Europa

Daten zu Einzelhandelsumsätzen Die Deutschen sparen massiv beim Einkauf von Lebensmitteln

Einkaufswagen vor einem Supermarkt

Die hohe Inflation und vor allem die stark gestiegenen Lebensmittelpreise (+17,2 % im Jahresvergleich im April) veranlassen die Verbraucher dazu, beim Einkauf von Lebensmitteln massiv zu sparen. Dies zeigen heute veröffentlichte Daten vom Statistischen Bundesamt. Schauen wir zuerst auf die Headline-Daten: Im März sanken die (realen preisbereinigten) Einzelhandelsumsätze im Jahresvergleich um 8,6 %. Im Vergleich zum März 2019, dem Vergleichsmonat vor der Corona-Pandemie, ging der reale Einzelhandelsumsatz im März 2023 um 1,3 % zurück. In der folgenden Grafik sehen wir die prozentualen Veränderungen der deutschen Einzelhandelsumsätze im Vorjahresvergleich, im Verlauf der letzten fünf Jahre.


source: tradingeconomics.com

Deutsche kaufen deutlicher weniger Lebensmittel – stärkster Umsatzrückgang zum Vorjahresmonat seit 1994

Im März 2023 sank der reale Umsatz im Einzelhandel mit Lebensmitteln laut den Statistikern im Vergleich zum Vorjahresmonat März 2022 um 10,3 %. Dabei handelt es sich um den stärksten Umsatzrückgang zum Vorjahresmonat seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994. Eine Ursache für diesen Rückgang dürften die im März 2023 noch einmal deutlich gestiegenen Lebensmittelpreise sein. Der Preisauftrieb für Lebensmittel war laut den Statistikern im März mit +22 % dreimal so hoch wie die Gesamtteuerungsrate. Im Vergleich zum deutlichen realen Umsatzrückgang verzeichneten die nominalen Umsätze im März 2023 einen Zuwachs von 4,7 % zum Vorjahresmonat. Der reale Umsatz mit Lebensmitteln lag im März 2023 um 5,6 % unter dem Vorkrisenniveau des März 2019.

Umsatz im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln auch deutlich rückläufig

Der reale Umsatz im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln sank im März 2023 gegenüber dem Vormonat laut den Statistikern um 2,3 % und lag 7,2 % unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau des März 2019 stieg der Umsatz in diesem Bereich jedoch um 4,6 %. Im Internet- und Versandhandel verzeichnete der reale Umsatz im März 2023 einen Rückgang von 4,8 % zum Vormonat sowie von 8,4 % zum Vorjahresmonat. Allerdings war der Umsatz 18,0 % höher als im März 2019.



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10 Kommentare

  1. Naja, wenn für millionen Erwachsene am Tag für die Ernährung nur 5,19 zur Verfügung stehen, und für millionen Kinder noch deutlich weniger, dann wird beim Einkauf eben mehr zu den billigen kohlehydratreichen Magenfüllern gegriffen. F8risches Gemüse, Fisch und Fleisch bleibt dann genug für die Menschen, die es noch bezahlen können.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. Der Titel ist falsch, es müsste heissen, DIE DEUTSCHEN MÜSSEN SPAREN !
    Es wäre interessant eine Budgetvergleich einer Durchschnittsfamilie für die Jahre 22/ 23 zu präsentieren.

  3. Höchste Zeit, dass weniger gegessen wird!
    Unsere größten gesundheitlichen Probleme werden durch zuviel Essen verursacht.
    Übergewicht, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen usw. werden durch falsche, hauptsächlich aber durch ZUVIEL Ernährung hervorgrufen.
    „Friß die Hälfte!“, ein weiser, sehr gesunder Rat.
    Wir werden sicher nicht verhungern, wenn wir weniger Lebensmittel einkaufen, wir werden gesünder.
    Der Torero wird natürlich analog zu den vorjährigen Tausenden Erfrorenen nun ebensoviele Hungertote halluzinieren.

    1. Aus dem „Off“: Lieber Columbo, Sie wollen doch Arzt sein, oder?

      Dann müßten Sie ohne wenn und aber dafür sein, dass alle Menschen sich besser ernähren können.

      Dann sollte Ihnen bekannt sein, dass die Menschen vor allem QUALITATIV unterernährt sind, was auch eine QUANTITATIVE Überernährung begünstigt, weil der Hunger nicht weggeht.

      Am frischen Gemüse, Fisch und Fleisch, am besten hohe Bio-Standards wie Demeter, mangelt es allerorten. Leere Kalorien, besonders Nudeln und Fertigzeug aus industrieller Fertigung wird zu viel gegessen.
      Ursachen sind Zeitmangel, Geldmangel und Uninformiertheit.
      Ein Mensch dem Vitalstoffe fehlen, wird immer weiter und immer mehr in sich hineinstopfen, weil er das entsprechende Signal vom Körper erhält.

      1. @Felix

        Schon Ihre Anrede „Sie wollen doch Arzt sein, oder?“ ist von einer besonderen Unhöflichkeit, sodass ich auf Ihre Binsenwahrheiten nicht eingehe.
        Nur soviel: Hätten Sie sich bei der Lektüre meines Kommentars nur etwas konzentriert, wäre Ihnen aufgefallen, dass ich auch die qualitativen Ernährungsprobleme erwähnt hatte.
        Das Hauptproblem ist und bleibt aber die Quantität. WIR ESSEN ZUVIEL!
        Das ist wissenschaftlich belegt. Quellen, Studien können Sie sich selbst zusammensuchen, ich kenne sie und das reicht mir.

