Donald Trump hat sich selbst einst als der größte Job-Beschaffer aller Zeiten tituliert – aber nun kommt ihm mit General Motors ein Urgestein der amerikanischen Autoindustrie in die Quere! Wie GM-CEO Mary Barra am Montag vor Analysten erklärte, sei die Schließung von fünf Standorten (darunter einer in Ohio, das den Ausschlag dafür gab, dass Trump 2016 die Präsidentschaftswahl gewann!) notwendig, weil sich die Nachfrage der Konsumenten stark verändert habe:
“Based on the consumer shift towards crossovers, SUVs and trucks, market conditions require that five North American assembly and propulsion plants will be unallocated product by the end of 2019.”
In der Tat: waren in den USA noch im Jahr 2009 fast 60% aller verkauften Fahrzeuge noch konventielle Autos, so sind es derzeit nur noch knapp über 30% (siehe den Chart dazu hier). Vor allem Mischformen, SUVs und Kleinlastwagen werden immer stärker nachgefragt in den USA.
Ca. 15.000 Jobs werden daher in Nordamerika wegfallen, die allermeisten in den USA – der Autokonzern setzt nun verstärkt auf Elektrofahrzeuge und selbstfahrende Autos. Fast alle Auto-Analysten in den USA sahen diesen Schritt als notwendig an, dem andere Autobauer wie Ford bald folgen würden.
Aber für Trump ist das eine schlechte Nachricht – per Twitter droht er nun, GM alle Subventionen zu streichen:
Very disappointed with General Motors and their CEO, Mary Barra, for closing plants in Ohio, Michigan and Maryland. Nothing being closed in Mexico & China. The U.S. saved General Motors, and this is the THANKS we get! We are now looking at cutting all @GM subsidies, including….
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) November 27, 2018
….for electric cars. General Motors made a big China bet years ago when they built plants there (and in Mexico) – don’t think that bet is going to pay off. I am here to protect America’s Workers!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) November 27, 2018
Trump sei Präsident, um die amerikanischen Arbeiter zu schützen, so also die Erklärung des wütenden US-Präsidenten per Twitter. Aber war es nicht doch Trump selbst, der mit seinen Zöllen auf Aluminium und Stahl die Kosten für die Autokonzerne in den USA stark nach oben getrieben hat?
Trump says he wants to “protect” workers. “Protection” from what? From industries in secular decline should be a start. Meanwhile, Barra isn’t a public servant, she’s only there to “protect” shareholders.
— David Rosenberg (@EconguyRosie) November 27, 2018
Die amerikanischen Autobauer, das zeigt ein Blick auf die im S&P 500 gelisteten Auto-Aktien, stehen schon lange unter Druck:
Meanwhile, it’s Trump’s own trade policies that have increased costs of steel and aluminum products for the auto sector and hastened the restructuring (which is global). Look at the chart of SPX auto stocks and tell me he wouldn’t have barked “you’re fired!” in his previous life. pic.twitter.com/62Kk0VJfYI
— David Rosenberg (@EconguyRosie) November 27, 2018
Und das obwohl die Zahl der verkauften Fahrzeuge in den USA zwar seit dem Jahr 2016 mehr oder weniger stagniert, zwischen 2009 und 2016 jedoch deutlich angestiegen ist:
source: tradingeconomics.com
Der Schritt von General Motors ist für Trump in hohem Maße gefährlich, zeigt er doch symbolisch, dass Trumps Wille und Macht nicht ausreicht, die Strategie von großen US-Konzernen zu beeinflussen. Diese reagieren auf den technologischen Wandel und eben sind nicht dem amerikanischen Arbeiter verpflichtet, sondern in erster Linie ihren Aktionären. Wird der US-Präsident also versuchen, stärker in die Wirtschaft einzugreifen und solche Schließungen zu verhindern? Seine findigen Juristen dürften schon daran feilen – eben jene Juristen, die bestehende Gesetze umdeuten, in dem sie Ausnahmeparagrafen ziehen: so etwa bei der Einführung der Zölle auf Aluminium und Stahl, als man eine Gefährdung der nationalen Sicherheit der USA konstruierte!
Aber auch für General Motors ist der Schritt nicht ungefährlich: der politische Gegenwind durch die Trump-Administration sowie wütende Trump-Anhänger, die in den Käuferstreik treten könnten, dürften die geplanten Einsparungen von GM von sechs Milliarden Dollar vielleicht sogar überwiegen..
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Diese reagieren auf den technologischen Wandel und sind eben nicht dem amerikanischen Arbeiter verpflichtet,sondern ihren Aktionären.Manchesterkapitalismus in Reinkultur!Eine Erde(Welt),die meiner Meinung nach vollkommen sinnlos, immer mehr 2beiner,hervorbringt und auf hohem Niveau leben lassen will,ist zum Scheitern verurteilt.Mehr Wachstum überall und das klimaneutral.Wie soll das gelingen?Über den zur Zeit vorherrschenden neoliberalen Wirtschaftsdarwinismus,sicher nicht.Ein paar(genetisch/mengenmässig)überlegene Völker,produzieren die anderen tot.Das dass nicht funktioniert,sehen wir ja seit einiger Zeit an der Völkerwanderung.Eine „Machet Euch die Erde untertan,wachset und mehret Euch-Philosophie“führt in die Sackgasse.Neue Ideen braucht das Land/die Erde!Ich könnte noch seitenweise weiterargumentieren,das Wesentliche ist jedoch gesagt.Mal schauen,als was ich nach diesem Artikel bezeichnet werde.Reichsbürger bin ich ja seit neustem schon.Und das nur weil man aufrüttelndes Vokabular benutzt!
Hallo, Hr./Fr. Koch! Eine große Bitte hätte ich! Setzen sie doch bitte nach Satzzeichen ein Leerzeichen – es würden sich ihre Kommentare viel besser lesen lassen.
Danke