Ist der bevorstehende Konjunkturabschwung abgeblasen, um es mal sinnbildlich auszudrücken? In den letzten Monaten deuteten die Auftragseingänge für die deutsche Industrie daraufhin, dass in den kommenden Monaten spürbar weniger produziert wird. Aber heute veröffentliche Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen ein anderes Bild.
Das Amt hatte vor einem Monat die Daten für die Auftragseingänge des Verarbeitenden Gewerbes für April veröffentlicht mit -0,1% im Jahresvergleich. Heute hat man diese Daten korrigiert, und in ein Plus von 0,8% verwandelt. Solche nachträglichen Revisionen kommen bei allen Statistiken hin und wieder vor.
Auch wurden heute die aktuellsten Daten für Mai veröffentlicht. Demnach stiegen die Auftragsbestände gegenüber Mai 2017 um satte 4,4%. Und der kurzfristige Monatsvergleich von April auf Mai legt um 2,6% zu. In der Grafik kann man es ganz rechts sehen. Der jüngste Rückfall bei den Aufträgen dreht gerade wieder nach oben. Hier weitere Details im Wortlaut:
Der preisbereinigte Auftragseingang ohne Großaufträge im Verarbeitenden Gewerbe lag im Mai 2018 saison- und kalenderbereinigt um 2,2 % höher als im Vormonat. Im Mai 2018 erhöhten sich die Aufträge aus dem Inland im Vergleich zum Vormonat um 4,3 %, die Auslandsaufträge um 1,6 %. Dabei erhöhten sich die Auftragseingänge aus der Eurozone um 6,7 %, die Auftragseingänge aus dem restlichen Ausland nahmen dagegen um 1,3 % gegenüber April 2018 ab. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern lag der Auftragseingang im Mai 2018 um 0,6 % niedriger als im Vormonat. Bei den Herstellern von Investitionsgütern gab es einen Anstieg von 4,7 %. Im Bereich der Konsumgüter stiegen die Aufträge um 4,9 %.
Die Umsätze übrigens stiegen im Mai im Monatsvergleich um 0,9%. Wie die Grafik zeigt, geht es hier weiter nach oben, ohne eine große Delle.
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