        1. „Ihre“ Studien sind eben nicht zielführend. „Zu viel“ kann ein Problem sein, es ist aber nicht die Hauptursache unserer heutigen Situation.

          Da liegt Helmut näher an der Wahrheit: die Menschen essen das Falsche (zu viel Zucker, zu viel Getreide) und dass zieht automatisch ein „Mehr“ nach sich, weil darin die Vitalstoffe fehlen. Sättigung funktioniert sehr viel besser durch Fette und diese machen auch nicht so fett, wie ihnen seit Jahrzehnten angedichtet worden ist. Dazu sind Proteine und Vitalstoffe notwendig. Hochwertige Lebensmittel, die all das mitbringen sind aber schon lange nicht mehr für alle erschwinglich.

          Ein Grund dafür ist auch, dass Nahrungsmittel auf Kohlenhydratbasis eben billig sind.

          Der Arztberuf verdient hohen Respekt. Dem muss sich ein Arzt aber auch umso würdiger erweisen.
          Verdienen Sie sich die Höflichkeit. Jeden Tag aufs neue mit zielführenden Kommentaren, wenn sie wert darauf legen.

          1. @Felix

            „…Der Arztberuf verdient hohen Respekt. Dem muss sich ein Arzt aber auch umso würdiger erweisen.
            Verdienen Sie sich die Höflichkeit. Jeden Tag aufs neue mit zielführenden Kommentaren, wenn sie wert darauf legen…“

            Also kitschiger geht‘s nimmer? Richtig peinlich, klingt wie aus einem Arztroman.
            Auf Ihre Höflichkeit bin ich jedenfalls nicht angewiesen.

        2. Hallo Columbo,
          anders als Meister Felix weiß ich, dass Sie Zeit Ihres Lebens Arzt sind, und nicht nur sein wollen, wie er gewohnt hinterhältig und despektierlich gleich einmal in der Headline vorausschickt. Das ist ein üblicher und beliebter Trick von Trollen und vergleichbar ärmlichen Gruppierungen, um eine Seite von Beginn an zu diskreditieren, während zugleich die eigene (gar nicht vorhandene) Kompetenz in eine überlegene Position verschoben wird.

          Da Meister Felix schon wieder Scheinargumente zur Ablenkung aus dem Off-topic serviert und dieses Thema damit anreißt, würde mich Ihre Meinung interessieren. Ich persönlich bin nämlich der Ansicht, dass Kohlehydrate wie Nudeln, Reis, Müsli, Brot (alle bevorzugt in der preislich gleichen Vollkornvariante) oder Kartoffeln alles andere als ungesund und wertlos sind. Anders formuliert, dass dies alles andere als „leere Kalorien“ sind. Vor allem, wenn sie dem Körper, speziell der Muskulatur und auch dem Gehirn relativ schnell und ohne großen Verdauungs- und Umwandlungsaufwand zur Verfügung stehen sollen.

          Meister Felix schreibt: „Sättigung funktioniert sehr viel besser durch Fette und diese machen auch nicht so fett, wie ihnen seit Jahrzehnten angedichtet worden ist.“
          Gesättigte Fette beurteile ich eher skeptisch, auch wenn ich natürlich Bratwürste, Eier, Quark und Käse nicht grundsätzlich verteufeln will. Doch die Menge macht das „Gift“, ganz speziell hier sehe ich die größeren Gefahren im Hinblick auf die Felix’schen Qualitätsdefizite für den Körper, etwa durch unerwünschte Begleitstoffe wie Purine oder Cholesterin. Essenzielle, (mehrfach) ungesättigte Fette und Fettsäuren sind im Gegensatz dazu völlig in Ordnung und sehr empfehlenswert.
          Meiner Meinung nach machen gesättigte Fette tendenziell am ehesten fett und müde, belasten den Körper am stärksten, bringen den geringsten Nutzen, sättigen aber nicht wirklich lange und nachhaltig.
          Bei Übergewicht geht es am Ende immer um die Menge an Kalorien. In Fett steckt nun mal mehr als das Doppelte von Kohlehydraten und Eiweiß; man überfrisst sich daher schneller.

          Meister Felix unterstellt außerdem, dass „Fertigzeug aus industrieller Fertigung“ zu viel gegessen wird, nicht zuletzt aus Geldmangel, was ja auch das eigentliche Thema des Artikels ist. Nach meiner Erfahrung ist das Zeug ein Vielfaches teurer, dazu vollgestopft mit gesättigten Fetten, Zucker und Glutamaten aus unserer chemischen Vorzeigeindustrie.

          Liege ich mit meiner Ansicht falsch, was denken Sie?

          1. Hallo Anna Luisa,

            Du sagst es, die Menge macht das Gift.
            Das Hauptproblem unserer Ernährung ist das Zuviel. In zweiter Linie kommt die Qualität.
            Mir ging es in dem Kommentar um das Zuviel, das hat der „Experte“ @Felix nicht richtig verstanden.
            Der erste Schritt zur gesünderen Ernährung ist insgesamt weniger essen und diese Tatsache ist eher unbekannt.
            Die Zusammensetzung gesunder Nahrung ist hingegen inzwischen weithin bekannt:
            Gemüse, Obst, Proteine, auch Fette. Mit Kohlehydraten, speziell Zucker, sollte man eher zurückhaltend sein (zu schnelle Insulinausschüttung, Müdigkeit, das sogenannte „Marmeladentief“).
            Die Kalorienzufuhr sollte immer mit der körperlichen Bewegung abgestimmt werden.
            Bürositzer brauchen wenig Kalorien.

          2. @Columbo – Gibt es eigentlich auch das „Honig-Tief“? Ggf. würde ich als Bär jeden Morgen darunter leiden… ;-)

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