Die Schuldenlage der USA spitzt sich dramatisch zu – Experten wie Ray Dalio schlagen Alarm. Die Schuldenlast sorgt nicht nur für höhere Zinsen und einen geschwächten Dollar, sondern bedroht auch das über Jahrzehnte aufgebaute Vertrauen in die USA. Eine mögliche Lösung des Problems wäre die Rückkehr zum Quantitative Easing, allerdings sind der US-Notenbank Fed die Hände gebunden. Warum die Schulden-Bombe nicht nur wirtschaftliche, sondern auch geopolitische Folgen haben könnte, darüber sprechen die Analysten von Bravos Research in ihrem neuen Video.
USA: Risiken durch steigende Schulden
Der US-Investor und Hedgefonds-Manager Ray Dalio hat kürzlich eindringlich vor den wirtschaftlichen Risiken gewarnt, die durch die steigenden Schulden der USA entstehen. Dalio zufolge befinden sich die Vereinigten Staaten in einer klassischen Schulden-Spirale: Die staatlichen Ausgaben übersteigen dauerhaft die Einnahmen, wodurch das Defizit ständig wächst. Um dieses Defizit zu decken, muss der Staat immer mehr Geld aufnehmen, was langfristig zu einem Vertrauensverlust in den Dollar und die US-Anleihen führen kann. Dalio betont, dass dieses Ungleichgewicht zwischen Ausgaben und Einnahmen letztlich zu wirtschaftlicher Instabilität und sozialen Spannungen führen werde, wenn keine strukturellen Reformen erfolgen.
Das beigefügte Video von Bravos Research mit dem Titel „There’s No Way Out…“ (Es gibt keinen Ausweg …) analysiert eindringlich die aktuelle Schuldenkrise der USA und zeigt auf, warum die Situation zunehmend ausweglos erscheint. Seit die USA von Moody’s ihre Bonität herabgestuft bekommen haben, signalisieren Anleihen und Finanzmärkte einen Alarmzustand – ein Hinweis auf die Schwere der Schuldenproblematik in den USA.
Ein weiterer Treiber der Schuldenexplosion könnte das von Donald Trump geplante Steuerpaket, die sogenannte „Big, beautiful bill“, werden. Dieses massive Steuerreformpaket könnte zwar kurzfristig für wirtschaftliche Impulse sorgen, würde das Haushaltsdefizit und damit die Schulden der USA jedoch langfristig weiter in die Höhe treiben.
US-Schuldenlast ist nicht mehr tragbar
Das Video argumentiert im Kern: Die Schulden der USA sind enorm hoch und nicht mehr tragbar. Die Staatsverschuldung hat mittlerweile historische Ausmaße erreicht. Kreditgeber verlangen höhere Renditen, Anleihenkurse fallen – ein deutliches Indiz dafür, dass das Vertrauen in die USA und ihre Fähigkeit, die Schulden zu bedienen, schwindet. Die USA befinden sich in einer Zwickmühle: Einerseits müssen weiterhin Anleihen emittiert werden, wodurch weitere Schulden entstehen, andererseits führen steigende Zinsen zu höheren Zinslasten, wodurch die US-Schulden noch weiter anwachsen.
Laut Bravos Research versucht die US-Regierung zunehmend, die Schuldenlast durch politische Manöver und Folgemaßnahmen wie Zinspolitik oder Ausgabendrosselung zu verschleiern, anstatt sie tatsächlich zu reduzieren. Doch solche kosmetischen Eingriffe lösen das Problem nicht: Die USA stehen finanziell am Abgrund, weil ihre Schuldenlast nicht schrumpft, sondern weiter wächst. Die Märkte spüren das – und reagieren entsprechend. Der sinkende Dollar und die fliehenden Kapitalströme sind klare Signale, dass die US-Schulden das wirtschaftliche System zunehmend belasten.
Eine Lösung – zumindest kurzfristig – könnte das „Quantitative Easing“ durch die US-Notenbank sein. Allerdings sind der Fed aktuell weitgehend die Hände gebunden, wenn es um eine Rückkehr zu diesem Programm geht. Aufgrund der anhaltend hohen Inflation wäre eine erneute Ausweitung der Geldmenge äußerst riskant, da sie das Vertrauen in den Dollar weiter untergraben und die Preissteigerungen erneut befeuern könnte. Die Notenbank sitzt somit in der Zwickmühle: Sie kann die Wirtschaft nicht stimulieren, ohne gleichzeitig die Schulden- und Inflationsproblematik der USA zu verschärfen.
Politische Instabilität
Ein weiterer zentraler Punkt ist die Bedeutung der Schuldenkrise als Signal für eine mögliche politische Instabilität in den USA. Wenn selbst konservative Investoren beginnen, US-Staatsanleihen infrage zu stellen, bedeutet das, dass das Vertrauen in die Kreditwürdigkeit der USA angekratzt ist. Die USA können nicht unbegrenzt neue Schulden aufnehmen, ohne ihr Standing zu gefährden.
Am Ende bleibt der Titel treffend: Für die USA scheint es keinen Ausweg mehr zu geben. Ohne strukturelle Reformen im Umgang mit Schulden und ohne glaubwürdige Strategien zur Haushaltskonsolidierung droht den USA eine Abwärtsspirale, die das globale Finanzsystem erschüttern könnte. Die Schuldenlast sorgt nicht nur für höhere Zinsen und einen geschwächten Dollar, sondern bedroht auch das über Jahrzehnte aufgebaute Vertrauen in die USA.
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Nun ja, ich denke mal wir haben in Deutschland bald auch amerikanische Verhältnisse, wenn wir es nicht schaffen unseren Haushalt zu konsolidieren und die notwendigen Reformen in den Bereichen Rente/Pension, Steuern, Gesundheutspolitik u.v.a. nicht weiter verschleppen und nicht nur an den Symptomen etwas herumspielen
Hinsichtlich der angefeuerten Spaltung der Gesellschaft durch Populismus, wodurch in den nötigen Bereichen Reformen fehlen, würde ich Ihnen vielleicht noch zustimmen. Aber das liegt dann nicht an einem zu hohen Schulden stand. Deutschland hat ja im Verhältnis zu anderen Wirtschaftlich relevanten Ländern (G7/G20) einen lächerlich niedrigen Schuldenstand. Wir sind da quasi eher das andere Ende. Wirtschaftlich läuft nichts, weil zu wenig Konsum und leere Auftragsbücher. Daher müssten eigentlich Ausgaben her. Sehen die Rating Agenturen ja ähnlich. Sonst hätten die ja auch nicht gedroht unsere Bonität runter zu setzen, wenn wir nicht über z.B. Schulden Wachstumsimpulse setzen. Mann muss halt aufpassen, dass die Schuldenlasst nicht im Haushalt ein zu großer Posten wird. Aber ohne Schulden gibt es halt aber auch weniger Wachstum. Dass muss sich halt die Wage halten. Und Deutschland hat es untertrieben und die USA übertrieben. Wobei das auch weiter gut gegangen wäre, wenn Trump nicht mit seiner Zoll Politik die Verunsicherung herbei geführt hätte. Da ist dann das Problem, wenn man versucht mit Populismus Realpolitik zu machen und diese dann eben auf die Realität trifft. Obwohl es Ihm innenpolitisch wahrscheinlich sogar hilft, weil das spaltet und das will er ja. Das dieses Schulden finanzierte Gesetz Impulse setzen soll/kann seh ich aber auch nicht. Es entlast halt vorallem die Reichen und das ist werder wirtschaftlich noch gesellschaftlich sinnvoll, es sei denn man ist noch so naiv und glaubt an den triple down Effekt ^^ Im Gegensatz zu einem Trump, der das Gesetz ja scheinbar durch peitscht, sind wir davon ja aber in Deutschland noch etwas von entfernt. AFD, CDU und FDP haben ja im Wahlkampf ähnliche versprechen, zu Entlastung der Oberschicht gemacht und die CDU hat nach der Wahl sehr schnell gemerkt, dass das nicht finanzierbar ist. Es sei denn, man geht davon aus, dass das Wahlkampf Strategie war und die von Anfang an wussten, dass das nicht finanzierbar ist, who knows?
Schulden sind maximal neutral zu sehen, wenn sie für Investitionen aufgenommen werden. Wer Investitionen aus Ersparnissen tätigt, steht aber immer besser da.
Zudem: schuldenfinanzierte Ausgaben des Staates haben das Merkmal, zu einem sinnlosen Strohfeuer zu werden. Das ist nur logisch, wenn jemand fremdes Geld für fremde Zecke ausgibt, fehlt die Mikrosteuerung.
Der Mittelstand muss steuerlich entlastet werden. Die Staatquoten sind überall zu hoch. So haben wir kaum qualitatives Wachstum, sondern allenfalls quantitatives.
Die Oberschicht wird nur en passant mitentlastet, was immerhin die Glaubwürdigkeit des Rechtsstaates stärkt und die Abwanderungstendenz mildert. Sozialisten sollten sich klar machen, dass selbst eine Totalenteignung der Oberschicht nicht genügen würde, um unsere laxe Haushaltspraxis über viel mehr als ein Jahr zu verschleppen. Sinnvolle linke Forderungen sind z.B.: mehr Lohn für notwendige Arbeit, weniger Bullshit-Beschäftigung. Bessere Gesundheitsvorsorge und weniger unqualifizierte Zuwanderung.
Die Verschuldung Deutschlands sieht teilweise deswegen besser aus, weil wir eine andere buchhalterische Sichtweise praktizieren: unsere Rentenverpflichtungen betrachten wir z.B. als nicht existent, weil es sich nicht um verbriefte Schulden handelt. Somit stehen sie nicht in den Büchern, müssen aber trotzdem gezahlt werden. Das ist eine sehr ungesunde Sichtweise, schon weil sich mit Eintritt der geburtenstarken Jahrgänge die Zahlen plötzlich „unerwartet“ schlechter darstellen werden.
Außerdem muss die Investition wenigstens ein Jahr länger halten als die Tilgung der Schulden andauert. Denn sonst schaukelt es sich notwendigerweise auf. Dann zahlt man noch für Dinge die schon wieder kaputt sind und braucht direkt den nächsten Kredit für die selbe Sache. Das ist dann kreditfinanziertes mieten und nicht mehr investieren.
…Nach Berechnungen der Stiftung Marktwirtschaft und des Forschungszentrums Generationenverträge der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg lag die implizite Staatsverschuldung im Sommer 2022 bei 330,2 Prozent des BIP. Die verdeckten Schulden der Bundesrepublik sind somit mehr als fünfmal so hoch als offiziell ausgewiesen.15.05.2024…
Durch die Ausplünderung der deutschen Sozialsysteme werden seit Jahrzehnten Kosten auf den Beitragszahler abgewälzt, die eigentlich aus Steuermitteln bezahlt werden müssten.
Das Ergebnis ist, dass Leistungen gekürzt werden müssen und Beiträge erhöht werden müssen.
Dazu kommen noch die Billionen an künftigen Zahlungsverpflichtungen, für die keine Rücklagen gebildet wurden. Das Geld wird lieber in die Welt geblasen.
Ich bin ja mal gespannt, wie lange das die Deutschen noch mitmachen werden.
Oder genauer gesagt: Die Deutschen, die dafür arbeiten müssen.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut