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Donald Trump „träumt groß“: Kommt Elon Musks revolutionäres Hyperloop?

Donald Trump will bei dem geplanten Infrastrukturprojekt "ganz groß träumen". Und interessiert sich daher für das Projekt eines anderen Groß-Träumers: Elon Musk. Wird das revolutionäre Musk-Projekt Hyperloop durch Trumps Hilfe Realität?

FMW-Redaktion

Eines der zentralen Versprechen Donald Trumps im Wahlkampf ist das große Investitionsprogramm in die Infrastruktur der USA, die in weiten Teilen marode ist. Und das ist einem Trump, für den die USA in jeder Hinsicht an erster Stelle stehen muss, ein Dorn im Auge.
Und so hat Trump gestern im Weißen Haus ein Team versammelt, das die Planung für das 1-Billionen-Projekt ausarbeiten soll. Ganz oben auf der Liste stehen Hochgeschwindigkeitszüge und Highways, wobei Projekte bevorzugt werden sollen, bei denen es schnell zu einem Baustart kommen kann.

Amerika, so Trump, sei das Land der großen Versprechen (in dieser Hinsicht ist Trump das Muster eines Amerikaners!) sowie der großen Träume, wie Trump gestern bei dem Treffen laut Augenzeugen gesagt haben soll:

“America has always been a nation of great promise, because we dream big. “We’re going to really dream big now.”

Also jetzt die ganz großen Träume, und einer dieser Träume ist ein Projekt von Tesla-Chef Elon Musk mit dem Namen „Hyperloop“. So hat Trump gestern detailliertere Informationen zu Hyperloop angefordert – für Musk zahlt es sich also aus, im Beraterstab von Trump zu sein.

Was aber ist Hyperloop? Elon Musk hatte das Projekt erstmals Mitte 2013 vorgestellt und dafür zwei Unternehmen gegründet, die an der Realisierung arbeiten. Im Grunde ist Hyperloop eine Weiterentwicklung des etwa in Deutschland gescheiterten Konzept Transrapid (da muß man unweigerlich an den ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Steuber denken und seine legendäre Rede zum Transrapid vom Münchener Hauptbahnhof zum Münchener Flughafen, die Sie hier hören können).

Zurück zum Hyperloop: faktisch handelt es sich um ein solarbetriebenes, überirdisches Hochgeschwindigkeitssystem mit Transportkapseln, die durch Unterdruck Geschwindigkeiten von ca. 1100 Kilometer pro Stunde erreichen sollen – also schneller sind als Flugzeuge, und wie Musk glaubt, auch billiger sein könnten als normale Bahnreisen:


Grafik: Camilo Sanchez


Model des Röhrensystem des Hyperloopsystems von Elon Musk. Das Model zeigt die Röhren auf Stelzen und exemplarisch die Stromversorgung über Solarzellen. Skizzen und Beschreibungen des Projekts sind unter http://www.spacex.com/sites/spacex/files/hyperloop_alpha-20130812.pdf zu finden.
Foto: Edit1306

Bislang sind die Fortschritte des Projekts noch sehr bescheiden, Musk lässt in Los Angeles einen Testtunnel bauen. Eigentlich sollte bis 2017 ein Prototyp fertig sein, der Tesla-Chef hatte dafür eigens Mitarbeiter seiner Firma Space X abgestellt – aber davon ist noch nichts zu sehen (und wir wüssten davon, weil Musk jeden Mini-Erfolg auf Twitter kommunizieren würde!).

Aber Musk ist ein Visionär, vor allem aber ein genialer Verkäufer – und das dürfte Donald Trump beeindrucken! Kritiker gehen jedoch davon aus, dass das Projekt erstens extrem teuer wäre, und zweitens große Sicherheitsprobleme aufwerfen würde: so beträgt der Bremsweg fast zwei Kilometer, unklar ist, wie Passagiere im Notfall evakuiert werden könnten. Aber wo ganz groß geträumt wird, wird man sich sicher über solche kleinliche Bedenken hinwegsetzen, oder?

Das gilt übrigens auch für die Steuersenkungspläne Trumps: bei den Republikanern ist seit gestern eine wilde Debatte darüber ausgebrochen, ob Steuersenkungen gegenfinanziert werden müssen oder nicht. Viele Senatoren fordern eine solche Gegenfinanzierung und drohen ansonsten, ihre Zustimmung zu verweigern. Vermutlich träumen diese Miesmacher einfach nicht groß genug! Denn eines ist doch klar: bezahlen müssen für die Träume Trumps im Zweifel immer die Anderen..



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