FMW-Redaktion
Man weiß schon gar nicht mehr, ob das alles wirklich stimmen kann. Aber nein, Scherz bei Seite, wir wollen hier keine Verschwörungstheorien aufmachen. Es hagelt auch heute wieder positive Daten zu allen Detailbereichen der deutschen Volkswirtschaft.
Insolvenzen
Das wäre zum Beispiel die Zahl der Unternehmensinsolvenzen. Sie sinkt für das Gesamtjahr 2017 im Vergleich zu 2016 um 6,6% (20.093 Insolvenzen). Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen sank damit auf den niedrigsten Stand seit Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999. Zuletzt hatte es im Krisenjahr 2009 einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen gegeben (+ 11,6% gegenüber dem Jahr 2008).
Auch bei den Privatinsolvenzen ist der Trend rückläufig. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen war im Jahr 2017 mit 71.896 Fällen um 6,9 % niedriger als im Jahr 2016. Einen Anstieg der Verbraucherinsolvenzen hatte es zuletzt im Jahr 2010 gegeben (+ 7,6% gegenüber dem Jahr 2009). Die Insolvenzen von Personen, die früher einer selbstständigen Tätigkeit nachgegangen sind, lagen mit 19 881 Fällen um 1,2% unter dem Vorjahresniveau.
Die Unternehmensinsolvenzen seit dem Jahr 2000 hier als Grafik. Der Trend ist seit Jahren rückläufig, simultan zum Wirtschaftsaufschwung.
Privater Konsum
Die privaten Konsumausgaben in Deutschland stiegen 2017 mit +3,6% so stark wie seit dem Jahr 1994 nicht mehr. Hier Ausschnitte der aktuellen Jubelmeldung:
Die privaten Haushalte konsumierten 2017 bei allen Verwendungszwecken mehr als im Vorjahr. Einen Rekordzuwachs in jeweiligen Preisen gab es bei den Ausgaben für Schuhe und Bekleidung mit + 5,9 %. Nicht nur nominal, sondern auch preisbereinigt (+ 4,5 %) war dies der stärkste Zuwachs seit 1992. Dabei gaben die privaten Haushalte vor allem mehr für Bekleidung (nominal + 6,3 %) aus. Ebenso kauften die privaten Haushalte deutlich mehr Güter für Verkehr und Nachrichtenübermittlung (+ 5,8 % in jeweiligen Preisen). Ursache dafür sind hauptsächlich höhere Ausgaben für Kraftfahrzeuge (+ 8,6 %) und für Kraftstoffe (+ 7,8 %). Bei Nahrungsmitteln, Getränken, Tabakwaren (+ 3,8 %) gaben die Verbraucherinnen und Verbraucher vor allem mehr für Nahrungsmittel aus (+ 4,8 %), bedingt durch einen vergleichsweise hohen Preisanstieg von 3,0 %. Auch die Ausgaben bei Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen (+ 4,9 %) sowie für Freizeit, Unterhaltung und Kultur (+ 4,0 %) nahmen im Vorjahresvergleich deutlich zu. Dagegen stiegen die Ausgaben der privaten Haushalte für Wohnungen und deren Nebenkosten mit + 2,7 % unterdurchschnittlich.
Dienstleistungen
Die Umsätze im Dienstleistungssektor sind in Deutschland im 4. Quartal 2017 gegenüber dem 4. Quartal 2016 um satte 5,5% gewachsen. Hier einige Details:
In den einzelnen Teilbereichen gab es unterschiedliche Entwicklungen. Neben den Dienstleistungen für Information und Kommunikation mit einem Anstieg der bereinigten Umsätze gegenüber dem Vorjahresquartal um 6,1 %, legte der Teilbereich Public-Relations- und Unternehmensberatung mit + 11,1 % besonders stark zu. Diese zählen zu den freiberuflichen und technischen Dienstleistungen, deren bereinigte Umsätze gegenüber dem Vorjahresquartal um 5,8 % gestiegen sind. Die Beschäftigtenzahl lag in den ausgewählten Dienstleistungsbereichen im vierten Quartal 2017 saisonbereinigt um 3,3 % höher als im vierten Quartal 2016. Gegenüber dem Vorquartal stieg sie um 1,1 %.
Ausbau
Im Ausbau-Gewerbe (Innenausbau von Gebäuden) geht es innerhalb von 12 Monaten um 2,5% nach oben. Zitat aus den aktuellen Daten:
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, waren zugleich im vierten Quartal 2017 1,7 % mehr Beschäftige tätig als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. In der Bauinstallation stiegen die Umsätze im vierten Quartal 2017 um 2,8 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Innerhalb der Bauinstallation gab es im Wirtschaftszweig Elektroinstallation mit + 4,0 % das stärkste Umsatzwachstum. Im sonstigen Ausbau nahm der Umsatz im vierten Quartal 2017 gegenüber dem vierten Quartal 2016 um 2,0 % zu. Innerhalb der umsatzmäßig wichtigsten Wirtschaftszweige des sonstigen Ausbaus gab es mit + 2,5 % den stärksten Umsatzzuwachs im Gewerk der Malerei und Glaserei. Mit einem Anstieg von 2,7 % gegenüber 2016 hat sich im Jahr 2017 der Jahresumsatz im Ausbaugewerbe zum vierten Mal in Folge erhöht. Hierbei verbuchten alle Wirtschaftszweige des Ausbaugewerbes Umsatzzuwächse im Vorjahresvergleich. Die Zahl der Beschäftigten stieg im Jahr 2017 um 1,9 % gegenüber dem Jahr 2016.
Datenmaterial: Statistisches Bundesamt
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