Allgemein

Die tatsächliche Arbeitslosigkeit in Deutschland: Wer es will, kann sie sehen!

Daher möchten wir an dieser Stelle erneut daran erinnern: Wer die tatsächliche Arbeitslosigkeit in Deutschland sehen will, der muss nur genauer hingucken. Die Bundesagentur für Arbeit präsentiert diese exakten Zahlen sogar. Nur eben nicht in ihrer...

FMW-Redaktion

Es ist wie mit vielen anderen Dingen auch. Wer nur die Tagesschau guckt, sieht eben nur das, was dort präsentiert wird. Die monatlich vermeldete Arbeitslosenquote ist da mit das beste Beispiel. Verkündet wird in den Leitmedien stets das, was die Bundesagentur für Arbeit in ihrer Headline-Meldung präsentiert. Denn es muss ja kurz, schnell und einfach sein. Wir geben nicht auf, und beackern dieses Themenfeld auch in Zukunft weiter.

Daher möchten wir an dieser Stelle erneut daran erinnern: Wer die tatsächliche Arbeitslosigkeit in Deutschland sehen will, der muss nur genauer hingucken. Die Bundesagentur für Arbeit präsentiert diese exakten Zahlen sogar. Nur eben nicht in ihrer Headline, auch nicht am Anfang ihres Monatsberichts, sondern eben auf Seite 74 von 87. Die dort zu sehende Grafik drucken wir hier ab. Dort werden neben der offiziellen Arbeitslosenzahl von 2,76 Millionen Menschen im Februar auch Detaildaten zur sogenannten „Unterbeschäftigung“ gezeigt. Wie die Agentur es nennt, sind dies Personengruppen, die zum Beispiel „im weiteren Sinne arbeitslos“ sind oder „im engeren Sinne“ oder „nahe am Arbeitslosenstatus“. Dabei haben diese Personengruppen letztlich eines gemein. Sie sind alle arbeitslos, sie haben alle keine Arbeit!

Die Bundesagentur für Arbeit zeigt sogar in ihrer offiziellen Definition von „Arbeitslosigkeit“, dass damit nicht Menschen gemeint sind, die arbeitslos sind. Nein, unter diesen Begriff fallen alle arbeitslosen Menschen, die dem „Arbeitsmarkt unmittelbar zur Verfügung stehen müssen“. So einfach geht das. Wer eben in einer sogenannten „Weiterbildungsmaßnahme“ abgelegt wird, gerade mal ein paar Tage krank ist oder älter als 58 Jahre usw, steht laut Bundesagentur und Bundeasbeitsministerium dem Arbeitsmarkt eben nicht mehr unmittelbar zur Verfügung!

82.675 kranke Menschen, die rausgerechnet werden, firmieren hier als „kurzfristig arbeitsunfähig“. Sie sind arbeitslos, aber weil sie gerade krank sind, sind sie eben laut Statistik nicht mehr „arbeitslos“. Die sensationellen Maßnahmen (den Wald fegen, Papierschwalben bauen) werden hier bezeichnet mit Begriffen wie „Berufliche Weiterbildung inkl. Förderung behinderter Menschen“, „Arbeitsgelegenheiten“ oder „Fremdförderung“. Alleine damit verschwinden mehr als 460.000 Menschen aus der Arbeitslosenstatistik. Wenn es Sie interessiert: Hier die Grafik als Beleg! Die Rechnung von oben nach unten mit dem Resultat ist einfach nachvollziehbar. 3,7 statt offiziell 2,7 Millionen Arbeitslose, so sieht es aus! Tja, wer es sehen will, kann es sehen!

Die amtierende Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) war bis 1999 noch Vorsitzende der Jusos, also der Jugendorganisation der Sozialdemokraten. Was hätte sie damals wohl zu so einem Vorgehen gesagt, zum Wegzaubern von gut 1 Millionen Arbeitslosen? Skandal, Skandal, Skandal!? Sie ist ja heute lediglich „oberste Dienstherrin“ der Bundesagentur für Arbeit und damit direkt verantwortlich für diese „statistische Bereinigung“.


Grafik: Bundesagentur für Arbeit.
Zum Vergrößern bitte die Grafik anklicken.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

8 Kommentare

  1. Gut, dass ihr an dem Thema dran bleibt. Steter Tropfen höhlt den Stein.
    Das die offiziellen Zahlen nicht stimmen können, zeigt auch der Vergleich mit der Zahl der Leistungsbezieher, http://www.o-ton-arbeitsmarkt.de/o-ton-news/699-millionen-menschen-leben-von-arbeitslosengeld-oder-hartz-iv-leistungen

    Und was ist mit den zahllosen (Schein-)Selbständigen, die mehr schlecht als recht leben? Oder den Leiharbeitern und den in einer Teilzeitbeschäftigung fest steckenden Leuten, die gerne Vollzeit arbeiten würden? Generell mit der Verschlechterung der Arbeitssituation (Überlastung, schlechtere Bezahlung)?

  2. Top, danke für die Recherchearbeit. Bemerkenswert ist dass so gut wie kein anderes Medium diese Zahlen publiziert. Alle MSM drucken nur die „schönen“ Zahlen.

      1. Hallo tm,

        zu dem Artikel hatten wir kurz danach auch einen Kommentar geschrieben, dass wir uns freuen, dass auch endlich mal das Thema von anderer Seite aufgegriffen wird. Aber dies ist ein Extra-Artikel von SPON. Warten Sie bitte mal auf den nächsten 1. des Monats, dann werden die Kollegen sicherlich wieder die drei Standard-Sätze von der Bundesagentur abdrucken. Das soll keine Böswilligkeit gegenüber den Kollegen von SPON sein, aber so wird es leider kommen. Auch bei Tagesschau und Co läuft monatlich das selbe ab!

  3. Reichsdeutscher sagt

    schön und nicht gut und was ist mit den nicht genannten Harzern von ca. 7 Millionen Harzern , Kranken , Wirtschaftskriminellen Invasoren sollen diese 3,7 Millionen an Arbeitslosen schon alles sein . Nein es sind mit Sicherheit 12- 15 Millionen alles andere ist gelogen
    BBBBBBBBAAASSSSTTTTTA !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  4. Sehr gute Arbeit!!
    Weiter so.

  5. gibt nur einen begriff, „täuschland“ !!! mit immer mehr willig und prfide fremdgesteuerten…(dumm)schlandlemmingen. schrecklich was sich hier in dieser „kolonie“ immer mehr bahn bricht…zum brechen.
    aber keine sorge, die bereicherung die diesem kranken land verordnet wird, wird sich brutal bahn brec…. und wieder dieses wort. naja. weiter so ihr länger hier lebenden ;-)

  6. Die Arbeitslosenquote liegt wohl eher bei über 90%. Denn die meisten Menschen arbeiten nicht, sondern sind lediglich „beschäftigt“. Mit Dingen die die Welt nicht braucht.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage