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Die Lage vor der Fed-Entscheidung

Der Stand der Dinge vor der wohl wichtigsten Fed-Sitzung der letzten Jahre!

Vielleicht ist das die wichtigste Fed-Sitzung der letzten Jahre! Die Märkte sind extrem nervös – und das aus guten Gründen: da sind die immer schwächer werdenden Wirtschaftsdaten vor allem aus Europa und China, kombiniert mit einer restriktiveren Geldpolitik der Fed. Bond-King Jeff Gundlach weist in einem wie immer bei ihm sehr erhellenden Interview darauf hin, dass die US-Notenbank nun acht Zinsanhebungen vorgenommen hat, aber die bisherige Reduzierung der Bilanzsumme (seit Beginn wurden so dem Markt ca. 400 Milliarden Dollar entzogen) zwei weiteren Zinsanhebungen entspricht. Würde die Fed nun mit der Reduzierung der Bilanzsumme wie von ihr geplant weiter machen in 2019, hätte alleine das den Effekt von drei weiteren Zinsanhebungen (oben drauf kämen dann noch weitere drei „echte“ Zinsanhebungen, wenn die Fed ihre „dots“ in die Tat umsetzen würde):

Gundlach: The Fed should not raise rates this week from CNBC.

Die offenkundig sich eintrübende globale Konjunktur und die rigidere Fed-Politik machen nun die „Dickfische“ nervös: laut Umfrage der Bank of America Merrill Lynch sind nun diese großen Investoren so negativ eingestellt in Sachen Konjunktur-Erwartung für das nächste Jahr wie seit der Finanzkrise nicht mehr (also seit 2008). Der „most crowded trade“ ist laut den großen Fondsmanagern nun nicht mehr die Long-Positionierung bei den FANG-Aktien, sondern die Dollar-Longpositionierung. Wie sich die „Dickfische“ zuletzt positionierten, spiegelt die Entwicklung an den Aktienmärkten wider:

 

Raus aus Wachstumswerten (Tech), rein in Cash (Cash-Quote steigt von 4,7% auf nun 4,8%) und rein in defensive Aktien (Healthcare) – so erklären sich die Entwicklungen der letzten Wochen an den Märkten!

 

Nun aber gibt es erste Anzeichen, dass das „smart money“ ausgewählte Aktien kauft, die die panischen Privatinvestoren verkaufen – gleichwohl sind die „schwachen Hände“ noch nicht ganz aus dem Markt – erst wenn das passiert, dürte eine nachhaltige Erholung einsetzen.

Weiter Verunsicherung herrscht in Sachen Trump-Administration – kommt es zu einem government shutdown? Jedenfalls ist auffällig, dass die Vertreter der Trump-Administration die Schuld für die Turbulenzen überall sehen – nur nicht bei Trump! So etwa der Anti-China-Hardliner Peter Navarro, der die Fed verantwortlich macht:

White House advisor Peter Navarro blames the Fed for market volatility from CNBC.

Oder gestern US-Finanzminister Steve Mnuchin, der eine Kombination aus Algos und der Volker-Rule (Verbot des Eigenhandels von US-Banken) dafür verwantwortlich macht:

„In my opinion, market structure has led to a lot more volatility. Part of this is a combination of the market presence of high-frequency traders combined with the Volcker rule.“

So oder so: die Lage ist extrem angespannt – und jerome Powell übt schon mal seinen Auftritt heute Abend:

https://twitter.com/NorthmanTrader/status/1073293771209613312



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1 Kommentar

  1. Ach ja, the Donald will unbedingt seine Mexiko-Mauer – so wie Opa Hoppenstedt seine Marschmusik-Platte! Wäre ich US-Demokrat, würde ich es voll drauf ankommen lassen, egal, wie „schön“ das neue, milliardenteure Trutzwerk auch „künstlerisch gestaltet“ werden mag…

    https://www.heise.de/tp/features/Border-Wall-Shutdown-4256540.html

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