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Die Produktion von Atemschutzmasken – erst Verkaufsrenner, jetzt Problem

Atemschutzmasken, oder auch Mund-Nasen-Bedeckung genannt, ist seit Wochen in aller Munde. Zum einen, weil sie verhindern, dass ein Corona-Infizierter nicht allzu viel Aerosole von sich geben kann und damit andere gefährdet. Und zum anderen, weil das Maske-Tragen ein echter Geschäftskiller ist, aus praktischen und psychologischen Erwägungen. Die Nachfrage und damit auch die Produktion dieses eigentlich sehr billigen Schutzartikels explodierte. Deutschlands Firmen sahen eine neue Einnahmequelle – zu früh, wie die aktuelle Entwicklung beweist.

Der Hype um die Produktion von Atemschutzmasken

Was war das vor drei Monaten noch für ein Lamento? Ausgerechnet im Industriestandort Deutschland gab es einen Mangel an einfachen Atemschutzmasken – Cent-Artikeln -, was anfangs sogar zu der Bewertung geführt hat, dass das Tragen nicht notwendig sei. Weil es eben nicht genügend davon für die breite Öffentlichkeit gab.

Obwohl man durch die Zusammenarbeit von Textilfirmen „Fight Covid-19“ noch auf die Produktion von 600.000 Atemmasken pro Woche kommt, ist der große Hype um eine heimische Produktion dieser einfachen medizinischen Schutzutensilien schon wieder am Abebben. Viele Konkurrenzunternehmen haben bereits aufgegeben. Dabei kam man im April in einer nationalen Kraftanstrengung innerhalb kurzer Zeit auf die Herstellung von 12 Millionen Atemschutzmasken für den Alltag und 10 Millionen Schutzmasken. 500 Firmen hatten sich an dem Unterfangen beteiligt und ihre Produktion umgestellt. Aufgrund der Abhängigkeit von China, die bis zu 90 Prozent dieser Produkte hergestellt hat, versuchte man mit Unterstützung der Regierung, sich davon unabhängig zu machen.

Fehlende Rentabilität und sonstige Mängel

Obwohl das Gesundheitsministerium die Abnahme von mindestens zwei Milliarden OP-Masken garantierte, ist die hiesige Produktion schon wieder eingebrochen. Ein Grund dafür ist die mangelnde Profitabilität. Man kann diese Produkte in Deutschland nicht so einfach kostendeckend herstellen und seltsamerweise auch nicht in der Qualität. Ausnahme der große deutsche Hersteller Trigema, der anfangs aber auch 120 Euro für 10 Masken verlangte. Der Bund hat deshalb bereits 700 Millionen Masken aus dem Ausland geordert, vorwiegend aus China und Taiwan.

Dabei hatte das Gesundheitsministerium hunderte Zuschläge an deutsche Lieferanten verteilt, mit garantierten Abnahmepreisen von 4,50 Euro pro FFP2-Maske. Wie durch die Medien ging, lag bis vor Kurzem ein erheblicher Zahlungsverzug seitens des Ministeriums vor, in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro. Der Staat als säumiger Zahler. Die Begründung des Ministeriums dafür: Mehr als 20 Prozent aller gelieferten Atemschutzmasken wiesen Mängel auf oder waren am Ende gar nicht zu gebrauchen. Wie der Textilverband zugab, waren viele der aus China beschafften Maschinen zur Herstellung nicht besonders geeignet, viele der hergestellten Masken einfach nicht sauber genug vernäht. Ein seltsames Eingeständnis im Land des weltweit angesehenen Maschinenbauers. Dabei besteht seitens der Regierung Konsens darüber, dass man sich bei der Produktion bestimmter Waren von ausländischen Zulieferungen unabhängiger machen will.

Wie geht es weiter?

