Indizes

Die aktuelle Lage an den Märkten

Von Naeem Aslam, chief market strategist bei ThinkMarkets

 

Die europäischen Märkte handeln aufgrund der schrecklichen wirtschaftlichen Industrieaufträge aus Deutschland niedriger. Die Auftragsdaten der Fabrik fielen um 4,2 Prozent zum Vormonat, während die Schätzungen bei einem Anstieg um +0,3 Prozent lagen. Die Europäische Zentralbank muss wirklich aufwachen, sie muss anfangen, auf diese schwachen wirtschaftlichen Daten zu reagieren.

 

Wirtschaftszahlen und Märkte

Es besteht eindeutig ein Unterschied zwischen den wirtschaftlichen Messwerten der EU und der Performance der wichtigsten europäischen Benchmark-Indizes – oder vielleicht handelt es sich eher um ein Goldilocks-Szenario, aber das bezweifle ich. Dennoch ist es sicherlich sehr beunruhigend, denn für mich scheint es, dass Händler nur der Rallye hinterherlaufen und den Wirtschaftszahlen nicht die nötige Beachtung entgegenbringen.

Deutschland ist der Konjunkturmotor der Eurozone, und die am Montag veröffentlichten PMI-Zahlen für das verarbeitende Gewerbe zeigten einen von 44,1 – das bestätigt einmaal mehr, dass die Wirtschaft schrumpft. Auch die heutige deutschen Industrieaufträge bestätigen das. Betrachtet man jedoch die Gesamtperformance des DAX-Index, so liegt er bisher bei +13,22 Prozent und der STOXX 600 bei +15,18 Prozent. Dies zeigt, dass die Händler immer gieriger werden.

 

Relief-Rallye im Spiel

Im Vereinigten Königreich entschied das Parlament, dass es an der Zeit sei, eine vernünftige Entscheidung zu treffen und das No-Deal-Szenario vom Tisch zu nehmen. So wurde ein harter Brexit gestern Abend vom Parlament ausgeschlossen, was zu einer kleinen Rally für das britische Pfund führte. Die Währung stieg um 0,09 Prozent und notierte über dem kritischen Niveau von 1,31 gegenüber dem Dollar.

Angesichts der Tatsache, dass wir es mit einer guten Wahrscheinlichkeit einer langen Verzögerung beim Brexit zu tun haben, ist die Spekulation über die Möglichkeit einer Zinserhöhung durch die Bank of England ist ein wichtiger Faktor, der auch Rückenwind für das britische Pfund geben kann. Dies liegt daran, dass das einzige, was die Bank daran hinderte, den Zinssatz anzuheben, der Brexit war, und wenn es tatsächlich ein langes Hinauszögern des Brexit gibt, kann die Bank tatsächlich den Auslöser dafür drücken.

 

Naeem Aslam

 



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