Wer hätte das noch im Januar geglaubt? 29 % plus für das erste Quartal für den chinesischen Index CSI 300 und damit die beste Performance der großen Börsen weltweit. Wie konnte es dazu kommen?
Als Initialzündung fungierte natürlich der Mix aus Steuersenkungen, Investitionsprogrammen und Kreditausweitung der chinesischen Regierung. Dazu gesellte sich der Stopp der US-Zinssenkungen, die Hoffnung auf eine verträgliche Lösung im Handelsstreit und starke Zuflüsse ausländischen Kapitals. Dazu in den letzten Tagen ein erster Swing in den Konjunkturaussichten.
Die neue Gewichtung Chinas in den Emerging Markets
Der Indexanbieter MSCI hatte vor Kurzem bekanntgegeben, die bisherige Quote Chinas von 0,7 Prozent schrittweise bis November auf 3,3 Prozent zu steigern.
Vergangenen Freitag stiegen die Kurse chinesischer Festlandsaktien um knapp vier Prozent nach oben. Laut Angaben der Agentur Bloomberg investierten Ausländer rund 1,7 Milliarden Dollar, so viel wie zuletzt vor knapp vier Monaten.
Indexfonds, die auf Börsenbarometer aus den Emerging Markets ausgerichtet sind, müssen wegen der Höherstufung zwangsläufig zukaufen. Man spricht deshalb von Zuflüssen von 60 bis 80 Mrd.$ noch in diesem Jahr.
Es lauern dennoch Gefahren am chinesischen Aktienmarkt
Dabei ist nicht nur die riesige Schuldenblase bei den Unternehmen (>160% zum BIP) zu nennen, auch der chinesische einheimische Investor stellt ein gewisses Risiko dar. Diese Anleger machen ca. 80 Prozent des Handels bei den Inlandstiteln aus, sind sehr wettfreudig, aber auch stimmungsgetrieben und sorgen für hohe Ausschläge an den Börsen.
Fazit
Auch für Investments an Chinas Börsen gilt, mit zunehmender Rendite steigt das Risiko. Und die chinesische Führung muss erst noch beweisen, ob ihr ein „Soft Landing“ der über Jahre überhitzten Konjunktur gelingt.
By Carlos Adampol Galindo from DF, México – Tarde en Shanghai — at The Bund 外滩., CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=45070909
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