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Die Fed, der Dollar – und Jeff Gundlach

FMW-Redaktion

Es ist ja fast untergegangen – aber gestern haben zwei derzeit stimmberechtigte Fed-Mitglieder, Esther George (Kansas Fed) und Eric Rosengren (Boston Fed) erneut betont, dass die Märkte zu „pessimistisch“ seien in Sachen Zinsanhebungen duch die Fed. Während die Fed Fund Futures das ignorieren, wird am Devisenmarkt der Dollar derzeit stärker – wir erleben also eine Divergenz zwischen dem Future-Markt auf der einen, und dem Devisenmarkt (und hawkishen) Mitgliedern der Fed auf der anderen Seite.

Heute kommen die US-Einzelhandelsumsätze, und nach den miserablen Zahlen von Macy´s, Kohl´s und Nordstorm sowie den extrem schwachen US-Arbeitsmarkdaten (non-farm payrolls und Erstanträge) wird das der Lackmustest schlechthin für die Frage, wie es um Konjunktur und Konsument in den USA wirklich bestellt ist. Denn es ist derzeit vor allem die Sorge um den Konsumenten, die die US-Indizes belastet – Erholungen werden regelmäßig wieder abverkauft.

Gestern hat sich das „Gehirn der Wall Street“, Jeff Gundlach von DoubleLine, in einem Webcast zur Fed geäußert: er sieht eine Art „hawkishe Rebellion“ einiger Mitglieder gegen die ultra-dovishe Janet Yellen. dieser Zwiespalt innerhalb der Fed mache Prognosen über das Vorgehen der US-Notenbank schwer – er sieht aber nur eine 50% Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Fed in diesem Jahr noch einmal die Zinsen anheben wird. Damit liegt er ziemlich exakt auf der Linie der Fed Fund Futures.

Skeptisch bleibt Gundlach zu den Aktienmärkten. Er bleibe bei seiner Einschätzung, dass der S&P noch 2% Aufwärtspotential habe, aber 20% Abwärtspotential – die Märkte seien kaum in der Lage, eine neue Rally zu starten, weil die Aktien sehr teuer seien, die Gefaht einer Zinsanhebung bestehe und das BIP der USA nach unten gehe.

Die Super-Hirne der Wall Street sind damit, wie etwa Carl Icahn, der extrem short positioniert ist, nicht auf der Long-Seite am Aktienmarkt zu finden. Die Aktienmärkte verzeichnen derzeit Abflüsse – das geht schon seit Wochen so. Dennoch halten sich die US-Indizes noch einigermaßen – es ist, als würde es eine Art stützende Hand geben (das sind vermutlich vorwiegend Aktienrückkäufe durch US-Unternehmen). Aber die Aktienmärkte wirken derzeit fragil.

Gundlach übrigens sagt einen Sieg von Donald Trump voraus bei den US-Wahlen im November – worauf die Aktienmärkte sehr wahrscheinlich mit Verunsicherung reagieren würden..



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