Für den Dollar läuft das Jahr 2025 bislang gar nicht gut. Seit Jahresbeginn hat der Dollarindex mehr als 8 Prozent nachgegeben und gegenüber dem Euro hat der Greenback fast 10 Prozent eingebüßt. Gründe für den Abschwung sind die Politik des US-Präsidenten Donald Trump und die steigende Schuldenlast der USA. Laut der Großbank Standard Chartered ist die Abwertung aber erst der Anfang. Sie erwartet, dass der Dollar im nächsten Jahr einen starken Kurseinbruch erleben könnte.
Standard Chartered: Dollar-Crash in 2026
Wie Bloomberg berichtet, steigt das Risiko eines „größeren“ Abschwungs des Dollars im nächsten Jahr rapide an, wenn die Politik von Präsident Donald Trump die Schuldenlast der USA weiter erhöht, die Wirtschaft aber nicht ankurbelt.
Laut einer Research-Note der Standard Chartered Bank sind die US-Staatsverschuldung und der Betrag, der Investoren außerhalb des Landes geschuldet wird, in den letzten Jahren gleichzeitig gestiegen. Wenn das Vertrauen ausländischer Investoren verloren geht, stellt dies ein Risiko für den Dollar und die Staatsanleihen dar, da diese die längerfristigen Auswirkungen der erhöhten Verschuldung besser einschätzen können.
Ein wachsendes US-Defizit verringert die inländischen Ersparnisse und erhöht gleichzeitig den Bedarf an ausländischen Ersparnissen, was sich in einem höheren Leistungsbilanzdefizit niederschlägt, schrieb Steve Englander, Leiter der globalen G10-Devisenforschung, in dem Vermerk. Die Aufrechterhaltung eines hohen Leistungsbilanzdefizits könnte in den kommenden Monaten zur Herausforderung werden, wenn die Trump-Adminstration das Wachstum nicht ankurbelt und ausländische Investoren das Vertrauen verlieren.
„Wenn die Wirtschaft oder die Finanzmärkte ins Stocken geraten, ist das Abwärtsrisiko für den US-Dollar umso höher, je größer die Anhäufung von Auslandsverbindlichkeiten ist“, so Englander.
Ausländische Gläubiger werden sich wahrscheinlich mehr Sorgen um die Tragfähigkeit ihrer Schulden machen, wenn Trumps Zölle und die Steuerpolitik das Wachstum nicht ankurbeln. „Das würde sich sehr wahrscheinlich in Form von höheren Risikoprämien zeigen, entweder in Form von höheren Kapitalmarktzinsen oder einem schwächeren Dollar“, fügte er hinzu.
Trumps Politik belasten den Dollar
Der Dollar und die Staatsanleihen haben bereits unter Trumps aggressiven Zöllen und deren chaotischer Einführung gelitten. Einige Anleger stellen deshalb die Stabilität der US-Vermögenswerte infrage. Zwar hat Trump seine Bereitschaft gezeigt, über die Handelspolitik zu verhandeln, doch richten die Anleger ihr Augenmerk derzeit auf fiskalische Fragen und die Höhe der neuen Schulden, die sich aus seinem mehrere Billionen Dollar schweren Steuergesetz ergeben würden.
Derzeit zögern ausländische Investoren, sich von den traditionellen sicheren Anlagen zu trennen, während sie abwarten, ob Trumps Politik das Wachstum ankurbelt, so die Bank. Das Steuergesetz könnte der Wirtschaft in diesem Jahr helfen, wenn es auch im Senat verabschiedet wird. Der Schub wird jedoch wahrscheinlich bis Mitte 2026 oder 2027 abklingen, was laut Englander zu Bedenken über die langfristigen Auswirkungen auf Wachstum und Schulden führt.
Die Anleger würden zögern, ihr Engagement in den Dollar weiter zu erhöhen, wenn die Handelspolitik „unberechenbar“ bleibe, so Englander. Dies könnte zu einem „ausgeprägten“ Einbruch des Dollars führen. Verbesserte Wachstumsaussichten in China und Europa würden den Verkaufsdruck weiter erhöhen.
Die Entschlossenheit von Präsident Trump, die globale Finanzordnung zu stören und neu zu strukturieren, trübt die Stimmung der Anleger gegenüber dem US-Dollar weiter ein. Sowohl die EU als auch China ergreifen die Chance, ihre Währungen für den Welthandel wichtiger zu machen.
