Aktien

Die Fed will, dass Aktien aufhören zu steigen – und sie wird dafür sorgen, dass sie nicht mehr steigen!

Die Aktienmärkte, aber auch die Anleihemärkte haben ein Problem: die Musik hat schon aufgehört zu spielen, aber die Märkte tanzen einfach weiter! So könnte man das Problem bildlich auf den Punkt bringen! Warum hat die Musik aufgehört zu spielen? Weil die Musikanten - also die Fed - die Instrumente schon in die Ecke gestellt haben! Die Musikanten finden nämlich, dass die Tänzer ein bisschen übertrieben haben..

Von Markus Fugmann

Die Aktienmärkte, aber auch die Anleihemärkte haben ein Problem: die Musik hat schon aufgehört zu spielen, aber die Märkte tanzen einfach weiter! So könnte man das Problem bildlich auf den Punkt bringen! Warum hat die Musik aufgehört zu spielen? Weil die Musikanten – also die Fed – die Instrumente schon in die Ecke gestellt haben! Die Musikanten finden nämlich, dass die Tänzer ein bisschen übertrieben haben, zu ekstatisch sind!

Daher meint die Fed nun, es sei Zeit, auf die Bremse zu treten. So die gestrigen Aussagen von William Dudley, dem Chef der New York Fed und nach Yellen und Fischer der wichtigste Fed-Banker. Er sagte gestern:

“when financial conditions ease — as has been the case recently — this can provide additional impetus for the decision to continue to remove monetary policy accommodation.”

Das beschreibt das neue, das dritte Mandat der Fed neben Inflation und US-Konjunktur: die „financial conditions“, das Finanz-Umfeld, wozu Aktienkurse (siehe hierzu „Die Fed sagt klar, um was es ihr geht – hört die Signale!“), Anleihekurse etc. gehören. Die Fed macht sich Sorgen um den zu starken Anstieg der Aktienkurse , aber auch über die Verflachung der Zinskurve. Letzteres bedeutet nämlich, dass die Banken mit der Vergabe von Krediten kaum mehr Margen erzielen können, weil die Differenz zwischen kurzfristiger Geldaufnahme der Banken und der Zinsen, die sie für die Vergabe langfristiger Kredite verlangen können, immer geringer wird. Mit anderen Worten: die Kreditvergabe lohnt sich nicht mehr für Banken, also werden sie keine oder nur noch wenige Kredite vergeben!

Daher ist eine Invertierung der Zinskurve meist ein sicherer Vorbote für eine Rezession: Invertierung der Zinskurve bedeutet, dass die Zinsen für länger laufende Kredite faktisch niedriger sind als die Kosten für die Geldaufnahme kurzfristigen Geldes. Wenn dieser Zustand eintritt, machen Banken mit der Vergabe von Krediten Minus, also vergeben sie keine Kredite. Wenn Banken keine Kredite vergeben, passieren kaum mehr Investitionen, eine Rezession folgt.

Also will die Fed, dass sich die Zinskurve versteilt. Das passiert aber nur, wenn die Märkte erwarten, dass es in den nächsten Jahren immer wieder zu Leitzinsanhebungen kommen wird – was sie aber derzeit nicht tun, weil sie der Fed nicht glauben. Die Märkte sagen: die Inflation ist noch zu niedrig, die US-Konjunktur nicht stark genug, also wird die Fed die Zinsen nicht so anheben, wie sie vorgibt, sie anheben zu wollen!

Das aber ist ein Irrtum! Die Märkte verkennen das „dritte Mandat“ der Fed – die Sorge der Notenbank um die „financial conditions“! Das Problem der Märkte ist nun ein Mentales: sie zweifelten an der Realität der geplanten Zinsanhebungen der Fed in den letzten Jahren – und hatten recht damit. Die Fed hatte oft prognostiziert, die Zinsen weiter anzuheben – und hat das dann doch nicht gemacht. Also sagen sich die Märkte: wer in der Vergangenheit den Mund zu voll nimmt, nimmt den Mund nun auch zu voll, wenn er weitere Zinsanhebungen ankündigt. Also werden wir wieder Recht haben mit unserem Zweifel. Aber die Fed hat jetzt eben ein „drittes Mandat“ – und das haben die Märkte immer noch nicht kapiert!

Daher verhallen Aussagen wie die des San Francisco Fed-Chefs Williams ungehört:

„..in achieving sustainable growth, it is better to close in on the target carefully and avoid substantial overshooting.“

Und Williams weiter:

„We base our decisions on what’s best for the long-term health of the economy, rather than “living for today.”

