Allgemein

„Die Amerikaner werden noch in diesem Jahr militärisch gegen den Iran vorgehen“ – Lesetipp!

Wenn Sie wissen wollen, was auf uns zukommt, sollten Sie dieses Interview lesen!

Es scheint noch weit weg, aber es rückt doch immer näher – nach der Kündigung des Iran-Atomabkommens haben die USA bekanntlich anderen Ländern bis November ein Ultimatum gestellt, um den Handel (vor allem Öl) mit dem Iran zu stoppen – sonst droht jenen Ländern und ihren Unternehmen die Abkopplung vom Dollar-System und damit faktisch der ökonomische Tod.

Derzeit sind die Absetzbewegungen von auch deutschen Firmen in Sachen Iran im vollen Gange. Der US-Markt und die Dollar-Versorgung sind derart zentrale Quellen für zahllose Firmen, dass diese gar nicht anders können, als sich dem Diktat der Trump-Administration zu beugen.

Was aber ist mit China? Faktisch ist der Iran ein zentraler Energie-Lieferant für das Reich der Mitte, bis das Iran-Abkommen 2015 zustande kam, waren es vor allem Chinesen, die die Europäer ersetzten und viel Geschäft mit dem Iran machten, weil sich die Europäer aus Furcht vor den USA sich aus dem Iran zurück gezogen hatten. Dazu sagt der USA-Experte Josef Braml nun in einem bemerkenswerten Interview mit der Wirtschaftswoche:

„Auch im Mittleren Osten wird die große Auseinandersetzung zwischen den USA und China ausgetragen. Die größte Verwundbarkeit Chinas liegt bei den Rohstoffen. Die Amerikaner dagegen könnten den Ausfall von Öl und Gas aus dem Mittleren Osten verkraften“.

Sollte China klein beigeben, verlöre es also „sein Gesicht“ – man würde damit zugeben, dass man sich den großen USA unterwirft und eben nicht auf der gleichen Ebene mit den Amerikanern spielen kann. Das wäre für China, den Hegemon Asiens, ein nicht mehr wieder gut zu machender Vertrauensverlust gegenüber seinen „Satellitenstaaten“ (wie neuerdings etwa Pakistan, die von den USA zu China gewechselt sind) – hierin liegt ein immenses geopolitisches Konfliktpotential!

Aber im kürzeren Zeitfenster geht es vor allem um die Allianz USA-Saudi-Arabien-Israel, die es seit der Machtübernahme von Donald Trump gibt (woraus übrigens auch logisch folgt, dass Israel und Saudi-Arabien ein viel vitaleres Interesse daran hatten als etwa Russland, dass Trump und nicht Hillary Clinton die Macht übernimmt!). Hier droht nun ein Entscheidungs-Szenario, drohen baldige Luftschläger der Amerikaner (gemeinsam mit Israel und den Saudis?) wie Josef Braml zeigt:


„Vermutlich wird es gezielte Luftschläge geben, um die nuklearen Kapazitäten des Iran auszuschalten (..). Nüchtern betrachtet, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder die USA, Israel und Saudi-Arabien finden sich damit ab, dass der Iran grundsätzlich nukleare Kapazitäten weiterentwickeln könnte, oder eben nicht. Wenn nicht, heißt dass eben das, was der verstorbene Senator John McCain und auch Trumps aktueller Sicherheitsberater John Bolton schon vor Jahren offen gefordert haben: Bombt den Iran!“

Was aber passiert, wenn es zu diesen Luftschlägen kommt? Dazu Braml:

„Es wird eine Region destabilisieren, die uns Deutschen und Europäern viel näherliegt als den USA. Es werden weitere Flüchtlinge zu uns kommen“.

Aber wie kommt es, dass der Konflikt so eskaliert? Dazu sagt Braml: die Amerikaner haben mit dem Irak-Krieg einen immensen Fehler begangen:

„Die Amerikaner beklagen, dass der Iran Raum greift, aber das Vakuum, in dem er sich ausbreitet, wurde durch den unsinnigen Irak-Krieg erst geschaffen. Dieser Krieg hat das Gegengewicht Irak herausgenommen. Nun werfen die Amerikaner dem Iran vor, die eigene Blödheit ausgenutzt zu haben.“

Dabei macht auch die innenpolitische Lage in den USA das Risiko so groß, dass es zu diesen Luftschlägen kommt – wie Braml aufzeigt:

„Es gibt auch innenpolitische Gründe für Trump, militärisch zuzuschlagen. Wenn bei den Kongresswahlen im November die Demokraten gewinnen, könnte es zu einem Amtsenthebungsverfahren gegen ihn kommen. Meistens verlieren Präsidenten solche Wahlen. Das letzte Mal, dass das nicht passierte, war als George W. Bush 2002 den Krieg gegen den Terror instrumentalisiert hatte. Er rief damals nach einem „unified government“ gegen äußere Gefahren. Vielleicht werden sich auch bei einem militärischen Vorgehen gegen Iran die Amerikaner patriotisch hinter ihren Präsidenten und Oberbefehlshaber stellen.“

Das sind ja schöne Aussichten..


Von I, Baal 72, CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2247576



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

3 Kommentare

  1. Hallo Herr Fugmann! Habe ich Sie vielleicht mit meinem Post im Videoausblick auf dieses Interview aufmerksam gemacht? Dass der viel gelobte McCain auch für eine Bombardierng des Irans war, sagt ja einiges…

    1. @Lausi, ja, das war Ihre Anregung, das wollte ich eigentlich auch erwähnen als Antwort auf Ihren Kommentar, sorry! Herzlichen Dank nochmal für den Hinweis! Gerne öfter so etwas :)

  2. Mache ich doch gerne :-) Den Konflikt USA – Iran sollte man jedenfalls nicht aus den Augen verlieren!

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage