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Donald Trump liefert Trauer-Eklat nach dem Tod von John McCain

Kritik an Donald Trump wegen seines Lavierens nach dem Tod von John McCain..

Eine Kolumne aus New York von Herbert Bauernebel

Ein beleidigter Donald Trump stellt sich mit seinem initialen „Trauer-Streik“ nach dem Tod von Kriegslegende John McCain ins Abseits.

Zu Lebzeiten waren sie bereits Spinnefeind, jetzt geht die Fehde selbst nach dem Tod McCains weiter. Donald Trump ließ zuerst die US-Flaggen am Weißen Haus Montag wieder auf Vollmast setzen – nur Stunden nach dem Ableben McCains.

Davor hatte er die Aussendung einer von seinem Stab bereits vorbereiteten, würdigenden Stellungnahme über die heldenhaften Verdienste des Ex-Vietnamgefangenen vereitelt. Stattdessen setzte Trump einen gefühlskalten und nichtssagenden Tweet ab.

Nach einem Sturm der Entrüstung wurde Trump jetzt gezwungen, einzulenken: Er werde die Flaggen wieder senken lassen, teilte das Weiße Haus in einer Stellungnahme mit.

Trump respektiere die Verdienste McCains für die USA, wurde dann auch mitgeteilt. Er hätte Vize Mike Pence gebeten, bei den Trauerfeuern eine Rede zu halten. Trump autorisierte auch einen Militärtransport von McCains Sarg nach Washington.

Davor schien McCain den Präsidenten selbst aus dem Jenseits noch zu verfolgen: In einer vorbereiteten, letzten Botschaft an die Amerikaner appellierte der am Wochenende an Gehirnkrebs verstorbene Senator an die US-Bürger, sich nicht hinter Mauern zu verbarrikadieren. Ein klarer Seitenhieb gegen den „Amerika First“-Präsidenten.

McCain hat in seinem Nachlass auch klargestellt, dass Trump bei den Trauer- und Begräbnis-Zeremonien „unerwünscht“ ist.

Trump ist sauer – und es ist ihm anzusehen. Es wurmt ihn offenbar auch, dass die Ex-Präsidenten George W. Bush und Barack Obama Trauerreden halten werden.

 

Herbert Bauernebel ist freier US-Korrespondent in New York seit 1999. Er leitet dazu das Info-Portal AmerikaReport.de mit Blogs, Analysen und News – von „Breaking News“ bis Politik-Aufregern, von Trends aus dem „Silicon Valley“ bis zur Wall Street.  



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4 Kommentare

  1. Beim Wahlkampf gegen Obama vom Spiegel noch zerrissen, ist er auf einmal der Held, ja sogar ein PATRIOT – ein deutscher Patriot würde umgehend kritisiert werden. Aber gegen Trump ist den deutschen Medien halt alles Recht: werden halt Kriegstreiber zu Helden.
    Bauernebel ist halt sehr in seinem Mainstream gefangen.

    1. Heute so morgen so!Ist die Zeit der „Alternativlosen! endlich vorbei?The Donald als Held meiner Jugend(frühe 70er).Damals laberte man nicht social-mediamässig unverbindlich herum,sondern stand zu seinem Wort,auch wenn es sich hinterher eher negativ für einen selbst herausstellte!Back to the Roots Donald.Ein Mann/Frau,ein Wort!Mich freut,dass Politik wieder fester,greifbarer,nicht so puddingmässig,wie die letzten 25 Jahre gelebt wird.Wer Bullshit labert,egal aus welcher Partei,wird abgestraft!Das ist die Macht des Souveräns,des Wählers mit Hirn!

      1. @Wolfgang Koch, Damals laberte man nicht social-mediamässig unverbindlich herum,sondern stand zu seinem Wort,auch wenn es sich hinterher eher negativ für einen selbst herausstellte!
        Nur gut, dass unser Donnie niemals social-mediamäßig herumtwittert. Und dass er nicht der Präsident ist, der historisch betrachtet, mit großem Abstand die meisten Lügen und Unwahrheiten verbreitet. Anders gesagt, der einfach zu seinem Wort steht ;)

        Was hatten Sie denn für eine unglückliche Jugendzeit, wenn ein Lügner, offensichtlicher Gesetzesbrecher, Flegel ohne Manieren und Narzisst der Held Ihrer Jugend war? Normalerweise waren die Helden in der genannten Zeit eher Superman, Batman, für manche auch auch Asterix oder echte Menschen wie Ghandi, JFK, Willy Brandt.

        Aber Anfang der 70er hatte niemand „The Donald“ als Held seiner Jugend auf dem Schirm, weil keiner den Vollpfosten kannte und es kein Internet gab. Sie meinen vielleicht stellvertretend den Archetypus und die Personifikation des Narzissten, Brüllaffen, Populisten und Lügners?
        https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/6f/Verteidigungsminister_Franz_Josef_Strau%C3%9F_%284909816836%29.jpg

  2. Kompromissvorschlag: Die Fahnen auf 3/4-Mast setzen :-)

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