Die Märkte sollten sich die Frage stellen, ob es sinnvoll ist, einen Tanzkurs zu machen, wenn die Musiker ihren Dienst schon eingestellt haben. Aber noch sind die Märkte ignorant im Tanzkurs-Modus!

Lesen Sie dazu auch diesen hervorragenden englischsprachigen Artikel: The FOMC wants stocks to stop rising, and they will keep raising rates until they stop…



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29 Kommentare

  1. „Die Fed will, dass Aktien aufhören zu steigen – und sie wird dafür sorgen, dass sie nicht mehr steigen!“

    Und daraus saugen manche – einen Schritt weiter gedacht – dass sie sogar möchte, dass sie fallen?

    1. Ja Gerd,
      nach meiner Ansicht ist das eine falsche Interpretation. Die Fed will allenfalls den Anstieg der Aktienmärkte bremsen, aber in erster Linie keine inverse Zinskurve. Wenn die US-Aktienmärkte deutlich fallen sollten, kriegen die Amis erst recht eine Rezession, denn 50% der Leute in den Staaten sind Aktienbesitzer – ganz im Gegensatz zu uns Deutschen. Eines kann ich auch bald nicht mehr hören – die Märkte kapieren es nicht. BlackRock, Vanguard, Fidelity, Goldman Sachs u.co. verwalten deutlich über 10 Bio $ – und haben beste Kontakte. Sie bestimmen wann groß ausgestiegen wird und nicht der Kleinanleger. Anscheinend sind für diese die Zinsen noch zu niedrig oder die Rezession noch nicht ausgemacht. Gruß

  2. …aber nicht die Goldaktien,denn die werden nach oben katapultiert werden…
    Zeit wirds,denn wer will schon seine Dollars/Euros unterm Kopfkissen horten?

    1. @Walter, warum sollten Goldaktien steigen, wenn Gold dauernd fällt? Was glauben Sie, was Gold macht, wenn die EZB auch noch mit Zinserhöhungsfantasien daherkommt? Sicher, Goldaktien werden katapultiert, aber nach unten.

      1. @Columbo, richtig! Wenn die Fed ernst macht, heißt das, sie entzieht den Märkten Dollar-Liquidität, z.B. durch Reduzierung der Bilanzsumme sowie durch Verteuerung des Dollar-Geldes. Mithin gibt es als weniger Dollars, was den Dollar aufwertet. Wertet der Dollar auf, ist das ein Problem für Rohstoffe und Metalle. Die US-Anleiherenditen dürften steigen, was den Dollar zusätzlich befeuert. In dieser Logik würde das bedeuten: US-Aktien short, US-Anleiherenditen long (also Anleihekurse short), Dollar long, Gold nicht Long (aber vielleicht gleicht sich das mit der einsetzenden Risikoaversion aus, die Gold nicht stark fallen läßt)..

        1. @Walter,
          Nachhilfeunterricht auf goldaffinen Seiten! Naiver gehts nimmer? Wenn ich was positives über Gold lesen will, weiß auch ich, wo ich suchen muß. Nun für Sie eine Hausaufgabe:“Selektive Wahrnehmung. Was ist das und wie vermeide ich es“. Bitte für morgen googeln oder bei Psychologen nachfragen.

          1. Meine Wahrnehmung ist das,was ich in der Hand habe,ausser wertloses Papier,wie SIE,lol
            Wo bzw.was suchen Sie denn?Schuldscheine etwa?
            N8

      2. Colombo… Goldaktien werden katapultiert, aber nach unten….

        Nur mal ein Vorgeschmack zu deiner Aussage(keine Werbung)
        seit genau einer Woche +20% bis jetzt 14:38Uhr
        https://www.wallstreet-online.de/aktien/golden-dawn-minerals-aktie#t:3m||s:lines||a:abs||v:day||l:vol||ads:null
        Wer suchet,der findet auch….

        1. @Walter, Sie wissen schon, daß Gold in seiner langen Geschichte auch mal 50% gefallen und sehr lange Jahre dort geblieben ist. Einige Besitzer blieben bis zu ihrem Tode auf dem Verlust sitzen und so wurde halt der „halbe“ Goldschatz weitervererbt. Ich habe nichts gegen Gold, aber es kann genauso gefährlich sein, wie Ihr „wertloses“ Papier.

          1. Ich habe kein wertloses Papier!
            Bin gerade am ueberlegen,ob ich meine Kloschuessel vergolden sollte,da der Goldpreis im Keller ist…
            Aber der DAX/DOW ect. hat noch nie 50 od.mehr % verloren oder?
            Steig aus deinen Papierwerten aus und du wirst der Gewinner nach den Wahlen im Sept.17 sein…sure

  3. Bernhard Zimmermann

    Das passt aber nicht. Der USD fällt wie ein Stein und die Märkte haben immer Recht.

