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Die merkwürdigen Warnungen aus UK und Zypern vor CFD-Handel in Kryptowährungen

CFD-Handel ist riskant, und aufgrund der hohen Hebelwirkungen viel risikoreicher als normaler Aktienhandel - das ist allgemein bekannt. Genau so bekannt ist inzwischen beim breiten Publikum, wie schwankungsintensiv...

FMW-Redaktion

CFD-Handel ist riskant, und aufgrund der hohen Hebelwirkungen viel risikoreicher als normaler Aktienhandel – das ist allgemein bekannt. Genau so bekannt ist inzwischen beim breiten Publikum, wie schwankungsintensiv die Kurse von Kryptowährungen sind, wie zum Beispiel Bitcoins und Ethereum. Tagesschwankungen von mehr als 5% sind keine Seltenheit. Man kann als Trader viel gewinnen, aber auch viel verlieren.

Durch den Hebeleffekt von CFDs kann man diese Schwankungen noch vervielfachen, je nachdem wie viel Hebelwirkung ein bestimmter CFD-Broker seinen Kunden zugesteht. Die deutsche Finanzaufsicht BaFin hatte im August für deutsche Kunden eine Nachschusspflicht für den CFD-Handel ausgeschlossen – also kann der Kunde in Windeseile weiterhin seine ganze Einlage verlieren – aber er kann eben nicht mehr verlieren als seine Einlage! In anderen europäischen Ländern beschränkten Aufsichtsbehörden unter anderem den maximalen Hebel, damit die Kundenkonten bei schnellen Marktbewegungen nicht zu schnell leergefegt werden.

Aber nun kommen nach unserer Meinung doch recht merkwürdige Warnungen von der britischen Aufsichtsbehörde FCA, die sich gegenüber der FT zum Thema Kryptowährungen äußerte. Man sei besorgt, dass immer mehr Privatkunden CFDs auf Kryptowährungen handeln. Die hohen Preisschwankungen dieser Basiswerte (also die Kryptowährungen) würden laut FCA ein signifikantes Risiko für Privatkunden mit sich bringen. Erst am Freitag hatte die zypriotische Finanzaufsicht CySec eine offizielle Warnung ausgesprochen. Der Handel sei hoch riskant, und nicht für alle Anleger geeignet. Auch gab man parallel dazu einen Hinweis an alle auf Zypern registrierten Finanzdienstleister heraus, worüber man die Kunden bei Produkten mit Bezug auf Kryptowährungen informieren müsse. Dazu zähle zum Beispiel der Hinweis, dass solche Produkte in der EU in keiner Weise reguliert seien.

Warum schreiben wir in unserem Artikel-Titel „merkwürdige Warnungen“? Nun, dass der CFD-Handel hochriskant ist, ist keine Neuigkeit. Dass die Schwankungen bei Kryptowährungen hoch sind, ist auch nichts Neues. Und hohe Verluste durch hoch gehebelte CFDs gab es vor der Einführungen von Krypto-CFDs jede Menge. Warum also sollte man vor Krypto-CFDs noch viel mehr warnen als vor anderen CFDs? Der Anleger entscheidet schließlich selbst über die Höhe seines verwendeten Hebels. Und der Anleger, der schließlich selbst entscheidet, handelt beispielsweise Bitcoin-CFDs gerade wegen den großen Kursschwankungen.

Also warum tut man so, als seien Privatkunden, die als eigenverantwortliche Selbsthändler am Markt agieren, kleine unmündige Kinder? Durch die höheren Krypto-Schwankungen mag der Handel in der Tat einen tick riskanter sein als der CFD-Handel auf Devisen oder Indizes, aber das ist nun wirklich eine Information, die in keinem Bankschließfach unter Verschluss liegt. Es wirkt eher so, als versuche man Kryptowährungen in eine verruchte Ecke zu stellen. Gewiss, auch wir haben schon mehr als ein Mal kritisch über Kryptowährungen berichtet, und die hohen Schwankungen und jüngsten enormen Kurszuwächse kann man gerne sehr kritisch betrachten.

Aber FCA und CySec tun hier so, als sei ein ganz neues Risiko entstanden. Dem ist nicht so. Kryptos sind nur eine neue Form von Spekulations-Vehikel, auf das die CFD-Broker ihre CFDs aufgelegt haben. Das Risiko liegt letztlich bei den Kunden. Sie handeln ganz bewusst diese Krypto-Produkte, weil sie die hohen Gewinne im Blick haben. Unsere Meinung: Auch wir sehen die schnellen Kurssteigerungen kritisch, aber letztlich obliegt es den Tradern selbst, ob sie dieses Risiko eingehen sollten. Warum sollte man dem mündigen Trader vorschreiben, was er zu tun hat? Schließlich geistern sogar Produkte wie „Binäre Optionen“ durch die Gegend… warum gibt es zu dem Thema eigentlich keinen großen Aufschrei?



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1 Kommentar

  1. Nun ja, vielleicht will man nicht jedermann am Kuchen beteiligen :-)

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