Seitens des Textilverbandes rechnet man damit, dass die Preise nach dem Abebben der Pandemie wieder auf das Niveau von vor Corona fallen könnten, auf fünf Cent pro OP-Maske und gerade mal einem Euro für die FFP-Masken. Für Deutschland mit den hiesigen Verhältnissen ist das nicht kostendeckend machbar. Ein erster Hinweis auf die Probleme, die auftreten werden, wenn

man in größerem Umfang versucht die Produktion – Stichwort Globalisierung – in teure Industriestaaten zurückzuverlagern.



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7 Kommentare

  1. @Wolfgang Müller, ein sehr guter Beitrag, der den legendären deutschen Maschinenbauer nachdenklich stimmen und dem deutschen Wirtschaftsmodell Sorgenfalten auf die Stirn zaubern sollte. Und auch unserer christlich-deutschen Politikunion für die nächsten 32 korrupten Lobby-Jahre in Form neuer, ungeahnter Denkstrukturen in den ignoranten Bereich zwischen Augenbraue und Scheitel.

  2. Es ist ja nicht nur hier, wo man das möchte….auch der Green Deal wird erhebliche Preiserhöhungen zur Folge haben…wahrscheinlich kommt die Inflation dann Schlussendlich aus dieser Ecke, dem Rückverlagern von Produktionen an teurere Standorte + fie Zusatzkosten die die Europäer für den Green Deal bezahlen müssen….eventuell merken unsere Eliten dann mal noch das wir Europäer am Schluss zu wenige sind, und wir die gleiche Luft und das gleiche Wasser wie die Inder und Chinesen benutzen….

    Hauptsache der Mittelstand wird Enteignet….für Sachen die NICHTs bringen ausser Selbstprofilierung….der Soziale Frieden wird sowieso zerbrechen…er ist ja schon am zerbrechen…die Abgehängten Wutbürger werden sich mit dem Enteigneten Mittelstand solidalisieren….und dann siehts pretty Shitty aus für die restlichen 10%….Leider wird das für alle ungemütlich

  3. Zu den Vor-und Nachteilen könnte man sicher noch etwas hinzufügen.
    Was ich normalerweise ausatme,selbst wenn ich nicht infiziert bin,ist verbrauchter Sauerstoff (ausgeatmet Müll.den sich unser Körper entledigt einschließlich CO2)
    Diesen „Müll“ ziehe ich mir dann wieder durch die Nase ins Gehirn).
    Eine weitere traurige Anmerkung zu unseren hiesigen Lieferanten: Die Bundesregierung
    läßt die Rechnungen über Monate lang ungezahlt liegen (sie läßt „prüfen“) was
    sicherlich zur Folge hat,daß einige dieser Betriebe vorzeitig pleite gehen.
    Nicht gerade eine Empfehlung zum Aufbau von „deutschen Kapazitäten“

    1. @franko33, Sauerstoff bleibt Sauerstoff und unterliegt keinem Mindesthaltbarkeitsdatum. Der verdirbt nicht. Vermutlich meinten Sie damit Atemluft. Derzeit liegen noch keine umfassenden Studien und validen Ergebnisse vor, welcher Giftmüll im Stoffwechsel der Spezies Wut-, Protest- und Bin-gegen-alles-Bürger produziert und über den Masken-Atem direkt wieder in die ohnehin bedenklich toxische Birne gezogen wird. Hier kann man nur mutmaßen, sind es Wut, Hass, Intoleranz, Frustration, Neid oder Mißgunst?

      Die Zusammensetzung der Ausatemluft bei Normalbürgern ist hingegen sehr wohl bekannt: Sie enthält unverändert zur eingeatmeten Luft 78% Stickstoff, etwa 17% (statt 21%) Sauerstoff und ca. 4% (statt 0,04%) CO2. Dazu noch unverändert ein paar Edelgase. Und zusätzliche Wassertröpfchen, in denen evtl. Viren transportiert werden könnten.

      Eng anliegende Stoffmasken sind bekanntermaßen nicht in der Lage, Gase zu blockieren. Es sind ja keine luftdichten Plastikhüllen oder Gasmasken. Das einzige, was sie etwas zurückhalten und in der Ausbreitungsgeschwindigkeit bremsen, sind also die Wassertröpfchen mit den – ohnehin im Körper befindlichen – Viren. Und siehe da: Ist nicht genau das der Grund, Sinn und Zweck dieser Masken zum Schutz anderer?

      Zu den Vor- und Nachteilen könnte man sicher noch hinzufügen: Saufen, Brüllen und Schreien in der Öffentlichkeit wird durch die elenden Masken zusehends erschwert bzw. überhört. Für die Allermeisten mag das angenehm und wünschenswert sein, eine kleine Minderheit sieht darin ihr Recht auf Meinungsfreiheit gefährdet.

      1. Ihre Kommentar beinhaltet einige Hypothesen die ich so nicht nachvollziehen kann. Warum können sich dann Menschen mit Lungen unter Funktion vom Maskentragen befreien lassen? Wenn Gase wirklich ungehindert durchkönnen dann kommen auch die Aerosole durch die ja angeblich auch zu Covid Erkrankungen führen können?

        1. Stickstoff: 2 Atome
          Sauerstoff: 2 Atome
          Kohlenstoffdioxid: 3 Atome
          Aerosol: Kein Gas, vergleichsweise ein Blauwal zu einem Floh-Ei

        2. @Tino Gruchmann, ich erlaube mir eine Einmischung in die Diskussion:

          Lungenunterfunktion bzw. Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD):
          Die Lunge eines gesunden Menschens benötigt normalerweise im „Normalbetrieb“ unter 10% der Luftmenge, die sie bei hoher Belastung verarbeiten kann. Bei chronisch kranken Menschen läuft sie bereits im Ruhezustand im kritischen oberen Bereich. Sämtliche Reserven sind bereits im normalen Dauerzustand erschöpft. Minimale Beanspruchungen wie Spaziergänge, Treppensteigen, Gartenarbeit oder Einkaufstüten tragen führen zu Symptomen wie Atemnot, Husten, Auswurf und Erschöpfung.

          Stoffmasken blockieren natürlich nicht die Diffusion von Gasen, verlangsamen aber natürlich den Atemluft-Austausch in normalerweise völlig vernachlässigbarem Ausmaß. Ein durchschnittlich gesunder Mensch hat damit keinerlei Probleme, selbst wenn er Raucher ist. Bei den unteren und oberen Extremen, also bei COPD-Erkrankten unten oder Hochleistungssportlern im oberen Extrembereich (wie Langstreckenläufern) treten selbstverständlich negative Auswirkungen in Kraft. Wie immer an der Extremen.

          Deshalb gibt es eine Befreiung von der Maskenpflicht für COPD-Patienten und ohnehin seit jeher keine Maskenpflicht für Iron-Men im Training in der freien Natur.

          Aerosole (zu Definition und Größe siehe Wikipedia o. ä.)
          Viren nutzen die Wassertröpfchen der Ausatemluft als Vehikel. Wassertröpfchen sind relativ schwer, weil verhältinsmäßig zu Gasen riesengroß, und fallen schnell zu Boden oder bleiben in der Maske oder Armbeuge (die wir alle und Sie sicher ebenfalls als Schutz nutzen) hängen. Erst mit zunehmender Energie (stark vereinfacht gesagt: Viel Lautstärke, Auspressdruck, Beschleunigung, Temperatur, Zeit und wenig bis keinem Widerstand von einer Maske) bilden sich aus Tröpfchen im zeitlich-räumlichen Verlauf neue, potenziell virulente Aerosole.

          Nachvollziehbar oder nicht, betrachten Sie einfach die Fakten.
          Keine Maske, keine Infizierten, alles unter Kontrolle, volle Freiheit in USA…
          Etwas Maske, etwas Skepsis in DE, alles Panikmache…

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