    1. @Bernhard, der Dollar fällt nicht (siehe Dollar-Yen), der Euro steigt wegen der Draghi, nicht nur gegen den Dollar. Mal abwarten auf Yellen später..

      1. Ist da nicht der Dollar-index aussagekräftiger?

        1. @Feldmaen, sagen wir so: jein! Denn im Dollar-Index ist der Euro mit 57% gewichtet, also ziemlich dominant..

          1. Weil der Euro aber, bis jetzt noch, die zweitwichtigste Währung nach dem Dollar ist…

          2. @Feldmaen, das stimmt, aber die Gewichtung ist dennoch zu hoch mit 57,6% – der Yen bringt es nur auf 13%, und das entspricht nicht der ökonomischen Realität..

  4. Kann die FED dadurch die Kreditvergabe von Banken an Unternehmen und Verbraucher erhöhen? Solange man sich in Sicherheit wiegt wohl möglich. Wenn dadurch ein höheres Wirtschaftswachstum erreicht wird toll, aber wenn die Risikobereitschaft bei der Kreditvergabe abnimmt kann das Ganze eine größere Krise auslösen. Es fehlen Erfahrungswerte aus der Vergangenheit. Das größte Risiko bei den Aktionen der FED trägt der Euroraum. Aber der Euroraum stößt bei Trump auf taube Ohren und ob die Aktionen zwischen Jellen ,Draghi und Carney
    clever abgestimmt sind glaube ich nicht , weil bei Draghi zuviel Politik im Spiel ist
    und Carney den Brexit vertritt.

  5. Ist doch alles so schön bunt hier. Wie war das noch mit der schuldenobergrenze?

  6. Investoren reißen sich um 2j deutsche Anleihe mit -0,61% #Rendite – Wolfgang Schäuble macht 38 Mio Euro Gewinn…

    Wie kann man denn so krank sein,sein Geld an den Staat zu verleihen?
    Wo lernt man soetwas?
    Kein Wunder,wenn man als Deutscher Anleger keinen Dunst hat!!
    Da ist mein Afterpapier mehr Wert…..

  7. @COLOMBO,
    einen Leseakt hab ich noch:(die gebrandtmarkten Buerger von DE,m.M.n.)

    „Kampf gegen das Bargeld!“ – Kommt bald die Gold-Steuer? (1)

    Liebe Leser,

    als regelmäßiger Leser von Unangreifbar leben wissen Sie, dass die Politik- und Finanzeliten alles tun, um das Bargeld abzuschaffen. Beispielsweise in Indien.
    Abschaffung des Bargelds: „Probelauf“Indien

    Schon vor einem halben Jahr hat die indische Regierung vorgemacht, wie das in der Praxis geht. Beachten Sie bei meinen nachfolgenden Ausführungen, dass Indien eines der bevölkerungsreichsten Länder dieser Erde ist. Und daher ist dieser „Probelauf“ mehr als wichtig!

    Urplötzlich verkündete im November 2016 der indische Premierminister Narendra Modi eine „Überraschungsreform“, die vorab völlig geheim vorbereitet wurde: Die Teilabschaffung – ich sage die „Zwangsverknappung“ – des Bargelds! Offenbar, um die Schattenwirtschaft lahmzulegen, die in Indien rund 20 Prozent der Wirtschaftskraft ausmacht.

    Premierminister Modi kündigte zudem an, seine Nation zu einer „bargeldlosen Gesellschaft“ zu machen!
    Bargeldrationierung und Zwangsumtausch retten die Banken vor einem Kollaps

    Ich sage Ihnen, dass die Wahrheit jedoch eine ganz andere war und ist! Denn mit dem Zwangsumtausch und der Bargeld-Rationierung wurden und werden nichts anderes als die indischen Banken gerettet!

    Sehen Sie: Die dortigen – allen voran die staatlichen – Banken haben faule Kredite in Milliarden-Höhe angehäuft. Diese sollen annähernd rund 9 Prozent ihrer gesamten Kreditsumme ausmachen. Vor allem im letzten Jahr hat sich die Lage dahingehend dramatisch zugespitzt.

    Doch mit der Überraschungsreform gewinnen die Geldhäuser etwas Zeit. Denn wenn die Cash-Einlagen zwangsweise bei ihnen verbleiben müssen, kann ein Banken-Kollaps zunächst vermieden werden.

