistungen werde zunehmen. Mit dem Abschwung der Exporte könnte sich der Trend zur Deindustrialisierung nun auch in Deutschland verschärfen, so die finale Aussage der Ökonomen.
BIP, Industrie und Insolvenzen
Ende Juli wurden die Daten zum Bruttoinlandsprodukt dramatisch nach unten revidiert für die Jahre 2024 und 2023. 2023 sank das BIP in Deutschland nicht wie bisher angenommen um 0,3 %, sondern um 0,9 %. Und 2024 war es ein Rückgang um 0,5 % statt wie bisher angenommen um 0,2 %. Auch die Industrieproduktion sinkt deutlich, und die Zahl der Insolvenzen ist klar im Anstieg – hier finden Sie dazu Details.
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Naja- es ist natürlich richtig und informativ, dass hier immer wieder die neusten Zahlen erfahren werden können. Aber wer die Realität im Auge hatte, konnte das auch seit 2018 erkennen.
Ich hatte hier 2019 geschrieben: Wir gegen nun in „volle Deckung“.
Alles absichern was geht, und dann auf den Knall warten.
Ich habe seit 2019 ein „Schweinegeld“ verdient, obwohl der große Knall noch nicht gekommen ist, aber weil sich die „halbe Welt“ darauf vorbereitet. Genauer gesagt, die Welt die dem Dollar nicht mehr traut und somit Währungsreserven lieber in Gold anlegt.
Der wirtschaftliche Niedergang von Deutschland hat schon vor etwa 30 Jahren begonnen.
Genauer gesagt der Stillstand; und Stillstand ist Rückschritt.
Das wird nun richtig ins ganz tiefe Tal gehen.
Mit alle Konsequenzen, die aufzählen hier Seiten benötigen würden.
Viele Grüße aus Andalusien
Helmut
Mein Kompliment !
Eine inhaltsreiche und effektive Darstellung ohne Schönfärberei
Vielen Dank !
Ist ja auch von der Commerzbank abgeschrieben. Und der vertrauen wir doch seit jeher 😉
Ich stimme Helmut zu, das muss einen Knall geben.
Als Ursache benenne ich die inzwischen patologisch gewordene Ignoranz in der Polit-Elite verbunden mit einem Journalismus der es ganz besonders auffällig gut schafft, irgendwie außenrum zu berichtet.
Jeder der nicht gerade den Komfort hat in Deutschland in einem eigenen Häuschen oder Eigentumswohnung zu leben spürt es direkt. Vom Verdienten bleibt immer wenier übrig. Die Mieten fressen den Großeteil und die Inflation den Rest.
Für beides ist die Politik verantwortlich, die wirklch alles ignoriert hat.
Angefangen von der Eurorettung (Bazooka), die die Grundlage für die Inflation gelegt hat: Der AFD-Zweig spaltete sich damals von der CDU ab, bis zu dieser „Wir schaffen das“-Aussage,d ie über fast 10 Jahre durchgezogen wurde. Ignoriert wurden dabei: Zuwanderung dieses Ausmaßes führt zwangsläuftig zu Wohungsmangel und fürht die Gesundheitssysteme und Sozialsysteme an ihre Belastungsgrenze. Ignoriert!
Die großen Konzerne haben sich voll auf Export eingestellt, die Knete floss ja gut. In der Hoffnung auf den steten Zufluss billiger Arbeitskräfte hat man sich offenbar stur darauf konzentriert. Dass Deutschland damit in eine Krisensituation gestürzt wird und dass man besser auf Binnennachfrage gesetzt hätte, damit es den Leuten (alte wie neue) im Gesamten besser geht und das System wieder gesunden kann… Ignoriert!
Die nahezu fast ausschließlichen täglichen Berichterstattung der Fernsehticker: Ukraine, Gaza, Messerverbote, Richterwahl, Raumgezänke zwischen SPD und AFD, Parteiverbote… Ach ja, und immer wieder die tollen Lancierungen: Ja die Rente, da müssen wir kürzen!
Liebe Journalisten, berichtet doch mal Innenpolitik, ich meine echte Innenpolitik: Was wird gegen den Wohnungsmangel getan, wie will man dem Gesundheitssystem helfen, wie kriegen wir die Städte klimatauglich gegen die Hitzewellen, wie können wir die Rente verbessern (nicht verschlechtern)…. Und daraus kann man dann Wahlprogramme machen und die Bürger danach wählen. OK, das wäre 80er, da war aber nicht alles schlecht, gut der Bandsalat war nicht gut.
Zu langweilig oder was? ich meine: Hier in dem Land leben tatsächlich auch Menschen!
Die Inflation liegt um die 2%, Mieten, utopische Immobilien- und Grundstückspreise bildet der freie Markt und Journalisten können schon dreimal nichts für diese Entwicklungen.
Wenn Sie nicht genügend Berichte und Reportagen zu Gesundheitssystem, Wohnungsmarkt oder klimagerechtem Städtebau finden, schauen und lesen Sie vielleicht die falschen Kanäle. Sogar in den Mediatheken des vielgescholtenen ÖRR finden sich massenweise Berichte und Dokus zu diesen Themen.
Apropos Hitzewellen: annuale Übersterblichkeit gibt es nie im Sommer, sondern nur im Winter. Der Homo sapiens ist sehr gut darin, sich an heisse Witterung zu adaptieren. Kälte setzt ihm hingegen stark zu.
https://de.statista.com/infografik/20561/sterbefaelle-in-deutschland/
Meine berufliche Praxis kann das nur bestätigen.
Das Narrativ des „Hitzetodes durch Klimawandel “ halte ich für pure Desinformation.
„Spanien hat eine 16 Tage lange Hitzewelle hinter sich. Dadurch sind seit Anfang August 1.149 Menschen umgekommen, so Schätzungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.
Die hohe Zahl an Hitzetoten wurde am Dienstag vom öffentlichen Gesundheitsinstitut Carlos III gemeldet. Die 1.149 Todesfälle seien der Hitzewelle zwischen dem 3. und dem 18. August zuzurechnen, hieß es.“
https://orf.at/stories/3402984/
Für mich ist ein Vorgang stellvertretend für unsere Misere:
Die Hermannshütte in Dortmund ist 2001 größtenteils durch die Chinesen abgebaut worden zum „Null-Tarif“. Die Hütte ist dann in China wieder aufgebaut worden und produziert Stahl. Während hier die Energiepreise und Kosten für den Umweltschutz durch die Decke gegangen sind, produziert man in China ohne Umweltrücksichten und hohe Energiekosten Stahl, der unserem Exportstahl Konkurrenz macht und dank unserer „Entwicklungshilfe“ unsere heimische Industrie vor die Wand fährt. Es gibt noch andere Beispiele für diesen wirtschaftlichen Selbstmord (z.B. dass sich unsere Unternehmen auf joint ventures in China einlassen, die den Chinesen nur dazu dienen, Wissen abzusaugen und Blaupausen von den „Langnasen“ zu stehlen…).
Das kommt dabei heraus, wenn unfähige Bürokraten und Politiker Unternehmenspolitik betreiben……
Falsch, Ende Juli wurden die Daten zum BIP für die Jahre 2021 und 2022 dramatisch nach oben revidiert. Dieser Basiseffekt sorgte rechnerisch für geringere Wachstums- respektive höhere Rückgangsraten, wobei das BIP 2023 und 2024 an sich real und nominal unverändert geblieben ist.
Seit 2023 wurde erstmals die 4-Billionen-Grenze überschritten, und zwar überdeutlich…
Falsche Behauptungen bezüglich des BIP : das statistische Bundesamt korrigierte soeben die Zahlen für 2023 auf minus 0,9% und für 2024 auf minus 0,5%. Deutschland ist in einer massiven Rezession. Wie wir mit einer Merkel- infizierten Union und einer Antifa-dominierten SPD da herauskommen können – rethorische Frage.
@Dagoberti
Benutzen Sie keine Fremdwörter, wenn Sie nicht wissen, wie die korrekt geschrieben werden.
Beschäftigen Sie sich lieber mit der Bedeutung von „Basiseffekt“. Natürlich werden unveränderte Zahlen prozentual schlechter, wenn die Bezugsgrößen der Vorperioden aufgrund veränderter statistischer Berechnungen nachträglich deutlich nach oben revidiert werden.
Dafür wurde in Q1 und Q2 2025 ein Wachstum von 0,3 und 0,4% berechnet. Das klingt echt nach „massiver Rezession“.
P.S. „Antifa-dominierte SPD“: Haben Sie noch alle Tassen im Schrank?
@Norbert Treml: „Haben Sie noch alle Tassen im Schrank?“ Was soll die Pöbelei? Ich denke, Dagoberti meint damit pointiert Lars Klingbeils frühere Aktivitäten und sein Einfluss in der SPD. Es gibt dort aber andere auch. Das muß man nicht ernst nehmen, manche begreifen nur langsam, darf es aber durchaus.
@Capablanca
Gerade in gesellschaftlich und politisch explosiv aufgeladenen Zeiten sollte man seine Kommentare zumindest so präzise formulieren, dass möglichst wenig Spielraum für freie Interpretationen und Missverständnisse bleibt.
Es sei denn, der Verfasser oder die Verfasserin will sich durch solche Unschärfen einerseits Hintertürchen für Ausreden und Relativierungen offenhalten, andererseits gleichzeitig unterschwellig provozieren. Musterbeispiele dafür sind unser lieber @Helmut aus dem schönen Andalusien oder Politiker wie Weidel und Chrupalla, seit sie sich und ihrer Partei neue, fadenscheinige Benimmregeln ans Herz gelegt haben.
Die Antifa ist eine in Teilen linksextremistische, verfassungsfeindliche und militante Ansammlung aus autonomen Gruppen und lockeren Organisationen – im Wesentlichen hervorgegangen aus dem Kommunistischen Bund von Marxisten und Leninisten der 70er und frühen 80er Jahre.
Wer nun die SPD von 2025 mit diesen Strömungen nicht nur peripher konnotiert (was noch irgendwie akzeptabel wäre), sondern als davon dominiert bezeichnet, scheint tatsächlich einen gewaltig großen Sprung in der Schüssel zu haben.
Vor allem dann, wenn die Argumentation an der legitimen These von «BIP und Basiseffekten» komplett vorbeizielt, weil neben der bösartigen Unterstellung von Falschbehauptungen und Zahlenschwindel ohnehin nur eine vorgeschobene Möglichkeit gesucht wird, solche diskriminierenden und diskreditierenden Begrifflichkeiten als Ausdruck der eigenen Verachtung und Wut gegen alles irgendwie unterzubringen.
Danke für die Aufklärung,
welchen Nerv ich bei Ihnen auch immer gereizt habe.
Aber die Mieten dem freien Markt zu hinterlassen, genau das ist ja das Resultat, das wir haben.
Ja klar, wenn man sich gezielt informieren will, geht das. Da muss man aber aktiv hinsteuern. Das was über die allgemeine Strahlung zu uns kommt sieht eben anders aus.
