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Die Milliardärskunden der UBS wetten auf den Energiesektor

Milliardärskunden der UBS sehen am meisten Investitions- und Renditechancen im Energiesektor. Und Asien liegt als Anlageregion vorne.

Der Ukraine-Krieg und der überhastete Umstieg in Erneuerbare Energien sorgen für Energieknappheit in Europa. Die große Nachfrage der Europäer nach Brennstoffen sorgt am Weltmarkt nun dafür, dass zum Beispiel eigentlich für Asien vorgesehene Gaslieferungen umgeleitet werden. Dadurch entsteht auch dort das Risiko einer Energieknappheit. Gerade Länder wie Pakistan leiden darunter, wenn man nicht in der Lage ist beim Bieterwettstreit Mondpreise zu zahlen. Aber wenn asiatische Volkswirtschaften Knappheit befürchten, ergeben sich zur Beseitigung des Problems Investitionsmöglichkeiten, und damit zunehmend lukrative Renditechancen im Energiesektor – so sehen es offenbar extrem vermögende Kunden der Schweizer Großbank UBS.

Die Kunden der UBS mit Milliardenvermögen wetten darauf, dass der Energiesektor in den nächsten fünf Jahren die größten Chancen bietet, so meldet es Bloomberg aktuell. Fast die Hälfte der von der Bank befragten superreichen Kunden gab an, dass der Bereich für zukünftige Investitionsrenditen und Geschäfte attraktiv sei, wie ein am Donnerstag veröffentlichter Bericht zeigt. Unter 21 Kategorien gilt der Energiesektor als das aussichtsreichste. Etwa ein Drittel der 50 befragten Milliardäre betrachtet den Angaben zufolge auch Biotechnologie, Pharmazeutika und Software als attraktive Bereiche.

Wetten auf Ertragschancen im Energiesektor sind am Größten

Die Wetten auf den Energiesektor haben zugenommen, seit Russlands Einmarsch in der Ukraine weltweit Engpässe verursacht. Der indische Kohlemagnat Gautam Adani ist laut Bloomberg Billionaires Index mit einem Vermögenszuwachs von mehr als 50 Milliarden Dollar (48 Milliarden Euro) in diesem Jahr zum drittreichsten Menschen der Welt aufgestiegen. Er hat indessen aber auch seine grünen Ambitionen verstärkt.

“Sie bevorzugen Energie möglicherweise wegen der heutigen Versorgungsengpässe und des sich beschleunigenden säkularen Übergangs zu erneuerbaren Energien”, hieß es in dem UBS-Bericht, der von den Wealth-Management-Experten Alice Page und George Athanasopoulos verfasst wurde.

Viele der Superreichen der Welt haben sich in den letzten Jahren mit dem Energiesektor beschäftigt. Die Familie Bamford, die hinter dem Baumaschinenhersteller JCB steht, hat 2021 einen Investmentfonds aufgelegt, der sich auf die Wasserstoffindustrie konzentriert. Die Eigentümer des europäischen Öl- und Gasunternehmens Perenco brachten 2019 einen Fonds auf den Weg, der sich auf den Kernkraftwerks-Brennstoff Uran konzentriert.

Manche machen indessen bereits Kasse. Carlos Slim und seine Familie haben ihre Beteiligung an dem US-Raffineriekonzern PBF Energy Inc in diesem Jahr mehr als halbiert, nachdem der Börsenkurs stark gestiegen ist. Sie reduzierten auch ihren Anteil an der PBF Logistics, die im November eine Fusion mit PBF Energy vollzog. Hier war der Aktienkurs seit Januar um mehr als 75% geklettert.

Die attraktivste Regionen für Geschäfts- und Investitionsmöglichkeiten in den nächsten fünf Jahren sind nach Ansicht der Befragten der asiatisch-pazifische Raum mit 58 %, ohne chinesische Festland und Nordamerika.

Asien hat das größte Gewicht bei UBS-Kunden

Dem Bericht zufolge gab es im März weltweit 2.668 Milliardäre. Ihr Gesamtvermögen lag bei 12,7 Billionen Dollar und damit rund 3% unter dem Wert von 2021. Die zur Eindämmung der Inflation angehobenen Zinsen und der Rückgang der Konjunkturdynamik haben viele Vermögenswerte unter Druck gebracht. Die 500 reichsten Menschen der Welt haben laut Bloombergs Vermögensindex in diesem Jahr fast 1,3 Billionen Dollar ihres Reichtums verloren.

FMW/Bloomberg



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