USA auf unhaltbarem Schuldenpfad
Die Wirksamkeit einer geldpolitischen Lockerung durch die US-Notenbank Fed könnte laut Englander begrenzt sein, da die niedrigeren Zinsen für kürzer laufende Staatsanleihen möglicherweise nicht auf längere Laufzeiten ausgedehnt werden. Dies könnte passieren, wenn die Anleger den typischen Anstieg des Haushaltsdefizits während einer Rezession als Beitrag zu einem unhaltbaren Schuldenpfad ansehen.
Englander sagte, dass die USA möglicherweise nie von Zahlungsunfähigkeit bedroht sind, solange die Regierung weiterhin die Leitwährung stellt und auf Dollar lautende Schuldtitel ausgeben kann. Er fügte jedoch hinzu: „Ein tatsächlicher Zahlungsausfall könnte durch das Inflationsrisiko zu einem wesentlichen Risiko werden.“
„Wenn es die USA nicht schafft den Schuldenpfad abzuflachen, könnten die Kreditkonditionen immer schwieriger werden, da die Risikoprämien die Kosten der öffentlichen und privaten Kreditaufnahme erhöhen“, so Englander weiter. Dies würde den Dollar massiv unter Druck bringen.
FMW/Bloomberg
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Moin, moin,
so weit so gut. Aber m.E. sind nicht nur die USA auf unaufhaltsamen Schuldenpfad, der Rest der (westlichen) Welt folgt. Wieso steigt Gold und Bitcoin so sehr? Suchen hier bereits einige Vorausschauende eine Sicherheit? In der BRD sollte man das Thema Schulden und Geld drucken kennen, gerade einmal ca. 100 Jahre her. Die Systematik bleibt.
Und wie bereits schon einmal in einem anderen Kontext geschrieben wird im Fall der Fälle (starker Inflation und Schuldenkrise) Geld an Bedeutung verlieren. Geld basiert auf Vertrauen. Ist das Vertrauen in eine Währung dahin, so ist das Zeug wertlos.
Warum wird in Frankfurt für die EU eine „Vermögensüberwachungsbehörde“ mit zunächst 12.000 Mitarbeitern aufgebaut? Damit man feststellen kann, wo ein Cleverer sein Geld in Sachwerte getauscht hat und wo das verwahrt ist.
Fazit: Papiergeldsysteme laufen auf ihr Ende zu, die einen früher, die anderen später. Viel Erfolg.
Es wird in so rinem Fall ein anderes Papiergeld kommen. Jedenfalls wird man nicht mit Bitcoin oder Goldunzen Semmeln kaufen.
Die Alternative wäre Jäger und Sammler Gesellschaft.
Nö,man wird weder mit Bitcoin oder Goldunzen bezahlen ,weil damit nicht die notwendige Umlaufgeschwindigkeit erreicht werden kann.
Ob man damit Sicherheiten darstellen kann,okay, das wäre möglich.
Ich bin zwar sehr gut in Edelmetalle investiert.
Aber in einer Krise nutzen Edelmetalle recht wenig.
Da helfen besser Konserven, lang lagerfähige Lebensmittel und ein großer Gemüsegarten.
Edelmetalle sind dafür da, um Vermögen in eine neue Währung zu retten.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
Wenn man das auch verteidigen kann. Ich sage immer Mobilität mit Outfoor skills ist in einer Krise das allerbeste und vor allem nicht in zu großen Ballungszentren. Also Konserven und lang lagerfähige Lebensmittel sicher. Das Gold und Silber oder das Haus mit Garten hat dann meist ein anderer. Aber das wissen wir alles erst nachher.
Richtig @Mani, dem Irrtum, in der großen Krise biete eine Fluchtburg Sicherheit, unterliegen viele Prepper.
Das Problem ist, dass sich in solchen Extremereignissen sehr schnell herumspricht, wo etwas zu holen ist und sich dann eher unangenehme Zeitgenossen auf den Weg zur Prepperburg machen.
Die Rottweiler werden bellen, viel mehr aber auch nicht.
Da hilft nur schleunigst abhauen mit möglichst leichten, tragbaren Wertsachen oder besser mit dem Bitcoincode auf dem Spickzettel oder im Kopf.