Es gibt keine „allgemeine Strahlung“, gegen die man sich mit Aluhüten schützen müsste. Außer vielleicht in den Echokammern paranoider Quer-Veschwörungsfetischisten, die an jeder Ecke neben Raub, Unterdrückung und Untergang auch gleichgeschalte Medien und Lügenpresse im Auftrag und als Sprachrohr von Kartellparteien wittern 🙈
Was soll diese „allgemeine Strahlung“ eigentlich sein? Alles von Döpfners Axel-Springer-BILD, WELT und Berliner Zeitung über FAZ, Funke Medien, Bertelsmann, Gruner + Jahr, DuMont, ProSiebenSat.1 Media und ÖRR bis hin zur FR, SZ und Spiegel-Verlag?
Da reicht die allgemeine Strahlung aber dann von kosmischer und harter Gammastrahlung, Röntgen und UV bis hin zu Infrarot und Langwellenradio.
@Andreas Wieninger
Es gibt auch keine Corona-Impfstoffe mit „scharfen Mikroklingen“, die den Körper von innen zerstören.
Trotzdem gibt es nicht wenige, die das glauben. Es gibt halt Menschen, wenn man denen in die Ohren leuchtet, leuchten die Augen hell auf (=Hirnmasse fehlt).
@Sandra Scheubeck
die reale Inflation (gerade bei Nahrungsmitteln)liegt sicherlich nicht bei „mageren 2%“
Wenn wirklich mehr Wohnungsraum auf dem Markt wäre und die Anzahl der Suchenden nicht
zwangsläufig immer mehr werden,sähen die Mieten anders aus.
Auch durch die Politik verursachte mangelnde Planungssicherheit beim Bau und bei der realen und zukünftig
angedrohten Besteuerung gibt es bestimmt bessere Investitionsfelder.
Ganz im Vertrauen: Wenn Sie wirklich einmal als Beispiel 2 Millionen EUR „über“ hätten.
Würden Sie das in den Neubau von Wohnungen stecken ?
@franco33
Diese Aussagen zu Inflation und Wohnraum sind mir viel zu pauschal und wirken zudem eher eher gefühlt, als durch Daten belegt.
Beides hängt natürlich davon ab, in welcher Region man lebt und wie sich die persönlichen Präferenzen individuell auf die Verteilung im repräsentativen Warenkorb aus typischen Gütern verschiedener Kategorien (Nahrungsmittel, Bekleidung, Miete, Energie, Einrichtung, Verkehr, Freizeit, Gesundheit etc.) auswirken.
Selbstverständlich kann die persönliche Inflationsrate jedes Einzelnen von der durchschnittlichen Inflationsrate für Deutschland abweichen – nach oben ebenso, wie nach unten. Denn jeder Mensch teilt sein Einkommen etwas anders auf die einzelnen Güterarten auf.
Lebensmittel haben sich zum Teil verteuert, zum Teil sind die Preise gesunken. Kommt darauf an, was Sie bevorzugt konsumieren.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/170527/umfrage/entwicklung-der-preise-fuer-nahrungsmittel/
https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/verbraucherpreise-preisentwicklung.html
Insgesamt ist der Anteil der Ausgaben privater Haushalte in Deutschland für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren an den Konsumausgaben seit 25 Jahren gleich geblieben, wobei sich speziell Tabakwaren massiv verteuert haben.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/75719/umfrage/ausgaben-fuer-nahrungsmittel-in-deutschland-seit-1900/
Mieten sind der mit Abstand größte Posten im Wägungsschema des Verbraucherpreisindex. Diese sind in den meisten Gebieten Deutschlands geradezu unterirdisch im Vergleich zu den (rötlich gefärbten)Hotspots, die leider immer wieder nur allzu gerne als repräsentativ für den deutschen Durchschnitt verkauft werden.
https://www.deutschlandatlas.bund.de/DE/Karten/Wie-wir-wohnen/Bestandsmieten.html
https://www.deutschlandatlas.bund.de/DE/Karten/Wie-wir-wohnen/040-Mieten.html
In Deutschland gibt es rund 1,9 Millionen leerstehende Wohnungen. Das entspricht 4,5% des gesamten Wohnungsbestands.
https://www.deutschlandatlas.bund.de/DE/Karten/Wie-wir-wohnen/046-Wohnungsleerstand.html
Das Problem: Viele davon befinden sich in rechtsradikal dominierten Gebieten Süd- und Ostdeutschlands. Dort beträgt der Leerstand in einigen Regionen weit über 10%.
Leider will dort niemand leben, dem Werte wie Demokratie, Toleranz oder Gleichheit am Herzen liegen und der nicht regelmäßig angepöbelt, bedroht, bespuckt oder verprügelt werden will.
Gründe für den Leerstand sind unter anderem Abwanderung, Bevölkerungsrückgang und ein Mangel an demokratischen, toleranten Perspektiven. So ist das leider in Gegenden, wo nicht mehr viele junge Menschen wegen der vielen Anfeindungen und Bedrohungen durch Rechtsradikale und Neonazis leben wollen – und wo vor allem junge, gut ausgebildete Frauen schnellstmöglich ihre Koffer packen.
Diese Generationen ziehen seit längerem um in aufgeklärtere urbane Zentren im Osten oder angesagtere ländliche Regionen Westdeutschlands.
Es sei denn, sie stehen auf ein reaktionäres Familienmodell als Putzfrau, Heimchen hinterm Herd und viel Verantwortung für Aufzucht und Hege von mindestens vier Kindern, während der Herr des Hauses im Kampfsportstudio für die Jagd auf Migranten und Grüne trainiert.
Sie schreiben das so, als ob der Rechtsradikalismus das Wohnungsproblem ist. Ich habe das jetzt nicht nachgepürüft und will Ihnen für diese Gegenden nicht widersprechen.
Trotzdem, entschuldiung, das ist verschwurbelt.
Finden Sie nicht, dass es eine relativ einfache Gleichung ist, mehr Menschen brauchen mehr Wohnraum?
