Mit den US-Wahlen kehrt die Volatilität an die Finanzmärkte zurück. Bereits in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ging es an den Aktien- und Devisenmärkten heiß her. Nach einer mehrtägigen Konsolidierung hat der US-Dollar seinen Höhenflug wieder aufgenommen. Die neue Stärke des Dollars hat wichtige Währungen wie den Yen und den Euro in der Nacht zum Mittwoch stark unter Druck gesetzt. Der Dollarindex kletterte auf den höchsten Stand seit Juli, nachdem erste Ergebnisse der US-Präsidentschaftswahlen einen Vorsprung von Donald Trump in einigen wichtigen Bundesstaaten auswiesen. Der Trump-Trade ist damit zurück.
Trump-Trade: Dollar im Höhenflug
Der Bloomberg-Dollar-Spot-Index stieg um mehr als 1 %, da die Nachfrage nach sicheren Häfen zunahm und Händler wieder auf Wetten setzten, die von einer Politik niedriger Steuern und hoher Zölle unter einer möglichen Trump-Regierung profitieren würden. Der Republikaner hatte in Georgia und North Carolina, zwei wichtigen Swing States, einen vorläufigen Vorsprung vor Vizepräsidentin Kamala Harris, während die Stimmenauszählung in anderen Staaten noch im Gange war.
Der starke Anstieg des Dollars drückte die anderen Währungen weltweit nach unten, wobei der Euro um mehr als 1% auf 1,0718 USD nachgab. Der Yen, der australische Dollar und der Schweizer Franken verloren ebenfalls mehr als 1 %, während der mexikanische Peso 2 % verlor.
„Die Stärke des Dollars, die auf die gestiegenen Wahrscheinlichkeiten für Trump bei der ersten Auszählung der Stimmen zurückzuführen ist, hat den mexikanischen Peso, den Euro und den Yen stark beeinflusst“, sagte Charu Chanana, Chefanlagestratege bei Saxo Markets in Singapur. „Die geringe Liquidität an den asiatischen Märkten zu Beginn der Wahl und die Aufregung über die ersten Ergebnisse haben die Marktbewegungen noch verstärkt, da höhere Wahrscheinlichkeiten für Trump eingepreist wurden.“

US-Wahl: Enges Rennen um die Präsidentschaft
Der knappe Wahlausgang erhöhte die Volatilität an den Märkten, da Händler versuchten, die möglichen Folgen eines Wahlsiegs von Trump abzuschätzen, dessen Pläne für Zölle und Steuersenkungen den Welthandel durcheinander bringen und möglicherweise den Inflationsdruck in den USA erhöhen würden.
Dies veranlasste Hedgefonds und andere Händler, sich darauf vorzubereiten, indem sie den größten Teil des Oktobers in so genannte Trump-Trades investierten, die den Dollar in die Höhe trieben und andere Währungen wie den mexikanischen Peso nach unten drückten.
Am 29. Oktober setzten Hedgefonds und andere spekulative Händler auf eine weitere Aufwertung des Dollars, die auch durch die Nachfrage nach sicheren Anlagen nach dem Wahlausgang angetrieben wurde. Laut Daten der Commodity Futures Trading Commission, die von Bloomberg zusammengestellt wurden, hielten diese Fonds, Vermögensverwalter und andere Spekulanten Dollar-Positionen in Höhe von rund 17,8 Milliarden USD.
Doch wenige Tage vor der Wahl haben einige Hedgefonds ihre Positionen gedreht. So setzen Hedgefonds auf einen fallenden Dollar, da sie einen Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen in Frage stellten. Offenbar haben sie diese Positionen bereits wieder eingedeckt oder aufgelöst, denn anders ist der aktuelle Squeeze im Währungspaar Euro-Dollar nicht zu erklären. Das EUR/USD-Paar stürzte innerhalb weniger Stunden nach Beginn der US-Wahlen von 1,0936 auf 1,0718 USD. Aktuell hat sich der Kurs bei 1,0778 USD eingependelt.
FMW/Bloomberg
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken