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Setzt sich die Rally fort? Die Bären an der Wall Street werfen das Handtuch, sagt Citigroup

Die Bären an der Wall Street werfen das Handtuch, sagt Citigroup
Wall Street. Grafik: kastoimages - Freepik.com

Die Rekordjagd an der Wall Street hat sich am Dienstag fortgesetzt, das Interesse an US-Aktien ebbt nicht ab. Der US-Leitindex S&P 500 erreichte mit 6.053 Punkten sein 53. Rekordhoch in diesem Jahr und liegt damit seit Jahresbeginn rund 27 Prozent im Plus. Getrieben wurde die Rally zuletzt von der Euphorie über den Wahlsieg Trumps, der Hoffnungen auf sinkende Unternehmenssteuern und eine weiterhin florierende US-Wirtschaft schürt. An ein Ende der Rally glauben die Marktteilnehmer daher noch nicht. Im Gegenteil: Die Bären an der Wall Street werfen das Handtuch, so die Citigroup.

Wall Street-Bären werfen das Handtuch

Einem Bericht von Bloomberg zufolge kapitulieren die Leerverkäufer, da der S&P 500-Index weiterhin Rekordstände erreicht und auf das beste Jahr seit 2021 zusteuert. Unterdessen bleibt die Positionierung bei europäischen Aktien bearish, was die Kluft zwischen den beiden Aktienmärkten weiter vergrößert, so die Strategen der Citigroup. Ein Vergleich der europäischen Leitindizes Stoxx und S&P 500 macht die Performance-Lücke deutlich: Während der Stoxx 600 nur um 7,5 Prozent zulegte, stieg der S&P 500 um satte 27,5 Prozent. Etwas besser sieht es beim heimischen DAX aus, der heute ein neues Rekordhoch bei 20.038 Punkten erreichte und in diesem Jahr um rund 19 Prozent zulegte.

In den USA hingegen ist die Rekordjagd seit dem Wahlsieg von Donald Trump in vollem Gange und hat die Bären auf eine harte Probe gestellt. Die Positionierung der Anleger in S&P 500-Futures ist völlig einseitig“, schreiben die Strategen um Chris Montagu in einer Mitteilung. Die vierte Woche in Folge werden neue Höchststände erreicht, und die „Hold-out-Shorts“ Bären kapitulieren zunehmend“, so Montagu.

Wall Street-Bären geben auf - Rekordjagd des S&P 500 setzt sich fort
Positionierung im S&P 500 ist sehr breit | Asset Manager sind in US-Aktien-Futures fast auf Rekordniveau long

Alle rein in US-Aktien

Der Appetit auf US-Aktien hat in diesem Jahr nicht nachgelassen. Der S&P 500 erreichte zahlreiche Rekordstände und legte um 27% zu, angetrieben von Technologieaktien und einer allgemeinen Vorliebe für die Wall Street. Die Rally setzte sich fort, nachdem die Wahl von Donald Trump Hoffnungen auf Steuersenkungen und Deregulierung geweckt hatte. Kristina Hooper, Chief Global Market Strategist bei Invesco, ist der Ansicht, dass die Idee der Deregulierung unter der neuen Trump-Administration ein „Animal Spirit“ entfesselt hat. Sie sieht weiteres Aufwärtsmomentum, aber auch Risiken für 2025.

Im Gegensatz zum S&P 500 ist die Positionierung in Euro Stoxx 50-Futures weiterhin rückläufig, während die Abflüsse aus ETFs zunehmen. Angesichts des schleppenden Wirtschafts- und Gewinnwachstums und der politischen Instabilität in Frankreich und Deutschland mieden die Anleger lange Zeit Aktien aus der Region.

Laut den Strategen der Citigroup sind die Anleger in Europa seit einigen Wochen netto short und 100% der Long-Positionen in Futures sind im Minus. Da die jüngste Korrektur bisher moderat ausfiel, bleibt das Risiko eines größeren Rückschlags jedoch gering. Zuletzt gab es Anzeichen für den Aufbau von Long-Positionen in DAX- und FTSE 100-Futures, was ein erstes Anzeichen für eine selektive Erholung in Europa sein könnte. Auch am deutschen Aktienmarkt haben die neuen Long-Positionen zusammen mit dem Short-Squeeze in den letzten Tagen einige Bären aus dem Markt gedrängt.

Starke Underperformance europäischer Aktien - Stoxx 600 vs. S&P 500
Selten so starke Underperformance europäischer Aktien – Stoxx 600 vs. S&P 500

„Diese Daten berücksichtigen jedoch nicht die jüngsten Nachrichten über die französische Politik, die bei Anlegern, die europäische Aktien untergewichten oder Short-Positionen halten, wenig Begeisterung für europäische Aktien auslösen dürften“, so Montagu. An der Wall Street hofft man indesen auf eine Fortsetzung der Rekordjagd, die zuletzt etwas ins Stocken geraten ist.

FMW/Bloomberg



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