Die gefühlte persönliche Inflation wird im übrigen irrelevant, wenn man seine produzierten Produkte verstärkt im Binnenland absetzen möchte (weil ja der wichtigste Nachfrager Importzölle verhängt). Dann wird es eine durchgreifende statistisch relevante Inflation.
Das ist das Problem:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/nur-noch-50-prozent-der-deutschen-koennen-geld-ansparen-a-8d34bd3d-f534-4066-a29b-0690feb0ae1f
Mutmaßlich ausgelöst bzw. verstärkt dadurch:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/wohnungsmarkt-krise-not-100.html
Und das:
https://www.finanz-tools.de/inflation/inflationsraten-deutschland
Ob wir die letzten 5 Jahre wirklich nur knapp 20% Inflation hatten, so wie da aufgeführt, wage ich zu bezweifeln. Aber auch wenn es nur diese knapp 20% Inflation sind… Wer hat schon eine Lohnerhöhrung von 20% bekommen?
@Großer Bär
Eigentlich habe ich im Kern „geschwurbelt“, dass man die Inflations- und Wohnraumthemen deutlich differenzierter betrachten muss und nicht auf die Gesamtbevölkerung übertragen kann. Was nichts anderes bedeutet, als dass die Aussagen von @franco33 viel zu pauschal ausfallen und zudem nicht durch Daten belegt wurden. Die Probleme konzentrieren sich vor allem auf einige (längst nicht alle) urbane Regionen: Berlin, Hamburg-Bremen, Leipzig, Dresden, Rhein-Ruhr, Rhein-Main, Stuttgart, München.
Sie schreiben: „Finden Sie nicht, dass es eine relativ einfache Gleichung ist, mehr Menschen brauchen mehr Wohnraum?“
Ich habe nie etwas anderes behauptet. Wobei dabei natürlich der Leerstand, die Haushaltsgröße und die Wohnfläche pro Kopf eine nicht unerhebliche Rolle spielen.
Trotz Wohnungsnot stehen in Deutschland fast zwei Millionen Wohnungen leer – viele davon in Großstädten. Über die Hälfte dieser leerstehenden Immobilien (55%) wurde seit mehr als einem Jahr nicht mehr bewohnt.
In Berlin z. B. sind 40.500 Wohnungen betroffen – das entspricht Wohnraum für knapp 80.000 Menschen. Zusätzlich stehen 1,5 Millionen m² an Büroflächen leer. Daraus könnten etwa 25.000 Wohnungen mit einer Größe von 60m² entstehen.
Sogar in München gibt es mehr als 22.000 leerstehende Wohnungen, also Wohnraum für fast 50.000 Menschen.
Lediglich in ca. 20% der Haushalte ohne Migrationshintergrund leben mehr als 2 Personen, während der Anteil bei Haushalten mit Migrationshintergrund etwa doppelt so hoch ist.
Die Wohnfläche pro Kopf ist in den vergangenen 15 Jahren um fast 15% auf rund 48 qm gestiegen.
Etwa der Hälfte der Haushaltsmitglieder ohne Migrationshintergrund steht weniger Wohnfläche zur Verfügung, bei Menschen mit Migrationshintergrund sind es 78%.
17% steht eine Fläche von max. 30 qm zur Verfügung, bei Menschen mit Migrationshintergrund liegt der Anteil bei 46%.
Die Bevölkerung ist in dem Zeitraum um 1,8 Millionen Menschen gewachsen.
Durchschnittlich leben 2 Personen in einem Haushalt.
Daraus errechnet sich ein Bedarf von 900.000 zusätzlichen Wohnungen = 60.000 p.a.
Pro Jahr wurden mindestens 240.000 neue Wohnungen gebaut.
Die Reallohnentwicklung der letzten 5 Jahre inkl. der beiden ersten Quartale 2025 liegt ziemlich genau bei Null.
Betrachtet man nur die Jahre 2020 bis 2024, sind die Reallöhne um 1% gesunken.
In den letzten 10 Jahren sind sie um 3% gestiegen, in den letzten 15 Jahren um 8,4%.
Den von Ihnen genannten kollabierenden Sparraten aufgrund »gefühlter überdurchschnittlicher Belastungen« aus dem Spiegel-Artikel stehen deutlich gestiegene Geld- und Gesamtvermögen der privaten Haushalte gegenüber, während gleichzeitig die Anzahl der überschuldeten Privatpersonen signifikant abgenommen hat.
Wie sich all diese teils widersprüchlichen statistischen Daten und Artikel unter einen Hut bringen und auflösen lassen, weiß ich nicht. Das ist auch gar nicht meine Aufgabe und überschreitet meine Kompetenzen. Ich wollte von Beginn an lediglich darauf hinweisen, dass die Lage trotz zweifellos vorhandener Probleme sicher nicht so tiefschwarz ist, wie sie immer gemalt wird.
*****
Quellen:
https://www.kettner-edelmetalle.de/news/fast-zwei-millionen-wohnungen-in-deutschland-stehen-leer-04-07-2024
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1243816/umfrage/wanderungssaldo-groesste-staedte/
https://www.destatis.de/DE/Methoden/WISTA-Wirtschaft-und-Statistik/2024/04/haushalte-familien-lebensformen-mit-einwanderungsgeschichte-042024.pdf?__blob=publicationFile#page=4
https://www.iwkoeln.de/studien/pekka-sagner-wer-wohnt-wie-gross-500238.html
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/06/PD23_N041_31.html
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/73432/umfrage/baugenehmigungen-fuer-wohnungen-in-deutschland/
https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Verdienste/Realloehne-Nettoverdienste/Tabellen/liste-reallohnindex.html#134650
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/384228/umfrage/entwicklung-der-realloehne-nominalloehne-und-verbraucherpreise-in-deutschland/
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37880/umfrage/geldvermoegen-der-privathaushalte-in-deutschland/
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/166338/umfrage/anzahl-der-schuldner-in-deutschland-seit-2004/
https://dzresearchblog.dzbank.de/content/dzresearch/de/2025/06/20/private-haushalte-in-deutschland–geldvermoegen-waechst-2025-26-.html
Hallo @Sandra Scheubeck,
gerade dass Sie sehr differenziert statistische Daten recherchieren und ohne subjektive Interpretationen zur Verfügung stellen, unterscheidet Ihre Kommentare wohltuend von vielen anderen. Gleiches gilt für Ihr Eingeständnis, keine allgemeingültigen Patentlösungen in petto zu haben und hier in ein paar Zeilen diametral widersprüchliche Schlussfolgerungen aus verschiedensten Artikeln erklären und auflösen zu können oder wollen.
