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Donald Trump feiert sich selbst wegen eines NATO-Durchbruchs von dem keiner was weiß

Die Aufregung in Brüssel ist so groß, dass nach Trumps Abreise eine Krisensitzung einberufen wurde..

Eine Kolumne aus New York von Herbert Bauernebel

Er kam, sah – und isolierte sich selbst: Der Schock und die Konsternation ist riesig nach den Krawall-Tagen von Donald Trump beim NATO-Gipfel in Brüssel. Trump hat sich endgültig komplett isoliert, so der Tenor von Beobachtern: Und das inmitten von Amerikas engsten Verbündeten.

Trump verkündete bei einer spontanen, bizarren Pressekonferenz: Die NATO-Partner hätten sich seinem Druck gebeugt und würden ihre Beitragszahlungen nun massiv erhöhen. Der US-Präsident bezifferte die angeblich von ihm durchgeboxten Zusatzeinnahmen für die NATO-Kasse mit 33 Milliarden Dollar.

Das Problem nur: Keiner der Regierungschefs der anderem Länder wollte diesen angeblichen Erfolg von Trump, der sich neuerlich als „stabiles Genie“ lobte, bestätigen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sagte ganz ruhig, dass nach wie vor die Vereinbarung aus dem Jahr 2014 gelte, wonach NATO-Mitgliedsstaaten ihre Verteidigungsausgaben auf zwei Prozent ihres Bruttonationalproduktes anheben sollen.

Hinter den Kulissen sollen die Fetzen geflogen sein, so Insider: Trump drohte, dass die USA künftig das „alleine machen“ werde, sollten die Partnerstaaten nicht mehr bezahlen, berichtet die „New York Times“. Was genau damit gemeint war, konnten auch Top-Berater des Präsidenten nicht sagen.

Trump hätte besonders die deutsche Kanzlerin Angela Merkel bei den hitzigen Verhandlungen mehrmals angefahren – und dabei gegen diplomatische Gepflogenheiten verstoßen, zitiert Reuters Augenzeugen. Er nannte sie beim Vornamen und fauchte einmal: „Angela, du musst dagegen was tun!“

Die Aufregung in Brüssel ist so groß, dass nach Trumps Abreise eine Krisensitzung einberufen wurde, so der „Business Insider“.

Unterdessen geht die immer abgehobenere „Trump-Show“ in England weiter. Auch dort hielt sich der Republikaner beim Prahlen nicht zurück: „Die mögen mich ja wirklich sehr in Großbritannien“, meinte er, während mehr als 100.000 Menschen bei Protesten in London auf die Straße gehen wollen.

Es kann aber sein, dass die zweite Station von Trumps poltender Europa-Reise glimpflicher verläuft: Trump hat ein Faible für Pomp und Zeremoniell – und davon haben die Briten einiges aufgefahren.

Gewettet wird allerdings auf der Insel auch, ob und wie sich Trump beim Tee mit der Queen danebenbenehmen könnte.

 

 

 

Herbert Bauernebel ist freier US-Korrespondent in New York seit 1999. Er leitet dazu das Info-Portal AmerikaReport.de mit Blogs, Analysen und News – von „Breaking News“ bis Politik-Aufregern, von Trends aus dem „Silicon Valley“ bis zur Wall Street. 



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4 Kommentare

  1. „Gewettet wird allerdings auf der Insel auch, ob und wie sich Trump beim Tee mit der Queen danebenbenehmen könnte.“

    Wie sind denn die Quoten? Für „nicht benehmen“ gibt es vermutlich kaum den Einsatz zurück.

    1. @tm: Sie hatten es glaube ich schon ( zumindest so ähnlich) geschrieben. Trump scheint wirklich der Auffassung zu sein, die NATO sei eine Art Club, für den etliche ihren Beitrag noch nicht gezählt haben.
      Kann den vielleicht mal wieder jemand einfangen?

      1. Mein Eindruck ist, dass Trump immer mehr durchdreht – ich tippe auf eine ernsthafte psychische Erkrankung.

  2. Sagte man doch.früher,DIE BÖRSE NEHME DIE ZUKUNFT VORAUS, ? ?
    Ich bin gespannt wie lange die Börse ( DICKFISCHE u.die Mehrheit der Kleinen Fische ) noch braucht, bis sie sehen ,dass diese Zukunft mit dem Trempel– Donald nicht gut wird.

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