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Die Kehrseite der Steuerreform in den USA – das steigende Haushaltsdefizit!

Für den amerikanischen Haushalt ist das erste Halbjahr des laufenden Fiskaljahres (Beginn 1. Oktober) vorüber und es offenbart Unschönes.

Wie aus dem monatlichen Bericht des US-Finanzministeriums hervorgeht, betrug das Defizit in diesem Zeitraum 691,2 Milliarden $, nach 599,7 Milliarden $ in der Vorjahresperiode. Damit entfernt man sich schon deutlich von der Jahresprognose von 1,09 Billionen $.

Vergleicht man das Bestreben in der Eurozone die Defizitraten unter der 3-Prozentmarke zu halten, wirkt das Defizit in den USA richtig erschreckend. Es würde auf Jahressicht sieben Prozent Neuverschuldung ausmachen.

 

Die Folgen der Steuerreform

Eigentlich sollte die US-Steuerreform die Wirtschaft derart stimulieren, dass es zu höheren Steuereinnahmen kommt, um die Einnahmeverluste zu kompensieren. Danach sieht es derzeit aber nicht aus. Die Einnahmen haben sich im Vergleich zum Vorjahr nur um 0,7 Prozent erhöht, während die Ausgaben um 4,9 Prozent gestiegen sind.

Die direkte Folgen für den US-Staat sind Aufwendungen bei einer 10-jährigen Staatsanleihe von 2,50% bereits Kosten von fast 900 Millionen $, pro Tag.

 

Langfristfolgen

Natürlich glaubt man, dass die Staatsverschuldung durch permanent hohes Wirtschaftswachstum in den Griff zu bekommen ist – was für eine Illusion! Oder man vertraut auf MMT (Modern Monetary Theory), derzufolge die Schulden dann kein Problem darstellen, wenn die Inflation niedrig bleibt und die Notenbank die Zinsen in Schach hält.

Donald Trump scheint von dieser umstrittenen Theorie gehört zu haben, schließlich fordert er doch mit Verve Zinssenkungen und sogar Anleihekäufe durch die Notenbank. Wie werden künftige Generationen einmal über die Geldpolitik dieser Periode urteilen?

Hier übrigens eine Schuldenuhr der USA:

http://www.usdebtclock.org/

 


source: tradingeconomics.com



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2 Kommentare

  1. Das Problem in Deutschland sind in meinen Augen die zu niedrigen Schulden. Man traut sich nicht beispielsweise in die Infrastruktur zu investieren vor lauter Schuldenangst. Ohne Schulden(Investitionen) gibts auch kein Wachstum. Aber das ist anscheinend egal, man ist so glücklich mit der schwarzen Null.

  2. @Columbo. Ja, mit Deutschland haben Sie wohl recht. Das Defizits des deutschen Staatshaushaltes dürfte nochmal fallen, unter 60% und die USA bewegen sich Richtung 110%. Was gäbe es da zu tun? Sinnvolle Steuerentlastungen, Infrastruktur u.s.w., das wissen Sie natürlich auch. Aber Deutschland reagiert wahrscheinlich erst, wenn die Rezession festgestellt wurde.
    Viele Grüße

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