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Donald trumpelt schon wieder!

Kaum sind in den USA die Feiertage vorbei, schon trumpelt es wieder heftig! Und natürlich per Twitter, der Akklamationsplattform der göttlichen Trump-Worte an die Welt - und an einzelne Firmen. Heute, nach Boeing und Lockheed Martin im Dezember, ist General Motors an der Reihe..

FMW-Redaktion

Kaum sind in den USA die Feiertage vorbei, schon trumpelt es wieder heftig! Und natürlich per Twitter, der Akklamationsplattform der göttlichen Trump-Worte an die Welt – und an einzelne Firmen. Heute, nach Boeing und Lockheed Martin im Dezember, ist General Motors an der Reihe:

https://twitter.com/realDonaldTrump/status/816260343391514624

Ihr baut in Mexiko also das Modell Cruze? Entweder verlagert ihr die Produktion zurück in die USA, oder ihr zahlt saftige Zölle!

Das ist eine sehr direkte Ansage, um es vorsichtig zu formulieren. Direkt nach dem Tweet kam die Aktie von General Motors vorbörslich unter Druck – doch dann kam das Gegen-Statement von GM: das stimmt alles nicht: die Autos würden fast ausschließlich in Mexiko verkauft:

„General Motors manufacturers the Chevrolet Cruze sedan in Lordstown, Ohio. All Chevrolet Cruze sedans sold in the U.S. are built in GM’s assembly plant in Lordstown, Ohio. GM builds the Chevrolet Cruze hatchback for global markets in Mexico, with a small number sold in the U.S.“

Update: soeben twittert CNBC:

Jetzt ist wieder Trump am Zug – man darf gespannt sein. Trumps Twitter-Kommentare, die er laut einem Sprecher nun doch nicht beenden will wie ursprünglich angekündigt (warum auch – so hat er keinerlei Widerrede..), bewegen also wieder einmal die Märkte!

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Donald Trump. Foto: Michael Vadon/Wikipedia (CC BY-SA 2.0)

Und sie bewegen auch die große Politik. So angesichts des neuen Nuklear-Testversuchs Nordkoreas, der wohl unmittelbar bevorsteht:

https://twitter.com/realDonaldTrump/status/816057920223846400

So weit so harmlos, scheinbar. Aber dann wendet Trump die Sache gegen China, das ja ohnehin Wohlstand geklaut habe von den USA und auch Nordkorea nicht zurück halte:

https://twitter.com/realDonaldTrump/status/816068355555815424

Dazu passt, dass Trump nun den ausgewiesenen China-Kritiker Robert Lighthizer zum Handelsminister ernannt hat. Der auf Handelsrecht spezialisierte Anwalt war schon in der Reagan-Administration aktiv gewesen und ist ein ausgesprochener Befürworter des Protektionismus, der, wie er in einem Artikel der „New York Times“ aus dem Jahr 2008 darlegte, schon immer zur Grundüberzeugung der Republikaner und auch Reagans gehört habe:

„President Reagan often broke with free-trade dogma. He arranged for voluntary restraint agreements to limit imports of automobiles and steel (an industry whose interests, by the way, I have represented). He provided temporary import relief for Harley-Davidson. He limited imports of sugar and textiles. His administration pushed for the “Plaza accord” of 1985, an agreement that made Japanese imports more expensive by raising the value of the yen.

Each of these measures prompted vociferous criticism from free traders. But they worked. By the early 1990s, doubts about Americans’ ability to compete had been impressively reduced.

President Reagan’s pragmatism contrasted strongly with the utopian dreams of free traders. Ever since Edmund Burke criticized the French philosophes, Anglo-American conservatism has rejected ivory-tower theories that disregard the realities of everyday life“.

Nunja, Reagan erließ einzelne protektionistische Maßnahmen, bei Trump dürfte das flächendeckend sein, es ist zentraler Bestandteil seiner Ideologie, während Reagan zu Beginn der Globalisierung noch fest an den Freihandel geglaubt hatte und davon nur kleine Ausnahmen machte.



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6 Kommentare

  1. GM wird das nur wenig tangieren, die Chevi Modelle wie Cruze werden in S-Korea gefertigt ehemalige Deawo und nur für Europa außer D, Asien und Südamerika.
    zur Not kriegt das Kind einen anderen Namen. zu GM gehören auch Werke wie Opel, Vouxhall, Lada und diverse Einzelmodelle verschiedener Marken.
    Die Fahrzeuge die in den USA produziert werden, werden auch dort verkauft.
    Mr President sollte sich erstmal Informieren

  2. Top, Hut ab vor Trump. Mir gefällt dieser Politik-Stil. Sowas kannte ich bisher noch nicht. Nicht mal Putin tritt so forsch auf wie Trump.

    1. Und das er Twitter nutzt, statt die Sch…medien, kann ich auch sehr gut verstehen. Der hat sie eben dick. Und ich auch. Bin verwandt mit einem Journalisten. Die wissen alles besser, und wenn die Realität anders aussieht, dann eben dumm für die Realität. Wie in Köln, Brexit, Rußland, Syrien, 9/11 usw.
      https://www.youtube.com/watch?v=P9fOUzbocoo
      https://www.youtube.com/watch?v=T_aw9_Vphr4

  3. Wieso machen die Europäer nicht so eine Politik? Man könnte es so mit Apple u. Co. machen. Wenn Apple und Starbucks hier keine Steuern zahlen wollen obwohl sie Milliarden-Gewinne erwirtschaften ist das nicht in Ordnung. Statt dessen lamentieren unsere Volksverräter Jahrelang rum und schaffen es doch nicht gerechte Steuern zu erheben. Diese Unternehmen verkaufen hier ihre Produkte und verdienen hier in Europa Milliarden. Also ganz direkte Ansage an Apple: Entweder Steuern zahlen oder ihr könnt eure I-Phones in Afrika verkaufen…

  4. „Top, Hut ab vor Trump. Mir gefällt dieser Politik-Stil. Sowas kannte ich bisher noch nicht. Nicht mal Putin tritt so forsch auf wie Trump.“

    Ein Herr Trump, ist auf jedenfall eines : Anders, auf jeden Fall kein „weichgespülter Politiker“

    er hat durch die „sozialen Medien“ wohl die Wahl gewonnen, auch so kann mann eine Wahl gewinnen, trotzdem : abgerechnet wird zum Schluss, nach 100 Tagen muss Trump zeigen, was er kann..
    Das mit dem Twitter – Account würde ich bleiben lassen, wird ein Herr Trump trotzdem nicht machen – Glaubwürdigkeit, soziale Medien…
    Durch so ein Twitter-Konto kann man sich ganz schön in die Bredoullie bringen, aber : der Donald ist anders… wir wissen´s, finde ich gar nicht so schlecht, endlich mal ein „anderer „Politiker““. Die Donald-Show startet Mitte Januar.. :D

    VG

    Marko

  5. hallo,

    wenn der Donald,das mit seinem twitter- konto wirklich durchziehen würde, gäbe es ein Problem:

    Seine allerbesten Freunde aus Kalifornien würden dann reagieren, die aber diesmal die neuen Medien zu seinem Nachteil verwenden würden, ganz so einfach ist es mit den „neuen Medien“ doch nicht ? Er hat trotzdem super Berater, hoffentlich ?

    Na ja, der Countdown bis zur Trump-Show läuft…

    VG

    Marko

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