    So einfach ist das!
    Die großflächige Entwertung von Cash

    So verlor quasi über Nacht 86 Prozent des Bargelds, das in Indien im Umlauf war, seinen Wert! Die bislang geltenden 500- und 1.000-Rupien-Scheine (entspricht rund 14 Euro) wurden einfach als ungültig erklärt und sollten so schnell wie möglich aus dem Verkehr gezogen werden. Und zwar damals mit einer Frist bis zum 31. Dezember 2016.

    Bis dahin sollten die Menschen ihr altes Bargeld auf ein Konto einzahlen oder es gegen neu entworfene Banknoten, die zusätzliche Sicherheitsmerkmale aufweisen, umtauschen. Das Problem war nur, dass die Hälfte aller Inder gar kein eigenes Konto besitzt!
    Die Auslösung eines „negativen“ Bunk-Runs

    Dennoch begann der Run auf die Banken. Allerdings nicht, um Geld abzuheben, sondern um es dorthin zu bringen, bevor es nichts mehr wert war. In diesem Fall spricht man von einem „negativen Bank-Run“.

    Allerdings brachte das dem einzelnen Bankkunden herzlich wenig. Denn nicht nur die Abhebungen an Geldautomaten wurden auf 4.000 Rupien (rund 54 Euro) pro Tag begrenzt. Sondern in den Bankfilialen durften nicht mehr als 20.000 Rupien pro Kunde und pro Woche ausgeben werden. Der Rest musste auf den Konten verbleiben.

    Vor lauter Steuern in DE,was bleibt dann noch uebrig,ausser einen Muskelkater vom Arbeiten……?Mutti&Schaeuble wirds erfreuen,lol

    1. @Walter, ja und? Haben Sie ein Rezept dagegen? Soll ich mir jetzt Gold, Whisky, Zigaretten, Diamanten oder einen Schrebergarten zulegen? Ein Crashbuch schreiben? Oder Nachhilfestunden bei Ihnen buchen?

  8. Seit wann machen Banken mit der Vergabe von Krediten minus? Wie soll das gehen, wenn man weiß was genau ein Kredit ist und wie er „entsteht“. Die Banken machen sicher niemals Minus.

    1. …nicht so laut…der Uninformierte soll doch aufs falsche Gleis gefuehrt werden…
      Ist doch so gewollt!
      Aber mit Arbeitslosen bzw.Billigloehnern im Dienstleistungsgewerbe, kann die Bank keine Gewinne machen,das ist schon mal FAKT!

    2. @Matt, da empfehle ich dringend, einmal das Wort „Fristentransformation“ zu googlen!

  9. @Wolfgang M. Sie haben schon recht dass die Dickfische die Wende auslösen, aber wenn man darauf wartet u.die ersten 2 Minustage verpasst sind wir vielleicht schon 5-7% vom Hoch weg dann werden uns die guten Berater um Geduld bitten weil es ja immer wieder Rebounds gibt,
    u.nach einer Woche sind wir dann vielleicht 10% vom Hoch weg.Eines ist sicher ,die Korrekturen kommen immer Überraschend, vielleicht gibts auf Quartalsende noch ein Window- Dressing u.nachher EINE WUNDERSCHÖNE LÄNGERE KORREKTUR,
    ICH ,DER HERR FUGMANN ,W.SCHMID U.DIE 2-3 anderen Bären weltweit hätten sich das schon lange verdient.

  10. ich hab immer ein Problem, wenn jemand sagt:
    „Die Märkte haben noch nicht kapiert“
    Wir haben Heerscharen von Analysten in den Banken sitzen, die jedes Wort in solchen Äusserungen fast in Echtzeit (oft EDV gestützt) exakt analysieren. Wenn eine Reaktion nicht relativ schnell auf solche News kommt, ist meine Erfahrung, daß sie einfach nicht kommen wird.
    Viel interessanter ist die Frage, WARUM sehen die Märkte diese Äusserungen nicht als bearisch an, denn ich stimme ja zu, daß das meiner Meinung nach ein guter Grund für einen 300 Punkte Abverkauf im Dow gewesen sein könnte.
    Aber er kam halt nicht.
    Es kostet in solchen Fällen oft zu viel Geld anzunehmen, die Märkte würden sich irgendwann schon der eigenen „richtigen“ Meinung anschließen.
    Hab auch noch einen kleinen short im NQ stehen, aber wenn der jetzt nicht bald in die Gänge kommt fliegt er auch wieder raus.
    Shorten macht aktuell keinen Spass. Dax hatte heute auch eine recht nette Unterstützung durchbrochen, war aber anscheinend wieder nur ein fake um Stops zu holen.

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