Europa

DIW-Konjunkturbarometer weiter im Abwärtstrend – Coronavirus vs Binnenkonsum

Das aktuellste Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) wurde heute veröffentlicht. Mit aktuell 89,2 Punkten notiert es 0,8 Punkte unter dem Stand für das 4. Quartal 2019. Die Lage kann man beim Lesen der DIW-Kommentare so zusammenfassen: Die Industrie ist weiter in einer deftigen Rezession. Der Binnenkonsum (Bau und Dienstleistungen) federt diese Rezession ab und rettet die gesamte Wirtschaftsleistung vor der Rezession, was vor allem an den höheren Gehältern und damit mehr Konsum liege. Und beim Coronavirus, da könne man die Auswirkungen noch nicht genau ermitteln. Das ist verständlich, denn so ein Ereignis hat natürlich enorm viele Variablen, und es entwickelt sich ja auch sehr schnell und dynamisch. Hier das DIW auszugsweise im Wortlaut:

Insgesamt dürfte das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2020 um einen knappen Zehntelprozentpunkt gegenüber dem vorangegangenen Vierteljahr zulegen. Hinzu kommt die Ausbreitung des Corona-Virus, die Lieferketten stören und das Ausgabeverhalten privater Akteure vielerorts vorübergehend empfindlich dämpfen könnte. „Bisher ist der Corona-Effekt aber unklar und nicht zu beziffern“, sagt DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen. „Fest steht nur: Die exportabhängige deutsche Industrie wäre bei einer anhaltenden weltweiten Ausbreitung des Virus besonders betroffen – etwa, wenn es zu Lieferengpässen bei aus China bezogenen Vorleistungsprodukten kommt.“ Zuletzt haben sich die Aussichten – etwa die Auftragseingänge oder die Produktionspläne – hierzulande aber sogar wieder etwas aufgehellt. Das laufende Auftaktquartal wird jedoch unabhängig vom Corona-Virus zum Beispiel im Maschinenbau und der Automobilbranche wohl schwächer ausfallen als bislang vermutet und die Industrie insgesamt in der Rezession verbleiben.

Das DIW-Konjunkturbarometer - weiter langsam im Abwärtstrend



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