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Die Top-Empfehlungen von Goldman Sachs – habt ihr schon die Gegenposition?

Wer extrem höflich ist, würde sagen: die Trade-Empfehlungen von Goldman Sachs in den letzten Jahren sind nicht so furchtbar gut gelaufen. Wer ehrlich ist, würde sagen: sie sind furchtbar gelaufen. Aber die Goldmänner geben nicht auf und veröffentlichen auch in diesem Jahr ihre Empfehlungen für das kommende Jahr..

FMW-Redaktion

Wer extrem höflich ist, würde sagen: die Trade-Empfehlungen von Goldman Sachs in den letzten Jahren sind nicht so furchtbar gut gelaufen. Wer ehrlich ist, würde sagen: sie sind furchtbar gelaufen. Der Grund: Goldman Sachs hatte die wirkliche Bereitschaft der Fed überschätzt, die Zinsen anzuheben.

Aber die Goldmänner geben nicht auf und veröffentlichen auch in diesem Jahr ihre Empfehlungen für das kommende Jahr. Es sind sieben Emfehlungen, von denen Goldman sagt: „(they) represent some of the highest conviction market expressions of the economic outlook”.

Der ideale Kontraindikator? Goldman wettet vor allem auf die Emerging Markets – und gegen US-Anleihen, um es auf den Punkt zu bringen! Die Goldmänner erwarten weiter globales Wachstum bei geringen Rezessionsrisiken, trotzdem man davon ausgeht, dass die Fed bis Ende des Jahrs 2018 die Leitzinsen auf 3% angehoben haben wird.

Daher empfiehlt Goldman, die 10-jährige US-Anleihe zu shorten (bei steigenden Zinsen steigen auch die Renditeforderungen der Investoren für Staatsanleihen). Ebenso empfiehlt die Investmentbank, amerikanische Junk Bonds zu shorten (man erwartet also steigende Risikoprämien für diese minderbonitären Anleihen).

Keine Short-Empfehlung gibt es für den US-Aktienmarkt – aber man sieht Rückschlagrisiken wegen den hohen Bewertungen einerseits, und wegen der Gefahr stärker steigender Löhne andererseits, die die Profitmarge der US-Unternehmen unter Druck bringen dürften:


“Even if growth remains strong in the coming year, markets are still susceptible to temporary drawdowns, especially given the high level of valuations”.

Anders dagegen die Emerging Markets: eine Form, auf deren Anstieg zu wetten sei eine Long-Position im MSCI World Index, der in 2018 15% steigen werde. Der Kreditzyklus in den Emerging Markets sei „jünger und freundlicher“ (ganz anders als in den USA, wo er „aging“ sei) – daher gehe man long in dollarbasierten Indizes wie dem EMBI Global Index, der Unternehmensanleihen aus den Emerging Markets umfaßt.

Positiv sieht Goldman die Währungen Indiens, Indoniesiens und Südkoreas, negativ dagegen den Yen und den Singapur Dollar.

Und der US-Dollar? Steigt laut Goldman auf 120 zum Yen, aber der Euro werde zum Dollar auf 1,20 steigen, daher sei ein Long-Trade im Euro-Yen besonders aussichtsreich (Ziel: 140). Insgesamt erwarten die Goldmänner ein starkes Anziehen der Inflation in der Eurozone, weswegen man Long-Positionen in 5-year 5-year forwards eingehen will (also auf steigende Inflationserwartungen spekuliert, die über die forwards handelbar sind).

Na, wir werden sehen. Wer die Performance der Goldman-Empfehlungen in letzter Zeit sich ansieht, den könnte es jedenfalls in den Fingern jucken, die genaue Gegenpostion einzugehen!


Der Hauptsitz von Goldman Sachs in New York
Foto: Quantumquark – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=10966435



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1 Kommentar

  1. Prognosen von Großbanken der couleur Goldman sucks sind immer der beste Kontraindikator den man sich wünschen kann.
    Seit 1913 ( Gründung der FED ) hat der Dollar um 98,6 % abgewertet. Das wird sich nicht ändern. Allerdings hat er längst über 100 % Verlust zu Buche stehen, rechent man die Negativzinsen ein. Das aber tut natürlich keine Bank. Müsste sie doch sonst den Kunden Edelmetalle empfehlen. Oder Schweinehälften und Hühnerschenkel.
    Alles miese trades für Banken.

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