Wohlklingende Schnellschüsse sind die Domäne windiger Populisten von links und rechts, die für alles eine sofortige bundesweite einfache Erklärung zu haben glauben. Inzwischen ringen libertäre Marktradikale und linke Planwirtschaftler in ihren digitalen Echokammern um die Deutungshoheit zu unserer sozialen Marktwirtschaft, die per se zu keinem dieser extremen Ränder strebt.
Und irgendwo darunter, darüber, dazwischen agieren flexible, multidimensionale, basisopposititionelle Demagogen und ihre Leitmedien lautstark und inhaltsschwach mit fetten riesigen Protest-Schlagzeilen. Blender und Verführer mit großer Reichweite und ohne eigene Agenda, die DAS Volk in DEM einen homogenen Deutschland über DIE korrupten und unfähigen Eliten und Ignoranten in Berlin aufklären.
Nur ist faktisch Kreuzberg ebenso wenig Deutschland, wie Gillamoos oder Einsiedeln in der Schweiz, wo allgemeingültig-deutsche und persönlichgültig-deutsche Werte elegant verschwurbelt werden 😏
Die Wohnungsbaupolitik ist in Deutschland in erster Linie Ländersache. Seit der Föderalismusreform 2006 sind die Bundesländer für die Umsetzung der sozialen Wohnraumförderung zuständig. Der Bund ist für die Rahmenbedingungen zuständig und kann beispielsweise finanzielle Mittel für den sozialen Wohnungsbau bereitstellen, allgemeine wohnungspolitische Ziele formulieren und bei Bedarf die Zusammenarbeit der Länder koordinieren.
Der Verbraucherpreisindex und damit die Inflation wird in hohem Maße von Warmmieten beeinflusst. Das sind vor allem Kaltmieten, Energiepreise, Immobilienversicherungen und Grundsteuer. Bei Neubauten und Neueinstufungen durch Verkauf kommen vor allem die utopischen Baulandpreise zum Tragen.
Ich sehe bei diesen Komponenten vor allem maximalen Spielraum für freie Marktwirtschaft und schlechte Karten für planwirtschaftlichen Einfluss einer Berliner Bundespolitik, der ohnehin nur wieder der Kritik liberaler und libertärer Kräfte ausgeliefert wäre.
In einer solchen Schlangengrube verdienen unaufgeregte Daten und Fakten wie die Ihren umso mehr Wertschätzung.
Gar nicht so falsch würde ich sagen. Die Frage ist ja immer wie man es rechnet. Es hängt am Ende ja alles am Geldwert bzw. Am Preis des Geldes wenn wir aus der Finazwirtschaft wieder in die sog. Realwirtschaft zurückkehren. Was bekomme ich real für meine Kohle in meinem Markt. Da hilft uns auch kein schön gerechnetes oder geredetes BIP. Die Inflation ist massiv gestiegen, das ist in vielen Bereichen spürbar und der Abstieg ist in nun mal vollem Gange. Ich für meinen Teil habe das nach Corona so richtig wahrgenommen. Ich betreibe eine Arztpraxis in einem sozioökonomisch schwachen Stadtteil einer deutschen Großstadt. 10 – 15 Angestellte, je nachdem wer grad so Bock hat zu arbeiten oder wegen Psychoproblemen ausfällt. Da stimmt in meiner Betriebswirtschaftlichen Kalkulation gar nichts mehr. Die Löhne und Lohnnebenkosten steigen, gnadenlos, jedes Jahr, wie alle anderen Kosten auch. Die Arbeitsleistung meiner Angestellten sinkt dazu parallel immer weiter, ins bodenlose. Neue Bewerberinnen im Medizinischen Fachangestelltenbereich wollen mind. 3600 Euros für 32 Wochenstunden, gerne mehr. Völlig absurd, für was die können bzw. Was die alles nicht können. Und wir schleppen trotzdem alle mit durch, sonst bin ich bald alleine in meinem Laden. Eine Statistik über die Lebensverhältnisse meiner Patienten wäre auch super interessant. Und es ist keine AfD Propaganda, das das muslimisch geprägte Präkariat, das einen größeren Teil meines Patientenklientes ausmacht, nicht wirklich aktiv zum Bruttosozialprodukt unseres Landes beiträgt, die gehen nähmlich größtenteils keinen sozialversicherungspflichtigen Berufen nach. Die machen lieber andere Sachen, wie besonders viel beten, ganz gottgefällig Leben und viele Kinder kriegen, da passt nichtmal eine Halbtagsbeschäftigung ins Lebenskonzept.
Bin ich alleine mit meinem Gefühl? Nein. Mein Cousin, ist Elektromeister, der hatte Anfang der 2000 Jahre 25 Leute im Betrieb.
Letztes Jahr hatte er noch 3.
Ich hab Ende April diesen Jahres zuletzt mit ihm gesprochen und er erzählte mir das er jetzt ganz glücklich ist. Warum fragte ich. Er entgenete mir, er habe nun alle rausgeschmissen. Er macht nur nur noch alleine seine Aufträge, da hat er einfach weniger Ärger mit der ganzen Personalbürokratie. Es lohnt einfach nicht mehr. Ich kann das mittlerweile sehr gut verstehen.
Gesamtwirtschaftlich gesehen, ist das aber völliger Wahnsinn. Gesundgefratschert würde man neudeutsch sagen.
Ich halts im Übrigen seit Corona wie der Helmut, Gold physikalisch. Only. Und eine Immobilie zum selberwohnen.
Grüße aus Schweden,
leider muss ich nächste Woche wieder zurück ins Land der Realitätsleugner und Wirtschaftsfantasten
Nach obigen Kommentaren beträgt die Inflation doch nur 2%, wozu die Aufregung?
Ich sehe das anders. Der Wertverlust der letzten 3 Jahre ist enorm, das ist nicht durch Lohnsteigerung kompensiert.
Erschreckend wie leicht einige Leute das nehmen nach dem Motto, was solls!?
I
Das schlechte Benehmen und der Zahlenschwindel eines Treml ,- vielleicht kann er dafür nichts, falls er auf einer Straße in einem sozialen Brennpunkt aufgewachsen ist , früher nannte man das Gosse- der Grünen und der Antifa-SPDler zeigen den wohltuenden Effekt, dass ihnen die Felle davon schwimmen.
Oh da sehen die „Top Ökonomen“ also die Ursachen und nicht etwa in der typisch deutsch-kameralistischen (Kameralismus während der frühkapitalistischen Epoche des Merkantilismus, Schätzkämmerei = Hohe Arbeitsproduktivität mit Hohen Steuereinnahmen bei gleichzeitig möglichst niedrigen Staatsausgaben) Beggar-thy-Neighbour-Politik (Den Nachbarn zum Bettler machen) wie sie von Adam Smith bereits 1776 in „Wohlstand der Nationen“ kritisiert wurde „Die immer wieder zu politischen Spannungen führt“ eben wegen dem schon damaligen „erwirtschaften von Außenhandelüberschüssen durch eine reale innere Abwertung der Binnenwirtschaftlichen Konsumnachfrage“ sprich ein „Unsichtbarer Protektionismus“ durch erzwungen geringe Konsumimporte, also zu Lasten der Handelspartner Staaten? Es steht doch dort eindeutig geschrieben, dass man wegen der fehlenden Bereitschaft von z.b. Italien zur Staatsausgabenerhöhung (für deutsche Produkte= weniger Konsumnachfrage nach heimisch produzierten Gütern) einen weiteren Rückgang der Exportleistung erwartet… und bekommt es trotzdem nicht gebacken, dies im richtigen Zusammenhang der sektoralen Salden zu sehen? Der Deutsche Staat betreibt eine massive (Steuer-)Geldvermehrung im Staatssektor ohne diese durch vorige Staatsausgabenerhöhungen zu finanzieren und die deutschen Unternehmen welche sich auch nicht mehr z.b. für Expansionen wie Anstellung neuer Mitarbeiter verschulden (warum auch beim stark ausgebauter strukturell-unterbezahlter Beschäftigung bzw. die Prekarisierung einer neuen Lohnunterschicht aka Niedriglohnsektor) eben auch Nettosparer geworden sind, erzeugt das eine Defizitwirtschaft weil dieses Geld für die Konsumnachfrage ausfällt und das sowohl im heimischen Privatsektor der Einzelhaushalte als auch im den selbigen im Auslandsektor! Bei diesem „Race to the Bottom“ Minussummenspiel ist ökonomisch garnichts anderes möglich, als dass das Ausland dabei irgendwann nicht mehr Mitspielen kann oder möchte. Die Lösung der Top Ökonomen und Politiker lautet ja anscheinend die Staatsausgaben für konsumtiv unreproduktive Güter (Militärgüter) zu erhöhen und gleichzeitig durch Einsparungen bei konsumtiv reproduktiven Ausgaben wie Transferleistungen (welche als Mikroausgaben dieser Gruppe eine makroökonomische Größenwirkung haben, weil diese direkt in den Binnenkonsum fließen und dort Arbeitskräfte z.b. im Einzelhandel absichern und damit zur Preisstabilität beitragen und danach ohnehin über die Steuerkanäle wieder zurück zum Staat laufen) die Konsumnachfrage noch weiter einzudämmen, in der vollig irrigen Neoklassischen Auffassung mit noch mehr Abwertung aka Wettbewerbsfähigkeit wie von Zauberhand neue Konsumnachfrage nach deutschen Produkten im Ausland zu erzeugen… was mit absoluter Sicherheit nicht passieren und zudem mehr binnenwirtschaftliche Arbeitslosigkeit erzeugen wird!
Mehr dazu auf: https://www.exploring-economics.org/de/entdecken/am-wendepunkt-die-krise-des-deutschen-exportsmodells/
ebenfalls interessant dazu: https://zinsfehler.com/2014/10/27/schuldmythen-und-das-dilemma-der-schwarzen-null/
lg
Wenn Staatsausgaben so toll sind, warum haben dann Länder wie Italien, Frankreich und die USA ein Problem damit? Natürlich sind deren Politiker damit nicht gemeint, denn die haben kein Problem damit, aber der Kapitalmarkt hat das und verlangt immer höhere Zinsen. Das endet letztlich dann da wo wir bei der Eurokrise waren.
