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Donald Trump in den 1980er-Jahren

Wie wurde Donald Trump zu dem Donald Trump, den wir heute als den wohl wichtigsten Politiker und Beeinflusser der globalen Finanzmärkte kennen? Entscheidend scheinen für ihn die 1980er-Jahre gewesen zu sein.

In folgendem (damals nicht veröffentlichten) Interview ist Trump 34 Jahre alt – und wird gefragt, ob er denn nicht Präsident der USA werden wolle. Das lehnt er ab, aber es wird gleichwohl klar erkennbar, dass „The Donald“ schon als junger Mann eine klare Vorstellung hat, welche Rolle die USA spielen sollten – und was er unter „guter Politik“ versteht.

Im Jahr 1979 (4.November) hatte der Iran nach der kurz zuvor erfolgreichen islamischen Revolution 54 amerikanische Diplomaten als Geiseln genommen – der Versuch der US-Regierung, diese Geiseln in einer gewagten Aktion zu befreien, war blutig gescheitert (in der Operation Eagle mit acht toten US-Militärs am 24.April 1980). In dem Interview vom 6.Oktober 1980 zeigt sich Trump entrüstet über den Iran – man müsse diesem Land  „das Öl wegnehmen“ und viel schärfer als die aktuelle US-Regierung agieren, so Trump. Schon damals ein zentraler Punkt im Denken Trumps: der Respekt vor den USA als der Supermacht schlechthin:

In den dann folgenden 1980er-Jahren legt Donald Trump den Grundstein für seine spätere politische Karriere, unter anderem durch eine politische Anzeige am 02.September in den damals führenden US-Zeitungen. Was Trump in dieser Anzeige formulierte, liest sich wie das politische Manfest seiner aktuellen Amstzeit: es ist nicht weniger als die Ankündigung des derzeitigen Handelskriegs:

“For decades, Japan and other nations have been taking advantage of the United States. The world is laughing at American politicians as we protect ships we don’t own, carrying oil we don’t need, destined for allies who won’t help. Make Japan, Saudi Arabia, and others pay for the protection we extend our allies. Let’s help our farmers, our sick, our homeless by taking from some of the greatest profit machines ever created—machines created and nurtured by us. ‘Tax’ these wealthy nations, not America. End our huge deficits, reduce our taxes, and let America’s economy grow unencumbered by the cost of defending those who can easily afford to pay us for the defense of their freedom. Let’s not let our great country be laughed at anymore. Make Japan, Saudi Arabia, and others pay for the protection we extend our allies. Let’s help our farmers, our sick, our homeless by taking from some of the greatest profit machines ever created—machines created and nurtured by us. ‘Tax’ these wealthy nations, not America. End our huge deficits, reduce our taxes, and let America’s economy grow unencumbered by the cost of defending those who can easily afford to pay us for the defense of their freedom. Let’s not let our great country be laughed at anymore.”

 

Donald Trump und seine Aussagen in den 1980er-Jahren



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10 Kommentare

  1. @Markus Fugmann, und weil dieses Pamphlet so vielsagend und großartig ist, muss es in großen Teilen wiederholt werden? ;)

  2. @Markus Fugmann, ich habe mich vielleicht missverständlich ausgedrückt. In dem Trump’schen Pamphlet wiederholt sich alles ab dem 3. Satz. Und wir wollen doch nicht mehr als unbedingt nötig von diesem Wunderkind lesen ;)

  3. Ja ja die armen Amerikaner – die Welt zollt nicht genügend Respekt und Bewunderung für Amerika. – das beste Land mit den größten Deals hat Minderwertigkeitskomplexe?

    Trump hatte schon damals nix von Interesse zu berichten

  4. Was für ein krudes Denken. Aber immerhin konnte er damals noch ganze und durchaus verschachtelte Sätze formulieren.

    Ich dachte, ich gewöhn mich irgendwann daran, aber das Gegenteil ist der Fall, ich schüttel jeden Tag den Kopf, dass so ein Wirrkopf – zudem ein korrupter Lügner – tatsächlich US-Präsident ist und für das Desaster, das er anrichtet auch noch von vielen gefeiert wird.

  5. Genau deshalb ist Trump absolut berechenbar. All seine jetzigen Handlungen kann man in seinen Büchern und vorherigen Aussagen nachlesen. Trump ist straight und handelt genauso wie er es schon immer gesagt hat. Übrigens war dieses Interview schon im Wahlkampf bekannt und es hat dazu beigetragen dass er gewählt wurde. Trump ist vermutlich der ehrlichste und authentischste Präsident/Politiker eines westlichen Landes den es jemals gab. Genau deshalb lieben ihn die Menschen und deshalb wird er gewählt.

    1. *LOL
      Trump als ehrlich zu bezeichnen…

      Es gab wohl noch keinen US-Präsidenten, der nachweislich so viel gelogen hat – okay, vielleicht ist der Begriff Lüge nicht ganz korrekt, weil er offenbar selbst oft glaubt, was er so von sicht gibt, auch wenn es objektiv falsch ist.

    2. Noch nie hat sich ein Kommentator auf FMW so blamiert wie @frank mit seiner Aussage: Donald Trump ist der ehrlichste und authentischste Präsident, …den es jemals gab. Die Erde wird doch wieder zu einer Scheibe.

  6. @Marktbeobachter, ich denke das @Frank den Punkt der Amerikaner getroffen hat. Wir Europäer sehen das viel politischer als die Amis slbst. Mit seiner Aussage das Trump der authentischste Politiker in den USA ist, ist natürlich sehr subjektiv, aber sehr gut möglich, weil seine aktuellen handlungen ja seit Jahrzehnten schwarz auf weiss nachzulesen sind. Ob UNS das gefällt oder nicht steht auf einen anderem Blatt. Seine Wähler können jedenfalls imemr darauf zurückgreifen und sagen, das ihr Präsi seine URALTEN Versprechen einlöst. Das ist nun mal so.
    Was @Frank aber falsch ausgedrückt hat, ist das er der ehrlichste sei. Das ist kaum vorstellbar für uns. Und mittlerweile auch für einige seiner Wähler. Authenzität und Ehrlichkeit sind zwei verschiedene Begriffe. Ein Krimineller kann jederzeit authentisch sein.

    1. @roberto – “sehe ich auch so
      Authenzität und Ehrlichkeit sind zwei verschiedene Begriffe.” ob das ein Großteil der Wähler überhaupt versteht?

      Auf die AfD gemünzt “ ich habe schon als Jugendlicher Ausländer gehasst und jetzt als Politiker auch” total ehrlicher Politiker .)

  7. Ja der DT ( DOW Jones -Turbo) ist das Sinnbildlich von Ehrlichkeit.Er ist im Wahlkampf angetreten als Verhöhner der Wallstreet Leute ( Papierlihändler nannte er sie) u.als Bauern.u.Arbeitervertreter.Dank seiner Zölle sind die Bauern jetzt am Leiden u.die PAPIERLIHÄNDLER können die Taschen füllen wie noch nie zuvor. An den Taten soll man sie messen!

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