Devisen

Dollar-Wetten auf 6-Monats-Tief, Öl noch extremer, Gold abgebaut – und Silber der Liebling

Insgesamt ist die Positionierung für Rohstoffe damit so bullisch wie seit Mai 2014 nicht mehr. Man könnte also fast sagen, dass die Wetten auf steigende Rohstoffe (vor allem Öl) die Wette auf einen steigenden Dollar abgelöst hat!

FMW-Redaktion

Lange war das „Der-Dollar-wird-steigen“-Boot so voll, dass es zu kentern drohte. Aber nun gehen immer mehr von Bord, wenn man sich die neuesten CFTC-Daten ansieht: demnach sind die Dollar-bullischen Wetten auf den tiefsten Stand seit sechs Monaten gefallen! Auslöser für die Verringerung des Dollar-Camps waren vor allem die Rohstoffwährungen kanadischer, australischer Dollar und neuseeländischer Dollar (trotz der Aussagen der neuseeländischen Notenbank, dass man die Währung für zu stark halte..), aber auch die weiter zurück gefahrenen Wetten auf einen weiter fallenden Yen zum US-Dollar (mithin also der Abbau von Dollar-Yen Long-Positionen). Abgebaut wurden auch weiter Shortpositionen im Cable (Pfund-Dollar) und vor allem Long-Positionen im Dollar gegen den mexikanischen Peso.

Nicht profitieren von der geminderten Neigung zu Dollar-Käuffen konnte der Euro, der sogar wieder leicht stärker geshortet wurde zum US-Dollar, wohl aus Furcht vor politischen Turbulenzen vor den Wahlen in Holland und Frankreich. Vielmehr scheinen derzeit zwei Motive ausschlaggebend, dass die Euphorie über den Dollar verpufft, und beide haben mit der neue US-Regierung zu tun: man geht einerseits davon aus, dass die Trump-Administration einen schwächeren Dollar will, um das Wachstum anzukurbeln und gleichzeitig die Fed doch nicht so schnell die Zinsen anhebt wie sie zuletzt postuliert hat.

Und man geht zweitens davon aus, dass Trump sein Infrastruktur-Programm durchziehen kann und dafür Rohstoffe benötigt werden – daher kauft man verstärkt den australischen und den kanadischen Dollar, letzteren auch deshalb, weil das Treffen zwischen Trump und Trudeau letzte Woche „glimpflich“ verlaufen war (keine Androhung von Imporsteuern für kanadische Waren ecc.). Die Wetten auf einen steigennden kanadischen Dollar zum US-Dollar liegen nun auf dem höchsten Stand seit vier Jahren!

Im Rohstoffsektor setzt sich die immense bullische Positionierung für WTI-Öl weiter fort nach einem kleinen Rücksetzer in der Vorwoche. So wurden weitere 13.000 Long-Kontrakte auf nun 433.000 eröffnet, während 18.000 Short-Kontrakte abgebaut worden sind (auf nun 42.600 Kontrakte) – damit beträgt das Long-Short-Verhältnis mehr als 10:1!

Wieder rückläufig war dagegen die Long-Positionierung im Gold, nachdem diese in der Vorwoche deutlich angestiegen war. Nun aber der Abbau von knapp 9000 Long-Kontrakten auf 138.000 Kontrakte, während jedoch auch kanpp 1000 Short-Kontrakte auf nun 70.000 abgebaut wurden, womit das Verhältnis Long-Short knapp unter 2:1 liegt.

Anders dagegen beim Silber, das inwzischen schon Extremwerte erreicht nach dem weiteren Aufbau von knapp 6000 Long-Kontrakten auf nun 82.000, während die Short-Kontrakte leicht rückläufig waren auf nun 11.800 Kontrakte – womit also mehr als siebenmal so viele Kontrakte auf der Long-Seite stehen als auf der Short-Seite.

Insgesamt ist die Positionierung für Rohstoffe damit so bullisch wie seit Mai 2014 nicht mehr. Man könnte also fast sagen, dass die Wetten auf steigende Rohstoffe (vor allem Öl) die Wette auf einen steigenden Dollar abgelöst hat!



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