Europa

Deutschland: Steht es um die Konjunktur besser als die Zahlen zeigen?

Die Konjunktur-Daten aus Deutschland wirken derzeit etwas schizophren: während die deutsche Industrie in die Rezession abgerutscht ist mit Einkaufsmanagerindizes unter der 50er-Marke, zeigt sich der Dienstleistungssektor nach wie vor rubust – der Binnenkonsum läuft also nach wie vor gut.

Was ist da eigentlich los? Der Dauer-Optimist Carsten Brzeski von ING Markets hat dafür eine Erklärung: die Daten seien besser, als sie aussehen würden, auch und gerade in der deutschen Autoindustrie. Denn ausschlaggebend daür, dass die Wachstums-Zahlen nach unten gezogen wurden, sei die Lagerhaltung (Inventar), so Brzeski – der sich ansonsten scheinbar nicht um die Abkühlung Chinas als einen der Treiber für die Probleme der deutschen Industrie zu interessieren scheint. Und ob der nach wie starke Binnenkonsum und Arbeitsmarkt in Deutschland als nachlaufender Indikator wirklich eine „sonnige“ Konjunktur vorwegnimmt?

Wie es um die deutsche Autoindustrie wirklich steht, lesen Sie übrigens hier: „Autoproduktion in Deutschland -16,5% in drei Jahren: Der versteckte Absturz“


Von Gerd W. Zinke – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=768681

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2 Kommentare

  1. Carsten Brzeski ist wahrlich bereits bekannt für seinen Optimismus und er hat mit dem Problem Lagerhaltung aufgrund des neuen Abgasmessverfahrens WLTP (Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicles Test Procedure) und dem damit erzwungenen Produktionsstop zweifelsohne einen wichtigen Punkt angesprochen. Aber wie er die derzeitige Stärke der deutschen Konjunktur beurteilt, erschließt sich mir nicht ganz. Haben sich die Ausblicke der Dax-Unternehmen nicht verschlechtert und bezieht sich der sich seit sechs Monaten verschlechternde Ifo Index (besonders in der Erwartungskomponente), der Befragung von 9000 Unternehmen, auf ein anderes Gewerbe?

  2. Warum werden schlechte Nachrichten stärker wahrgenommen, als gute?
    Von Beginn seiner Entwicklung an mußte der Mensch schlechte Nachrichten ernster nehmen, da er sonst sein Leben riskierte. Gute Nachrichten waren nicht lebensbedrohlich.
    Ein gesunder Pessimismus sichert das Überleben, deshalb sind Crashpropheten so gefragt.

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