Wenn man den Konsum ankurbeln will, könnte man zum Konsumweltmeister USA gucken. Die größten Unterschiede zu Deutschland liegen darin, dass den Bewohnern ihre Häuser gehören und das sie oft ein dickes Aktiendepot haben. Amerikaner sind also sehr reich und können sich deshalb viel leisten. Die Deutschen wohnen hingegen zur Miete und besitzen Null Aktien. Selbst die Versicherungen besitzen kaum Aktien, dafür aber Anleihen, die über ein Jahrzehnt negative Renditen erwirtschafteten.
Verstehste das nun echt nicht, dass die Probleme der Länder bzgl. den Staatsausgabenerhöhungen nicht diese an sich sind, sondern weil diese im direkten Defizitären Spiegelverhältnis zu den eingesparten bzw. der Staatsausgezurückhaltung der Überschussländern und dessen Wirtschaftswachstum entstanden sind; sprich nicht in die heimischen Privaten Sektoren investiert sind um das eigene Wirtschaftswachstum zu finanzieren sondern im Auslandsektor = Staats- u. Privaten Sektoren der Überschussländer gelandet sind um deren Wirtschaftswachstum sektoral zu finanzieren!
siehe: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Saldenmechanik
siehe: https://www.relevante-oekonomik.com/2025/08/13/der-wissenschaftliche-beirat-beim-bundesfinanzminister-und-die-staatlichen-schulden-wenn-vorurteile-auf-ahnungslosigkeit-treffen/
lg
Wir hatten in den letzten 10 Jahren eine Zunahme der Bevölkerung, was den Konsum von Nahrungsmitteln, die Nachfrage von Wohnraum und lokale Dienstleistungen erhöhte. Ich fürchte viel Geld lässt sich in diesen Branchen nicht verdienen, weshalb diese „Wirtschaftspolitik“ nicht erfolgreich war. Zumindest zeigen die Wirtschaftszahlen, dass die Rückgänge im Exportgeschäft dadurch nicht ausgeglichen werden konnte. Von einer „Wirtschaftspolitik“ bei der viel Geld in die Rente gesteckt wird erwarte ich auch keine hohe Rendite.
Üblicherweise heißt es, dass die heimische Wirtschaftsentwicklung dadurch gefördert wird, dass man die Vorraussetzungen für die Unternehmen verbessert. Der Standort wird dann attraktiver und Investitionen fließen ins Land. Die Politik hat das Gegenteil gemacht.
Eine höhere Staatsverschuldung scheint mir nur ein weiter-so zu sein, was ok wäre, wenn man in den letzten Jahren auf einem erfolgreichen Weg gewesen wäre. Tatsächlich war die Wirtschaftsentwicklung aber negativ.
Übrigens, den Fachkräftemangel kann man mit höheren Investitionen bekämpfen, weshalb hier eine staatliche Förderung Sinn gemacht hätte. Ein gutes Bsw wäre die medizinische Versorgung abseits der Großstädte. Ein weitere sinnvolle staatliche Investition wäre die Förderung von einem leistungsfähigerem Internettzugang auf dem Land. Gerade für die eher dezentrale deutsche Unternehmensansiedlung wäre das wichtig. Bei uns ist es nicht wie anderswo. In GB findet alles statt in London und in FR in Paris.
Naja- es ist alles so optimal in die Wege geleitet, dass die Industrie immer schneller abwandert und auch keine Investitionen mehr tätigen.
…Verbrannte Erde NRW – Wüst, Habeck & Co ruinierten die Energieversorgung…
https://www.youtube.com/watch?v=rjQJoIrd5Ww
Es wird nicht nur sehr, sehr teuer, sondern einfach unbezahlbar.
Viele Grüße aus Andalusien
Helmut
Die Absatzprobleme haben sich schon recht früh abgezeichnet.Das hat man noch mit dem Satz-wir sind Exportweltmeister- abgetan.Den Rest hat uns unsere frühere Außenministerin gegeben . Ganz einfach Exportmärkte sind Kundenmärkte und mit denen geht man nicht so um.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie mit dem Maschinenbauer Peter Leibinger als Industriepräsident, verweist darauf, daß unsere Maschinenbauindustrie im Zusammenhang mit Hygieneartikel entsprechend aufgestellt ist. In meiner gebürtigen rheinland-pfälzischen Stadt Neuwied/von Bonn ca. 1 Stunde mit dem Auto gibt es die Maschinenbaufirma Winkler & Dünnebier, welche die genannten Maschinen weltweit exportiert. Es gilt, den Innovationsbooster dahingehend zu novellieren, daß nicht der Kauf von Maschinen steuerlich gefördert wird, sondern Innovationen der genannten Maschinen Gegenstand der Wirtschaftsförderung wird.
Allgemeine Strahlung meinte das Fernsehen. Aber ich gehe davon aus es wurde verstanden und man wollte zur allgemeinen Belustigung etwas beitragen.
Da Sie die ganzen Sender alle aufführen… Erkennen Sie da signifikante Unterschiede in der Themenwahl (OK, die Themen werden aus untershiedlicher Sicht beleuchtet, sind aber letztendlich die gleichen Themen, was meine Kritik ist)?
Wenn ja, nehme ich gerne Infos mit.
@Großer Bär
Ich bin mir nicht sicher, ob Sie mich adressieren oder @Andreas Wieninger, der meine ursprüngliche Aussage durch eine konkrete Auflistung von Medienunternehmen ergänzt hat.
Ich hatte dazu geschrieben: „Wenn Sie nicht genügend Berichte und Reportagen zu Gesundheitssystem, Wohnungsmarkt oder klimagerechtem Städtebau finden, schauen und lesen Sie vielleicht die falschen Kanäle. Sogar in den Mediatheken des vielgescholtenen ÖRR finden sich massenweise Berichte und Dokus zu diesen Themen.“
Mediatheken sind auf praktisch jedem TV-Gerät abrufbar, das nicht mehr auf Röhrentechnologie basiert 😉
Die erwähnten Berichte und Dokus werden natürlich auch im linearen TV-Programm über die „allgemeine Strahlung“ ausgestrahlt. Wer allerdings gerade Quotenhits wie Fußball oder Doku-Soaps schaut, verpasst sie eben auf diesem Weg.
Deshalb habe ich Mediatheken erwähnt, wo sich die Beiträge hoch komfortabel sendezeitunabhängig schauen und kinderleicht über Rubriken aufrufen lassen.
Ihre Antwort lautete: „Ja klar, wenn man sich gezielt informieren will, geht das. Da muss man aber aktiv hinsteuern.“
Wer sich in einer Welt mit derartiger Medienvielfalt, Reizüberflutung und dem Moloch Internet und Social Media mit all seinen vielen Informationen inkl. Lügen und Fake News nicht gezielt informiert, lebt in der falschen Zeit am falschen Ort.
Soviel Medienkompetenz, Eigenverantwortung und „Aktivität“ sollte man einem mündigen Bürger schon zumuten und zutrauen dürfen.
Ich wollte zu Ihrem Wohnungsleerstand noch was sagen.
Sie projezieren hier das Problem auf den Leerstand.
Ich projezierte das Problem auf die Politik, die zwar ein (großes) Bevölkerungswachstum innerhalb kürzester Zeit zugelassen hat aber gleichzeitig nichts für Wohnraum getan hat.
Sie können den Leerstand genau darunter einordnen. Genau sowas ist Politikaufgabe, den Wohnraum zu schaffen. Ob aus Leerstand oder Neubau…
@Großer Bär
Sie bemängeln fehlende Bandbreite und berufen sich gleichzeitig beim Wohnungsbau auf das regelmäßig ausgestrahlte Wirtschaftsmagazin PLUSminus der ARD. Zum anderen von Ihnen bemängelten Themenfeld Städtebau und Hitzewellen gibt es ausreichend populärwissenschaftliche Sendungen wie bspw. die KlimaZeit, TerraX, Landwirtschaft der Zukunft.
Mit Innen- und Gesundheitspolitik befassen sich verschiedene Politmagazine mit durchaus kontroversen und kritischen Ansichten.
Dennoch ist es nicht die Aufgabe von Journalisten und darf es auch nie sein, aus Berichten Wahlprogramme zu generieren, nach denen die Büger wählen, wie Sie es etwas weiter oben angeregt haben:
https://finanzmarktwelt.de/deutschland-im-abstiegskampf-top-oekonomen-analysieren-export-desaster-360605/#comment-212709
Es gibt Menschen die sich hinter Statistiken verstecken,was ihr persönlich gutes Recht ist.
Das reduziert sich allerdings nur über dieses eine Individuum,eins von 8 Milliarden Menschen.
Neben Statistiken gibt es unbestreitbar auch ein „Bauchgefühl“.
Und wenn beispielsweise ein Mitarbeiter an der LIDL Kasse anmerkt,dass er vor fünf
Jahren für den Betrag von 20,00 EUR eine wesentlich größere Menge in seinem Einkaufskorb hatte,
so ist das doch sein gutes Recht,oder ?
Insofern kann man gern auf eine statistische Inflationszahl von 2% kommen. Doch sollte man lieber
keinen Rentner mit einer Grundrente von 1.200,00 Eur fragen,ob es ihm jetzt so viel besser geht.
Ich schätze einmal, dass einige Teilnehmer dieses Forums sicherlich dazu ihre eigene Meinung haben.
@franco33
Entweder haben Sie die Kommentare nicht gelesen oder nicht verstanden.
2% beträgt die aktuelle Inflation gegenüber dem Vorjahr. Das ist weder die durchschnittliche Inflation der vergangenen 5 Jahre, und natürlich schon gar nicht die aufsummierte. Die nämlich liegt bei 18,6% bis 2024 bzw. ca. 20,6% (inkl. 2025).
Besonders verteuert haben sich Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke.
Ihr LIDL-Mitarbeiter an der Kasse liegt also richtig mit seinem Bauchgefühl. Selbstverständlich war vor 5 Jahren der Einkaufskorb besser gefüllt, als er es heute für dieselbe Summe (20 €) ist. Für die gleiche Menge werden aktuell rund 27 € fällig.
Seit dem Jahr 2020 sind die Preise in diesem Sektor um ca. 36% gestiegen.
https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Konjunkturindikatoren/Preise/kpre520.html#355044
Die extremsten Preissteigerungen gab es bei Olivenöl mit 113%. Die Ursache sind schlechte Ernten aufgrund von Dürren durch dem Klimawandel.
Spanische Verbraucher erleben dabei noch deutlichere Preissteigerungen als die deutschen Konsumenten. In Spanien haben sich die Preise seit 2021 verdreifacht.
Und dennoch geben deutsche Haushalte nur rund 14,2% der gesamten Konsumausgaben für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren aus. Vor 20 Jahren waren es noch 14,6%, dazwischen liegt eine Phase, in der es bis zu etwa 1% weniger war. Dieser relativ unveränderte Anteil erklärt sich darin, dass die Nettolöhne ebenfalls entsprechend gestiegen sind und damit auch die Renten.
In Westdeutschland erhält Ihr Rentner aufgrund der Rentenerhöhungen seit 2020 statt 1.200 € nun 1.481 € im Westen bzw. 1.535 € im Osten 😉
Sie haben insofern recht, dass die Preissteigerungen bei Lebensmitteln Ihren Rentner und andere Geringverdiener im Verhältnis mehr belasten, als einen Durchschnittsverdiener mit einem Netto-Medianeinkommen von 2.400 €, weil in diesen unteren Einkommensgruppen der Anteil an den gesamten Konsumausgaben höher sein dürfte.