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Donald Trump hat jetzt ein Problem!

Warum sich die Lage für den US-Präsidenten zuletzt stark verschlechtert hat..

Alles schien super zu laufen für Donald Trump: Nordkorea lenkte ein und stellte einen Verzicht für die Entwicklung von Nuklearwaffen in Aussicht, und die Atmosphäre im Handelsstreit der USA mit China schien deutlich vebessert, nachdem Trump in einem überrraschenden Tweet auf Drängen der Chinesen ankündigte, den „Bann“ gegen den chinesischen Smartphone-Giganten ZTE zu beenden (angeblich aus Sorge um chinesische Arbeitsplätze!). Trump als der große Deal-maker, einer, der auf den Tisch haut und schon funktionieren die Dinge wieder. So schien es.

Aber jetzt wird es wieder ungemütlicher: China hat heute angekündigt, die Importe aus den USA von Schweinfleisch und US-Autos genauer unter die Lupe zu nehmen! Man habe Probleme festgestellt bei dem US-Schweinefleisch, so heute das chinesische Verbraucherministerium, und die Qualität der importierten US-Autos (wohl besonders von Ford) habe zuletzt deutlich nachgelassen:

„In the first four months of the year, major car ports in China detected a total of 652 batches of cars from the US – totalling 4,360 vehicles worth $312.5 million – that were not up to standard. This is a relatively quick pace of growth,“ so die chinesische Behörde. Ein Sprecher von Ford wiederum versprach, die Lage an den Häfen (die vermutlich ursächlich für die Qualitätsprobleme sein dürften) unter die Lupe zu nehmen.

Ebenfalls im Fokus von Chinas Behörden ist der Import von amerikanischem Müll: am 03.Mai hatte Peking angekündigt, diese Müll-Importe genauer unter die Lupe zu nehmen und damit die amerikanische Recycling-Industrie in Panik versetzt, weil China zu den weltweit wichtigsten Abladestationen für amerikanischen Müll zählt.

Bekanntlich sind gestern Chinas Vizepremier Liu He und Chinas Notenbankchef Yi Gang in Washington eingetroffen – und Trump braucht jetzt eigentlich einen Deal – auch wenn laut US-Handelsminister Ross die Positionen noch weit auseinander liegen. Aber nun die plötzliche Verschlechterung in Sachen Nordkorea, das die Gespräche mit Südkorea wegen einer geplanten Militärparade (US-Truppen und südkoreanische Einheiten) ausgesetzt hat und dazu auch droht, das Gipfeltreffen zwischen Trump und Kim Yong-un abzusagen.

Und das bringt Trump schon deshalb in Schwierigkeiten, weil er nun verstärkt wieder auf die Vermittlung Chinas angewiesen ist. Sollte es jedoch keine erneute Annäherung der USA mit Nordkorea geben, dürfte das auch die Atmosphäre in den Gesprächen mit China belasten: Trump würde, wenn er realisiert, dass der Zug doch abgefahren ist in den Verhandlungen mit Nordkorea, weniger Gewicht auf gute Stimmung mit Peking legen und daher wahrscheinlich auch eine härtere Haltung einnehmen im Handelsstreit!

Und jetzt kommen noch zwei andere Faktoren hinzu: erstens muß der NAFTA-Deal, der als eine Art Lackmustest dafür gilt, ob die Trump-Adminstration fähig und willens ist, Deals und Kompromisse zu schließen, bis morgen eingetütet sein (die USA selbst hatten dieses Ultimatum bis 17.Mai gesetzt). Sollte es keinen NAFTA-Deal geben, wäre das ein verheerendes Signal nicht nur an die Finanzmärkte!

Zweitens kommen die USA auch im Mittleren Osten in Schwierigkeiten jenseits der Iran-Frage, die faktisch die USA selbst isoliert haben (mit China, Russland und Europa wollen alle anderen relevanten Player an dem Iran-Abkomen festhalten). Denn mit dem Sieg bei den Wahlen im Irak des schiitischen Predigers Muktada al-Sad (der noch dazu eine Koalition mit Kommunisten eingeht!) ist genau das passiert, was die USA noch unter der Regierung Obama/Clinton unbedingt zerschlagen wollten: eine schiitische Achse vom Iran, über den Irak nach Syrien zur Hisbollah im Südlibanon.

Damit ist für die USA nicht nur der Syrien-Krieg verloren (der faktisch der Versuch der USA war, die schittische Achse zu zerschlagen, indem man das „Mittelstück“, Syrien unter Führung Assads, aus der Achse entfernt). Vielmehr ist der Sieg des Iran-freundlichen Muktada al-Sad im Irak ein weiterer Gewinn für den Iran, was wiederum das Potential für eine militärische Option für Trump (mit den Verbündeten Israel und Saudi-Arabien) deutlich erhöhen dürfte.

Unruhige Zeiten – vor allem für Donald Trump! Bald wird sich entscheiden, ob er wirklich der große Deal-maker ist und sein kann..


Derzeit viel Beratungsbedarf: Trump mit Vize-Präsident Pence und Secretary of Homeland Security Kelly



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2 Kommentare

  1. „4,360 vehicles worth $312.5 million“

    Was waren das denn für Autos, die im Schnitt einen Nettowert von USD 71.674 aufwiesen?

  2. Wie dumm kann man denn sein? Da scheint man sich mit Nordkorea einigen zu können und dann ist man so hirnverbrannt und hält dieses Manöver ab. Es wäre doch sicher ein leichtes gewesen, dieses zu verschieben.
    Es beweist aber meiner Meinung nach, dass man nur gewillt ist zu nehmen und auf keinen Fall zu geben.
    Eine schlechte Ausgangssituation für evtl Kompromisse.

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