Anleihen
Die Wiederauferstehung der Inflation – und die große Wette gegen Deutschland
Von Markus Fugmann
Es hat sich etwas Gravierendes geändert an den Finanzmärkten: seit einigen Tagen steigt die Befürchtung, dass die Inflation doch deutlich schneller anziehen wird als zuvor angenommen. Die letzen Daten zeigen alle klar in einer Richtung: die Inflation steigt!
So stieg gestern die Geldmenge M3 mit +4,6% deutlich stärker als erwartet (+4,3%) – und der Anstieg setzt sich Monat für Monat seit März letzten Jahres ungebrochen fort:
Auch die Verbraucherpreise in Deutschland zeigen klar nach oben:
In der Eurozone ist nun die Inflationserwartung (eine wichtige Größe für die EZB) wieder im positiven Terrain:
Eine wichtige Voraussetzung für das Anziehen der Inflation ist die private Kreditvergabe, die sich ebenfalls deutlich erholt:
Es sind diese Zahlen, die zu einer Drehung am Anleihemarkt geführt haben – und der Anleihemarkt ist für das Finanzsystem ungleich wichtiger als der Aktienmarkt. Wenn die Investoren das Anziehen der Inflation erwarten, machen wie derzeit Negativrenditen für deutsche Staatsanleihen mit einer Laufzeit bis zu acht Jahre nicht wirklich Sinn. Die deutsche 10-jährige Bundesanleihe, die Benchmark für die Eurozone insgesamt, kommt so seit einigen Tagen schwer unter Druck:
Fällt der Kurs der Bundesanleihe, steigt umgekehrt die Rendite- und was wir in den letzen Tagen hier gesehen haben, gleicht einem Erdbeben am Anleihmarkt!
Diese Erdbeben ist auch mitausgelöst durch prominente Anleihe-Gurus in den USA. Zunächst Bill Gross, der in einer Twitter-Nachricht vom „short of a lifetime“ sprach und damit den Stein wohl ins Rollen brachte. Fast noch wichtiger aber sind die Aussagen von Jeff Gundlach von DoubleLine Capital. Er schlägt seit Jahren konstant in seiner Performance mehr als 90% aller anderen Anleihinvestoren in den USA und gilt als der geniale Kopf des Anleihemarktes schlechthin. Gundlach dachte in einem Bloomberg-Interview, das für weltweite Aufmerksamkeit sorgte, über einen „100-fach gehebelten short“ auf die zweijährige deutsche Staatsanleihe nach, die derzeit bei -0,2% rentiert und damit gerade noch im Rahmen des QE der EZB gekauft werden kann (die Begrenzung der EZB für Anleihkäufe im Rahmen des QE liegt beim Einlagezins in der Eurozone, also bei -0,2%). Das sei ein Chance-Risiko-Verhältnis, das bestechend sei.
Es sieht also so aus, dass die Kombination aus steigender Inflationserwartung und Aussagen der amerikanischen Anleihe-Gurus zu einem Paradigmenwechsel geführt haben, dessen Konsequenzen bislang noch nicht absehbar sind! Denn wenn die hoch verschuldete Eurozone eines nicht gebrauchen kann, dann sind es steigende Zinsen für Schulden!
Anleihen
Goldpreis vs Anleiherenditen: Eindeutiger Langfristvergleich

Der Goldpreis wird von vielen Faktoren beeinflusst. Da wäre zum Beispiel der US-Dollar, und natürlich das allgemeine Risk On/Risk Off-Szenario. Sind die Anleger bereit aufgrund diverser Faktoren mehr Risiko einzugehen, verkaufen sie Gold und kaufen Aktien, und umgekehrt. Je mehr die Notenbanken Geld drucken und je mehr die Staaten sich verschulden, desto wichtiger erscheint vielen Anlegern auf lange Sicht auch Gold als sicherer Fluchthafen vor Inflation, und der Goldpreis steigt.
Aber vor allem werden auch die Anleiherenditen als wichtiger Beeinflussungsfaktor für den Goldpreis herangezogen. Je mehr Rendite man für Staatsanleihen erhält, desto weniger attraktiv ist das zinslose Gold bei Anlegern. Schauen wir daher mal auf den folgenden Chart, ob man langfristig eine echte Verbindung zwischen Gold und Anleiherenditen erkennen kann. Hier sehen wir seit Anfang 2016 in blau den steigenden Goldpreis, der seitdem 69 Prozent zulegen konnte. Die in orange verlaufende Anleiherendite (für zehnjährige US-Staatsanleihen) ist seitdem um 46 Prozent gesunken (langfristig gesunkenes Zinsniveau). Man sieht eine klare negative Korrelation. Je tiefer die Anleiherenditen, desto besser für den Goldpreis. Das jüngste Ansteigen in der Rendite hat dem Goldpreis einige Schwierigkeiten bereitet, und seinen weiteren Anstieg erst einmal ausgebremst.
Anleihen
Andre Stagge: Steigende US-Rendite, US-Wahl, Aktienmarkt – sein aktuelles Trading

Der Experte Andre Stagge spekuliert aktuell auf die steigende Rendite für US-Staatsanleihen, und hat daher den Future für Staatsanleihen geshortet (Renditen und Kurse bewegen sich logischerweise immer exakt gegenläufig). Im folgenden brandaktuellen Video erklärt er die derzeitigen Zusammenhänge am Kapitalmarkt. Als da wäre die heutige Wichtigkeit der US-Wahl in Georgia und deren Folgewirkungen auf die US-Politik und die Kapitalmärkte. Auch geht es darum, dass steigende Aktienmärkte und steigende Anleiherenditen dauerhaft nicht parallel existieren können. Denn es ist, wie es ist. Deutlich höhere Renditen machen Anleihen attraktiver und sorgen eigentlich für einen Geldfluss raus aus Aktien.
Anleihen
Hellmeyer, Halver, Leber und Co – optimistisch ins neues Jahr!

Wie wird das Börsenjahr 2021 laufen, und wie werden einzelne Anlageklassen wie Aktien, Gold oder Anleihen performen? Dazu äußern sich im folgenden Video Folker Hellmeyer von Solvecon Investment, Robert Halver von der Baader Bank, Frank Fischer von Shareholder Management, Thomas Romig von Assenagon, Dr. Hendrik Leber von ACATIS und Johannes Hirsch von antea. Natürlich hat jeder der hier gezeigten Personen im Detail unterschiedliche Standpunkte. Aber wenn man das große Bild betrachtet, dann herrscht für den Aktienmarkt doch ein recht großer Optimismus. Klar, die Coronakrise scheint mit dem Impfungen ein Ende zu finden, und Joe Biden bringt Ruhe in die Kiste, nach vier chaotischen Trump-Jahren. Aber gelten „Experten“ mit ihren Jahresaussichten nicht oft als Kontra-Indikatoren? Aber gut, bilden Sie sich Ihre eigene Meinung. Die Begründungen der Experten sind jedenfalls inhaltlich schlüssig und durchaus nachvollziehbar.
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